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Kopftücher und Nonnenhauben - Konfliktstoff

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Baba Yaga


New PostErstellt: 05.11.03, 23:15  Betreff: Kopftücher und Nonnenhauben - Konfliktstoff  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Die eine besteht auf ihrem Kopftuch, die andere auf ihrer Nonnenhaube.
Die eine hat mit dem Kopftuch in der Schule Probleme, die andere bei der städt. Verwaltung.

Religions-, Freiheits-, Entfaltungsrechte stehen gegen Öffentliche Ordnung und Gleichbehandlungsgebote, gegen Prinzipien der Trennung von Kirche und Staat und Erziehungs- und Bildungsziele.
Sogar Sicherheitsgründe und Schutzzwecke spielen eine Rolle, hier die Zuverlässigkeit der Identifikation, dort die Abwehr islamischer Kulturverbreitung.

Nach der Kopftuch-Affäre, die durch den gesamten deutschen Blätterwald und die sonstige Medienlandschaft rauschte, hier die Nonnenhaubengeschichte, die sich parallel dazu, aber völlig unspektakulär und unbeachtet abspielte:



Deutschland 13. September 2003, 06:36
Regensburger Bischof ersetzt Mallersdorfer Schwester Sondergebühr

Diesen Betrag hatte die Schwester vor einigen Wochen entrichten müssen, als sie einen neuen Führerschein beantragte und für das Passbild ihren Ordensschleier nicht ablegen wollte

Regensburg (kath.net/pdr/red)
Bischof Gerhard Ludwig Müller hat yam Freitag in Regensburg die Mallersdorfer Ordensschwester Giselind Kleindienst empfangen und dabei 50 Euro übergeben. Eine Sondergebühr in dieser Höhe hatte die Schwester vor einigen Wochen entrichten müssen, als sie in Ingolstadt einen neuen Führerschein beantragen und für das Passbild ihren Ordensschleier nicht ablegen wollte. „Die Vorschrift und das Vorgehen der Stadt Ingolstadt erscheinen verfassungsrechtlich höchst bedenklich. Das Ordenskleid und die geistliche Kleidung der Priester gehören zur Kultur dieses Landes seit Jahrhunderten. Deswegen darf niemand benachteiligt und wegen seiner religiösen Selbstbestimmung ausgegrenzt werden. Bedenken wir, was unsere Mallersdorfer Schwestern in sozialer und caritativer Arbeit für die Gesellschaft Gutes getan haben“, begründet Bischof Müller seinen Schritt. Der Franziskanerinnen-Orden der Mallersdorfer Schwestern ist dem Bischof direkt unterstellt.
Das Rechtsamt der Stadt Ingolstadt hatte die Zahlung ferner damit begründet, dass man bei muslimischen Frauen genauso verfahre. Dabei verhält es sich im Fall der Ordensschwester genau anders, so Bischof Müller. „Hier wird Ungleiches gleich behandelt. Mit dem Eintritt in den Orden hat die Schwester ein Gelübde geleistet. Die Mallersdorfer Schwestern sind nach der Regel ihres Ordens dazu verpflichtet, stets das Ordensgewand zu tragen. Wie der Staat sich zur muslimischen Tradition verhält, ist seine Sache. Aber Christen können sich ihre angestammten Persönlichkeitsrechte nicht wegdiskutieren lassen.“

Die Fahrerlaubnisverordnung des Bundes, wonach Fotos für den Führerschein den Kopf im Halbprofil und ohne Bedeckung zeigen müssten, sehe Ausnahmen aus religiösen Gründen gegen eine Sondergebühr vor. „Ich kann nur hoffen, dass so ein Fall nicht Schule macht. Ich möchte alle Gläubigen ermutigen, sich ihre Rechte auf freie Religionsausübung nicht in Frage stellen zu lassen.“

© www.kath.net


Zum Kopftuch hat es ein Verfassungsgerichtsurteil gegeben, bei der Nonnenhaube konnte der Bischof von Regensburg, Müller, mit einem Geldschein die Angelegenheit "lösen".

Es verbleibt hier wie da ein schlechter Geschmack!

Beide Fälle sollten Anlaß sein, Sinn und Geist unserer Verfassung in der Wirklichkeit Geltung zu verschaffen.
Danach kann es im Öffentlichen Leben keine "Ausnahmen" geben, - weder für christliche Religionsgemeinschaften, noch für Religionslose oder Andersgläubige.
Religionen haben sich den allgeinen Vorschriften des Staates unterzuordnen. Das Recht auf Religionsfreiheit im GG gewährleistet die jeweilige Religionsausübung, es begründet m.E. aber keine Verpfllichtung für Staat und Gesellschaft spezifische, religionsbegründete Privilegien oder Sonderrechte zuzulassen.

Baba Yaga


[editiert: 05.11.03, 23:17 von Baba Yaga]
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NUK

Beiträge: 14

New PostErstellt: 06.11.03, 08:25  Betreff: Re: Kopftücher und Nonnenhauben - Konfliktstoff  drucken  weiterempfehlen

Wer in Deutschland ein Kopftuch tragen möchte, weil es dies aus religiöser Überzeugung wichtig findet, soll die machen - in seiner Freizeit. Warum sollten wir in Deutschland eine andere Regelung finden als dies beispielsweise in der Türkei der Fall ist. Dort kommt niemand auf die Idee, mit Kopftuch unterrichten zu wollen. Die Trennung von kirche und Staat lässt dies dort nicht zu.

Interessant ist übrigens, dass für muslimische Lehrerinnen das Tragen eines Kopftuches in der Schule generell erlaubt ist, es sei denn, das jeweilige Bundesland hat eine andere gesetzliche Regelung getroffen. Dagegen ist das Aufhängen eines Kruzifixes im Klassenzimmer generell verboten, es sei denn, das jeweilige Bundesland hat eine andere gesetzliche Regelung getroffen. Das sind zwar nur Nuancen - die sollten wir aber nicht aus den Augen verlieren, wenn wir uns auf unser Grundgesetz berufen.

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Clarissas Entenküken

Beiträge: 14

New PostErstellt: 07.11.03, 10:17  Betreff:  Re: Kopftücher und Nonnenhauben - Konfliktstoff  drucken  weiterempfehlen

Halli Hallo,

Alice Schwarzer hat sich ja auch gegen das Kopftuch ausgesprochen, da sie meinte das Kopftuch sei mitunter ein Zeichen der Unterdrückung. Darum wollte sie das Kopftuch verbieten.
Meiner Ansicht nach, sollte sie versuchen die Ursache, also die Unterdrückung zu verbieten.

Jetzt du deinem Argument NUK, leider muß ich dir wieder wiedersprechen.
Die Schule ist ein Ort wo die jungen Menschen aus den verschiedensten Bereichen geprägt werden sollen. Jede/r LehrerIn prägt ihre/ seine SchülerInnen, kann nicht anders laufen wird auch immer so sein. Menschen sind so, und Jugendliche lassen sich gerne prägen. Punkt um.
Jede Unterschiedlichkeit der Lehrkräfte schafft auch mehr Möglichkeiten zur Prägung. Und die Unterschiedlichkeit besteht ja nicht nur in der Überzeugung, sondern auch in der Wahl der Klamotten, der Sexualität etc. .
All das gehört in eine Schule.
Ich weiß sowohl von Bayern, als auch von RlP und NRW, das dort Gottesfurcht als Erzeihungsziel in der Schulordnung steht. Das sollte mensch ändern. Denn das ist eine einseitige staatlich gewünschte Prägung, die dem GG wiederspricht!

Regt eucxh darüber auf!

So weit
Steffi

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NUK

Beiträge: 14

New PostErstellt: 10.11.03, 08:28  Betreff: Re: Kopftücher und Nonnenhauben - Konfliktstoff  drucken  weiterempfehlen

Hallo Steffi,

wenn Du den christlich-abendländische Gottesbezug in den von Dir angeführten Schulordnungen kritisierst, solltest Du zwangsläufig auch gegen das Tragen des Kopftuches in der Schule sein. Schließlich gilt gleiches Recht für alle - oder nicht? (Wobei - wie bereits erwähnt - die christlich abendländische Tradition auch vo, Bundesverfassungsgericht vorgegeben in unserem Land mittlerweile einen schwereren Stand hat als andere Traditionen.)

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Clarissas Entenküken

Beiträge: 14

New PostErstellt: 12.11.03, 09:20  Betreff:  Re: Kopftücher und Nonnenhauben - Konfliktstoff  drucken  weiterempfehlen



[editiert: 17.11.03, 11:12 von Clarissas Entenküken]
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Clarissas Entenküken

Beiträge: 14

New PostErstellt: 17.11.03, 11:13  Betreff:  Re: Kopftücher und Nonnenhauben - Konfliktstoff  drucken  weiterempfehlen

Warum löscht das Teil dauernd meine Antworten?

Steffi

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Baba Yaga


New PostErstellt: 17.11.03, 11:29  Betreff: Re: Kopftücher und Nonnenhauben - Konfliktstoff  drucken  weiterempfehlen

Wirst halt auf "Löschen" gedrückt haben?

Probier´s einfach nochmals!

BJK soll dann die mißglückten Versuche herausnehmen, gib´ihm dazu eine Berechtigung!

Baba Yaga

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Baba Yaga


New PostErstellt: 17.11.03, 11:54  Betreff: re: das "religiös motivierte Kopftuch"???  drucken  weiterempfehlen

Das
"religiös motivierte Kopftuch"

Frau Kultusministerin Hohlmeier hat sich auch dieses Wochenende zum Kopftuch im Bayern5 Radio geäußert.
Textgleich, wie schon verschiedene Male vorher, meinte Sie:

"Das "religiös motivierte Kopftuch" verstößt gegen die Bayerische Verfassung und wird an den Schulen verboten. Wir dürfen dem Fundamentalismus und Extremismus an unseren Schulen keine Tür öffnen. Das Tragen eines "religiös motivierten Kopftuchs" widerspricht den Vorstellungen der großen Mehrheit der Eltern und Schüler und kann den Schulfrieden stören. Die christlichen Symbole wie das Kruzifix im Klassenzimmer und der Unterricht durch Nonnen ist von der Regelung nicht betroffen"

Über das besondere Kopftuch, welches Musliminnen oft zu tragen wünschen, wurde innerhalb der letzten drei Jahre in allen Medien, Zeitungen und Foren ausgiebig diskutiert. Ich möchte mit diesem Beitrag nicht eine weitere Wiederholung von Standpunkten hinzufügen, sondern auf die "gelungene" Formulierung hinweisen.

Eine Kultusministerin ist sich nicht zu blöd und der deutschen Muttersprache so wenig mächtig, den von einem Verwaltungsgericht (Baden Württemberg) eingeführten unsinnigen Begriff vom "religiös motivierten Kopftuch" in allen ihren, das Thema Kopftuchstreit betreffenden Interviews und Reden zu wiederholen!

Die religiöse Motivation verschiedener Menschen zum Tragen von Kopftüchern, Kutten, Bauchschnüren, Kruzifixen und Latschen, macht diese aufgezählten Gegenstände noch nicht zu eigenständig handelnden, emotionsfähigen Wesen!

PISA !!!!!!!!!!!!!!!

Baba Yaga


[editiert: 17.11.03, 11:56 von Baba Yaga]
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Clarissas Entenküken

Beiträge: 14

New PostErstellt: 20.11.03, 13:35  Betreff:  Re: Kopftücher und Nonnenhauben - Konfliktstoff  drucken  weiterempfehlen

Ich konnte Frauen im Dirndl noch nie ernst nehmen...

und jetzt al nächster Versuch meine letzte Antwort:
Der Unterschied liegt darin, dass es einerseits Menschen sind (die gar nciht anders können,als beeindrucken) und andererseit Gesetze die neutral stehen sollten.

Da ist das Problem und nirgends anders.

Küken

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Anja.

Ort: Mainz

New PostErstellt: 20.11.03, 18:08  Betreff: Re: Kopftücher und Nonnenhauben - Konfliktstoff  drucken  weiterempfehlen

Tja........Achtung - Sarkasmus!!!!!!!!!!!

Einige habe ihre Hakenkreuze und ihre rechtsradikale GEsinnung zuhause gelassen und gehen diesen "politischen Überzugungen" heimlich nach - und dürfen untrerrichten.

Einige haben öffentlich behauptet, es gäbe in Argentinien keinerlei Folter und Hinrichtungen nur wegen anderem Glaubens oder GEsinnung - und waren Kriegs - äh, Entschuldigung - Verteidigungsminister.

Und wieder andere tragen ihren Glauben öffentlich und frei und stehen dazu - und werden auch hier geächtet - nicht nur in Schulen als Lehrer,....

Was morgen ist, auch wenn es Sorge ist: ich sage "Ja"


[editiert: 20.11.03, 18:16 von Anja.]
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