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Aus dem Jahre 3010 - eine "unnütze" Geschichte?

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zystein


New PostErstellt: 26.10.06, 16:15  Betreff:  Aus dem Jahre 3010 - eine "unnütze" Geschichte?  drucken  weiterempfehlen

Im Jahre 3010, - 1000 Jahre nach dem "Agendajahr 2010", nach dem Jahr also, als die zu der Zeit bekannte "Deutsche Telekom" mit 50.000 Entlassungen die Zahl der vernichteten Arbeitsplätze seit Dokumentationsbeginn im Jahre 2002 auf 8 Millionen komplettierte - , finden Gesandte aus der Galaxie N23-Arabella-Kniesbauer an der Stelle, wo sich einst der "Schrödersche Arbeitsmarkt" befand, eine Gedenktafel mit einer ebenso mahnenden wie makaberen Inschrift:

    Zitat:
    "In diesem Sumpf versanken im Jahre 2006 über 4 Millionen Erwerbslose,

    weil sie nicht nach 'oben' wollten!"


    in frommer Andacht:
    Oberschicht-SchBeck, Miljö-Arabella ...
Dagegen dürften sich - wie wir aus Überlieferungen wissen - bis dato 150.000 "Intellektuelle" die Flucht ins Ausland geleistet haben, - sofern sie über die nötigen Mittel und Möglichkeiten verfügten.
Aus heutiger Sicht mit dem bewussten Blick auf eine für uns Heutige semantisch schwer zugängliche Epoche müssen wir uns hierbei fragen, ob die zeitgenössische Aussage dieses "Kurt Beck", dem damaligen Vorsitzenden einer Partei, die sich "sozialdemokratische Partei Deutschlands*" nannte (*das zugehörige Territorium zum oben genannten "Arbeitsmarkt"), damit nicht auch gemeint haben könnte, "nach oben streben" hieße "ins Ausland streben". Um diesen Unsinn zu verstehen, braucht ihr banalerweise nur einen Blick in den Kosmos zu werfen, um festzustellen, dass die Begrifflichkeiten "oben" und "unten" schlicht antiquiert sind. Nur bezog sich der erfahrungsweltiche Hintergrund für die meisten Menschen des beginnenden 3.Millenniums noch ausschließlich auf die Schwerkraft und ihre normierende Bedeutung.
Ob jener Zeitgenosse ideologisch nicht zur deutschen Fraktion der sogenannten Globalfaschisten gezählt werden kann, die ab etwa der ersten Dekade des 3. Millenniums in - scheinbar! - irrwitziger Weise an einer altbekannten neofaschistischen Parole anknüpften, indem sie diese zwar geradewegs auf den Kopf stellten, aber Vergleichbares intendierten: "Deutsche raus"!
Nun, das wäre in etwa so, als würden wir uns selbst in den Kosmos scheuchen, wenn einmal alle Arbeit auf unserer Station erledigt ist.
Tatsächlich meinten sie aber damit, wie die heutige postglobalistische Faschismusforschung belegt: "Neue Untermenschen raus!" Nur so konnte ein neues Progrom mit der "neuen alten" Absicht gelingen. "Alter Wein in neuen Kraftfeldern", wie man damals vielleicht gesagt hätte. In dieser Analogie suchte und fand man Legitimation und Handhabe gegen ein bekanntes, stationsgemachtes, aber nichtsdestoweniger selbstverursachtes Problem. In der Offensive, sich der Macht der eigens gekauften Medien gewiss, ließ sich vortrefflich von der eigenen Rolle ablenken.
- Ich werde oft von Schülern in den verschiedensten Galaxien gefragt, ob sich Geschichte denn so einfach wiederholen könne. Meine Antwort ist immer die gleiche:
Nicht "einfach"; aber sie tut es, wenn sie kann, - nur anders. Denn heute wissen wir alle, dass "ein systematischer Widerspruch"- wie man es damals nannte - sich solange wiederholt und dabei die unterschiedlichsten Symptome bilden kann, bis er behoben ist. Plutokratische Brüche im galaktischen Kontinuum, wie wir es nennen, muss und will sich heute niemand mehr leisten, zuviel stünde auf dem Spiel, ganz ohne Not und systemweite Akzeptanz. Auch über die intergalaktische Gültigkeit solcher Vermeidung ist man sich einig, ist sich deren Bedeutung stets bewusst. Hinsichtlich Einfluss und Relevanz parallelweltlicher Kontinuen, insbesondere in der Phase zwischen Nachweis und möglichem Erstkontakt, können wir indessen nur Vermutungen anstellen, - noch - aber dafür sitzen wir ja hier zusammen...
Motive wirtschaftskrimineller Art, in solch lebens- und menschenverachtender "Maßlosigkeit", wie wir es noch aus der vorinterstellaren Geschichte kennen, sind schon in unserer Galaxie kaum vorstellbar. Warum sollte also etwas oder jemand unser Kontinuum zum Zwecke der Bereicherung manipulieren, wenn es a) dafür keine Notwendigkeit gibt und b) sozusagen der nötige bereichernde Übergriff physikalisch unmöglich ist? Selbst wenn überhaupt eine Raum-Zeit-Manipulation gelänge, wozu sollte überhaupt eine hypothetische Macht in ein Kontinuum eingreifen wollen, das sie nicht kennen kann, und wenn sie ihm zwar schadet, dieses ihr selbst gar nicht nützen kann? Ihr seht, es blieben im Prinzip nur Fragen der Wissenschaft und der Kommunikation; das nur nebenbei. -
Auf unserem Herkunftsplaneten, der Erde, wollte man sich also in der damals noch jungen, gerade beginnenden Informationsgesellschaft "modern" geben und propagandistisch nicht die Fehler der alten terranischen Faschisten wiederholen, die allzu offenkundig und platt waren. So zogen es die sogenannten "politischen Eliten" des "New Age" vor, die Projektion des "neuen Untermenschen" aus der Sicht und nach den Attributen der spätindustriellen Massenkonsumgesellschaft zu gestalten: "weltoffen", "global", "liberal", "intelligent" im Sinne von "flink wie Fotonen und flexibel wie Fiberglas", "jungdynamisch", "technik-" und "zukunftsbegeistert", ja -"fetischisierend", aber dennoch in der - nicht sofort offensichtlichen - Intention regressiv, autoritär und keineswegs emanzipativ oder partizipativ, privat: "atomisiert" aber "originell-individuell" und "markenbewußt", dienstlich: "geistig-moralisch uniformiert" oder "subordiniert", "phantasielos", "kaltschnäuzig", "skrupellos", "Ja zu Papst, 'Demokratie', Konsum und Kapital". - Wer anders war, kam da nicht rein. Massenhafte Ausgrenzung musste subtiler, die "Gründe" dafür diversifiziert werden, wenn man den eigenen Machtanspruch im Dienste der Plutokraten langfristig nicht gefährden wollte. "Gerechtfertigte Ausgrenzung" konnte überwiegend eben nicht (mehr) nach den dumpf-antiquierten Kriterien funktionieren wie "Hautfarbe, Schädelform, Religion". Wir kennen heute derartig viele intelligente Lebensformen, die nicht einmal ansatzweise humanoid sind, dass uns solche Klassifizierungen nur archaisch anmuten können. Aber damals? Nach zahlreichen Meinungskampagnen autosuggerierten "ihre Bürger" sich selbst dies als Fortschritt und traten dabei doch nur auf der Stelle: Indem wir Konsum und Technik lieben und es vermeiden, unsere Mitmenschen wegen ihrer Hautfarbe zu hassen, sind wir "fortschrittlich". So übersahen die meisten hart in den sogenannten "Arbeitsalltag" einformatierten Menschen, was die Stunde eigentlich wirklich geschlagen hatte: nur so lange sie für eine Plutokratie ausnutzbar waren, "liebte" sie das System, solange durften sie "lebenswert" leben.
Begrifflich konnte das früher natürlich nur möglich und gültig sein, weil man Gesellschaftsformen, welche Menschen "nur" nach Nützlichkeit im Sinne einer vertikalen Klassifizierung selektierten, noch als nicht-faschistisch bezeichnete, obwohl sie im "Endeffekt" auf das gleiche hinausliefen: Eliminierung. Ein Kollege nannte es auch "passive Liquidation durch strukturelle Gewalt", was in diesem Kontext soviel heißt wie "Vernachlässigung lebensunwerten Lebens"; der damalige kritische Volksmund nannte es auch "sozialverträgliches Ableben der Überflüssigen", was natürlich sarkastisch zu verstehen war. Auch der Rassenwahn der alten Nazis war im Grunde "nur" eine Facette im Nützlichkeitswahn. Wie wir an der bloßen Existenz von Euthanasie- und Eugenik-Programmen der Nazis erkennen, manifestierte sich der Nützlichkeitswahn also nicht nur im Rassenwahn, sondern bildete quasi den Hauptnenner faschistischer (und totalitärer?) Ideologie. Da nun das "Prinzip" des Shareholder-Value nichts anderes ist, als menschenverachtender Nützlichkeitswahn, mußte man den Nazi-Faschismus logischerweise propagandistisch auf seinen Rassenwahn reduzieren, wenn man sich nicht selbst diskreditieren wollte.
...
to be continued


[editiert: 26.10.06, 16:33 von zystein]
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