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Baba Yaga
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Erstellt: 18.11.03, 01:35 Betreff: Degussa und das jüdische Mahnmal in Berlin!
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Worum ist es eigentlich bei dem Baustopp und der Auseinandersetzung über die Auftragsverteilung an die Degussa gegangen!
Irgend wie war es mir einfach zu blöde, mich an einem Für und Wider darüber zu beteiligen, ob ein Nachfolgeunternehmen (Degussa) einer ehemaligen, in schwerer Schuld verstrickten Firma (Degesch), welche das Zyklon B für die Gaskammern der KZs herstellte, einen Bauauftrag für das jüdische Holocaust-Mahnmal erhalten darf!
Ich dachte mir, wenn man das erinnerungspolitische Reinheitsgebot zur Anwendung bringen wolle, dann würde in Berlin dieses Denkmal erst gar nicht entstehen, es sei denn, der Zentralrat der Juden baut es mit eigenen Händen!
Also wunderte ich mich erst darüber, daß überhaupt eine derartige Diskussion entstanden ist, fragte mich, wo das enden solle, nachdem ja selbst die deutsche Eisenbahn in die Todesmaschinerie des NS-Vernichtungswerkes verstrickt war, und fand die gesamte Angelegenheit so überflüssig wie einen Kropf.
Das einzige, was mich rudimentär beschäftigte, war die Frage, wer wohl ein Interesse daran haben könnte, nach der Auseinandersetzung zum Vertriebenen-Denkmal, nach der Hohmann-Affaire, nun das DEgussa-Theater zu inszenieren!
Heute wurde ich belehrt! Eigentlich ging es gar nicht darum, daß das Vorgängerunternehmen der Degussa Blut an den Wänden und in den Akten kleben hatte, das war nur ein "Transport-Vehikel", ein Aufmacher zur Meinungsmanipulation! Der Holocaust wurde mal wieder mißbraucht und zwar aus knall harten, wirtschaftlichen Interessen!
Es ging um die "Imprägnierung" der mehr als tausend Stelen, gegen Schmier- und Grafitti-Kunst. Eine Firma Wagener hatte dafür ein Patent entwickelt (PSS20) und bei der öffentlichen Ausschreibung den Zuschlag für das Angebot in Höhe von 460 000 € erhalten. Das paßte der Degussa nicht und sie wandte sich an den Berliner Bausenator Strieder SPD, um hinter dem Rücken der Submissionsbeteiligten Preisabreden zu treffen und den Auftrag für das Projekt ansichzureissen! Strieder muß wohl der Degussa, unter Bruch der Vertraulichkeit und der Ausschreibungsvorschriften, die Angebotsunterlagen der Fa. Wagener zur Einsicht gegeben haben, damit diese von ihrem Angebotspreis in Höhe von 812 000 € auf 460 000 € der Konkurrenz heruntergehen konnte.
Daraufhin hat nun Strieder SPD der Degussa den Zuschlag erteilt! Die Firma Wagener will nun den Rechtsweg beschreiten und Schadenersatz einklagen! Der Holocaust scheint also wieder einmal von finanziell beteiligten Kreisen und Interessenten instrumentalisiert und für eigennützige Zwecke mißbraucht worden sein! Jedenfalls war die Degussa-Diskussion um das ZyklonB nur eine vorgeschobene, manipulative Geschichte!
Gute Nacht Baba Yaga
[editiert: 18.11.03, 01:37 von Baba Yaga]
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bjk
Beiträge: 7353 Ort: Berlin
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Erstellt: 19.11.03, 00:04 Betreff: Re: Degussa und das jüdische Mahnmal in Berlin!
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>> "Jedenfalls war die Degussa-Diskussion um das ZyklonB nur eine vorgeschobene, manipulative Geschichte!" <<
Dieses gigantomanische Mahnmal war, ist und wird immer mehr eine Zumutung. - - - Wo bleiben die anderen Opfergruppen, die ebenfalls in den KZs umgekommen sind? Hier an diesem geschichtsträchtigen Ort wäre eine einmalige Chance gewesen, allen KZ-Opfern zu gedenken.
bjk
Reife ist schärfer zu trennen und inniger zu verbinden
[editiert: 19.11.03, 00:05 von bjk]
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Clarissas Entenküken
Beiträge: 14
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Erstellt: 20.11.03, 13:32 Betreff: Re: Degussa und das jüdische Mahnmal in Berlin!
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Das ist eine wunderbare Frage, bjk. Vielleicht weil sich Homosexuelle und Zeugen Jehovas (etc.) nicht so gut vermarkten lassen?
Alles Liebe Steffi
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bjk
Beiträge: 7353 Ort: Berlin
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Erstellt: 20.11.03, 14:24 Betreff: Re: Degussa und das jüdische Mahnmal in Berlin!
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>> "Vielleicht weil sich Homosexuelle und Zeugen Jehovas (etc.) nicht so gut vermarkten lassen?" <<
Liebe Steffi Entenküken,
diese "wunderbare Frage" ist nicht auf meinem Mist gewachsen sie ist schon diskutiert worden, als die Pläne für das Holocaust-Mahnmal öffentlich diskutiert wurden. Alle anderen KZ-Opfer, Sinti und Roma, Homosexuelle, Zeugen Jehovas und und und haben nämlich sofort protestiert, warum sie nicht auch mitberücksichtigt würden. Schließlich hätten sie das gleiche schlimme Leid über sich ergehen lassen müssen. Meines Wissens hat der Zentralrat der Juden Deutschlands sein Veto eingelegt.
Herzlichst bjk
Reife ist schärfer zu trennen und inniger zu verbinden
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