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Silberstern

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Riker
New PostErstellt: 24.11.06, 11:04  Betreff: Das Abenteuer von der kleinen Feldmaus und ihren tapferen Freunden  drucken  weiterempfehlen

Auf einer großen Blumenwiese am Rande des uralten Eichenwaldes lebte die kleine Feldmaus
in ihrer Baumhöhle unter den Wurzeln eines Kastanienbaumes, dessen Blätter im Wind sanft rauschten, beim Regen plätscherten und in der Sonne Schatten spendeten. Die kleine Feldmaus hatte eine Küche, eine Speisekammer, in der sie leckere Wurzeln, Getreide, Marmelade und Käse, den ihre Cousine, die Stadtmaus, im Sommer immer beim ihrem jährlichen Besuch mitbrachte, für den Winter eingelagert. Dann war da auch noch eine kleine Stube mit einem Kachelofen, damit sie nicht fror, wenn es draußen kalt war. Es gab einen Tisch, zwei Stühle und eine Bank nebst einer gemütlichen Couch darin.

An den kalten und langen Winterabenden verbrachte sie die Zeit in der Stube meistens damit, sich mit ihren Freunden die Zeit zu vertreiben, in dem sie sich gegenseitig Geschichten erzählten. Ihre Freunde waren die Eule Cleo, das Wurzelmännchen Hugo und der Laubfrosch namens Grünschnabel. Natürlich hatte der Frosch keinen Schnabel, weil Frösche nun mal keinen Schnabel haben, sondern ein Maul, aber da er immer etwas gescheit ist, bekam er von der Eule irgendwann den Spitznamen Grünschnabel geschenkt, damit er sich erinnere, nicht immer so vorlaut mit seiner Zunge zu sein. Aber was sollte Grünschnabel machen – Laubfrösche haben einfach eine lange Zunge, die flink herausschnellt, ansonsten müssten die Frösche ja verhungern, denn nur mit einer langen flinken Zunge kann ein Frosch die Fliegen fangen.

Ja so lebte die Feldmaus zufrieden auf der Blumenwiese. Eines Tages nun hockte die Feldmaus auf ihrer Bank vor der Eingangstür. Sie hatte schon länger nichts mehr von der Eule Cleo gehört. Die Eule war in den Eichenwald geflogen um dort nach dem rechten zu sehen. Seitdem aber war sie verschwunden. Niemand wusste etwas. Auch nicht die Libelle, die sie fragte, als diese zufällig mal bei ihr Rast machte, um sich auszuruhen. Auch Hugo, das Wurzelmännchen konnte ihr keine Antwort geben, wo Cleo geblieben ist.

Gerade nun, als die Feldmaus mit einer Sorgenmine von ihrer Bank aufstehen wollte, hörte sie den Flügelschlag, den sie ja so gut kannte. Ja da war Cleo endlich wieder da.
„Wo bist du denn solange gewesen“, fragte die Feldmaus vorwurfsvoll die Eule und erwartete eine ausführliche Erklärung. Cleo erwiderte: „ich war unterwegs, was sonst“
Da wurde die Feldmaus ärgerlich, denn sie war mit dieser Antwort ganz und gar nicht zufrieden. „Kannst Du dich vielleicht dazu bewegen, mir einfältigen Feldmaus eine etwas ausführlichere Erklärung zu geben. Jemand wie ich weiß, daß du unterwegs warst, aber nicht warum du so lange weg warst. Da sagte Cleo mit einem Anflug leichten Lächelns, während sie ihre Flügel betrachte:, „ja, die Zeit vergeht wie im Flug und niemand weiß wohin sie geht, aber wie wäre es wenn du uns zweien zwei gut gefüllte Krüge mit deinem köstlichen selbstgebrauten Bier spendierst. Mit trockener Kehle redet es sich nicht so gut, insbesondere dann, wenn man eine ausführliche Antwort geben soll. Da lachte die Feldmaus und ihr Ärger war verflogen. „natürlich können wir das bei einem Krug Bier bereden. Ich hätte auch noch einen Wein im Keller, falls dir das lieber ist ?“
„Nein jetzt lieber nicht, denn Wein gab’s bei den Elfen und Feen zur Genüge und zuviel Wein hält auf Dauer nicht mal eine Eule aus, auch wenn da noch so viel Wahrheit in diesem ruhen mag.“
„Was, du warst bei den Elfen und Feen, staunte die Feldmaus und blieb im Schritt stehen.
„Ja, das habe ich glaube gerade gesagt“, erwiderte die Eule.
„Ist ja schon gut. Ich geh ja schon und hohl uns das Bier“, sagte die Feldmaus und eilte in ihre Höhle.

Und so brachte sie nach kurzer Zeit, zwei Krüge Bier, ein großes Stück herrlich duftenden Käse, Trauben und frisch gebackenes Brot, samt dem dazugehörigen Besteck mit, denn immer wenn die Feldmaus neugierig wurde, war sie auf einmal sehr hungrig. Die Eule nahm ihren Krug in die Hand und stieß mit der Feldmaus an und beide tätigten jeweils einen großen Schluck und lehnten sich genüsslich auf die Bank zurück. Die Feldmaus nahm Messer und Gabel in die Hand und schnitt währenddessen hauchdünne Scheiben vom Käse ab. Cleo nahm eine Scheibe Käse und Brot und lies es sich einfach schmecken. Auch die kleine Feldmaus konnte dem Käse nicht wiederstehen. Mäuse lieben einfach Käse und das sei ihnen auch gegönnt. So aßen die beiden und tranken dazu ihr Bier. Die kleine Feldmaus hatte ihre Sorgen vergessen, da sie ja eigentlich wissen wollte, wo die Eule gewesen war, denn es schmeckte ihr einfach.. Als dann der Magen der kleinen Feldmaus besänftigt war, begann die Eule zu erzählen:

„Siehst du meine kleine Feldmaus, jetzt hast Du die nötige Ruhe, meinen Worten lauschen zu können. Ich fliege schon seit langer Zeit immer wieder in den Eichenwald, denn in einem uralten Wald gibt es viele Geheimnisse, die es zu bewahren gilt. Geheimnisse die keine sind, sind einfach nichts wert, so man mit ihnen nicht behutsam umgeht.“

Die Feldmaus bekam große Augen und ihre kleinen Ohren waren nun ganz offen und so hörte sie der Eule aufmerksam zu.

„Als ich tief in den Wald geflogen war“, erzählte die Eule, „traf ich hinter den Zweigen eines Busches die ergraute Waldfee Lasonia, die mir davon berichtete, daß im Feenland helle Aufregung herrsche, da die Zwerge den Schlüssel zur Macht geraubt hätten. Die Elfen und Feen ängstigen sich nun, ob die Zwerge nicht nur sich selbst unter der Erde knechten wollten, sondern auch über der Erde die anderen Wesen dieser Welt. Das Orakel der Feen prophezeite, daß die Dunkelheit und das Eis über den Eichenwald, das Feenland und die Blumenwiese kommen werde und das Licht nicht wiederkehre.“

Die kleine Feldmaus fror bei dem Gedanken, daß die Sonne nicht mehr schiene und die Blumen stumm würden und für ewig im Eis der Dunkelheit erstarrten.

„Mein Kraft“, sagte mir die Fee Lasonia, „ist dahin, du siehst ja, daß mein Haar nicht mehr blond ist, sondern nun im weißen Matt scheint, und so kann nicht ich zu den Zwergen gehen und den goldenen Schlüssel zur Macht von diesen erbeten.“

So sagte ich zu Lasonia: „ruh dich aus, liebe Fee und sorge dich nicht, ich werde sehen was sich machen lässt.“ Die Fee Lasonia tat einen tiefen Seufer und flüsterte: „wo her du nur die Ruhe nimmst, im Angesicht dessen, was das Orakel uns allen prophezeite.“

Nachdem ich mich von der Fee verabschiedet hatte, flog ich nun Richtung Feenland. Die Geschichte, welche die Fee erzählte, musste ich schließlich überprüfen. So brachte mich meine Reise aus dem Eichenwald, denn die Elfen und Feen lebten weit entfernt in den Auen der Lichtwiesen, da wo die Bäche ihren Ursprung nehmen und unergründliche Seen von tiefem Blau dem Himmel gleichen.

Als ich sieben Tage später endlich das Feenland erreichte, landete ich erschöpft vom langen Flug auf der Wiese des Schlafes. Auf dieser Wiese blühen Blumen deren süßer Duft den Narr betört und den Weisen friedlich stimmt…
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Riker
New PostErstellt: 24.11.06, 11:03  Betreff: Die Nebelgöttin Maya  drucken  weiterempfehlen

Die Nebelgöttin Maya

Die Sonne stand schon tief am Horizont und ihr purpurner Glanz verlieh dem See weiche Wogen der Zufriedenheit. Sonnenlöwe hatte sich in ein kleines Wäldchen zurückgezogen, das nicht weit vom Lotussee gelegen war. Die Grillen erhoben ihr werbendes Spiel, während in der lauen Sommernacht die Sterne am Nachthimmel glitzerten. Alles in allem war es ein wunderschöner Abend, aber eben in dieser Nacht nur beinahe oder vielleicht doch. Sonnenlöwe wollte es auf einmal nicht mehr so recht gelingen, in diese Abendstimmung zu finden. Es war mit seiner Gemütsruhe schlicht und einfach vorbei. Sonnenlöwe dachte nur noch an Sie. Seine Gedanken kreisten nur noch um Sie und da er an Sie dachte, schlug sein Herz um so leidenschaftlicher. So hatte er sich entschlossen, zu meditieren, denn was besseres viel ihm, hilflos wie er gerade war, nicht mehr ein. Es blieb ihm auch nichts anderes übrig. Sie hatte sich morgens entschlossen, ein paar Erledigungen zu tätigen - das zumindest hatte Sie ihm gesagt. So verbrachte er den ganzen Tag damit, auf Sie zu warten. Und so wartete er und wartete er. Anfangs ging das noch halbwegs gut. Er lag in der Hängematte und hörte den Vögeln zu, wie sie zwitscherten. So gegen halb Elf jedoch, sie war immer noch nicht zurückgekehrt, freute ihn der Gesang der Vögel rein gar nicht mehr.

So stand Sonnenlöwe auf, denn er musste jetzt einfach etwas tun, nur eben was, das wusste er nicht so recht. So ging er die Veranda auf und ab, mal etwas schneller dann mal wieder etwas langsamer. Das ging so eine Zeitlang. Vergeblich hatte er es versucht, sich auf seine Schritte zu konzentrieren. Also hockte Sonnenlöwe sich irgendwann, so kurz nach zwölf Uhr auf die Bank. Er starrte auf den See. Es dauerte nicht lang und er ertappte sich dabei, wie er mit seinem rechten Fuß auf und ab tappte. So stand er nun wieder auf, ging wieder hin und her. Dieses Spiel setzte sich bis zum Abend fort. Sie war immer noch nicht da - das dachte er jedenfalls. Dem war natürlich nicht so.

Sie hatte sich in das Wäldchen begeben und beobachtete ihn lächelnd. „Du entkommst mir nicht mehr, mein lieber Sonnenlöwe, ich bekomm dich schon dahin, wo du hin gehörst.“ Sie aß nebenbei ein paar Kirschen, die Sie sich gepflückt hatte. Gegen frühen Nachmittag gönnte Sie sich ein ausgedehntes zufriedenes Nickerchen. Gegen Fünf Uhr sah Sie, wie er sich ein Glas Wein einschenkte. Mittlerweile taten ihm die Füße weh und so hockte er nun auf der Bank und trank - vornehm ausgedrückt - den ins Glas eingefüllten Wein.

Gegen Abend nun begab er sich in das Wäldchen. Als Sie sah, daß er in ihre Richtung ging, versteckte Sie sich zwischen zwei Büschen. Sonnenlöwe bemerkte Sie nicht. Er begann mit seinen Meditationsversuchen.
„Ich atme tief und ruhig ein“, sagte er vor sich hin, „und bin vollkommen entspannt.“ Neugierig sah Sie zu und schmunzelte. Aber es half alles nichts. Aus der Meditation wurde nichts. So gegen neun Uhr Abends sank er ins Gras und schlief ein.

Sie näherte sich ihm und sagte: „Das gibt’s doch nicht, jetzt schläft er doch tatsächlich ein.“ Sie hockte sich neben ihn und betrachte ihn. Unruhig wiegte er seinen Kopf hin und her. Er begann im Schlaf zu sprechen und so hörte Sie seinem Traum zu und lauschte seinen Worten.

Sanfte Nebel hatten sich um das Wäldchen gebildet. Sonnenlöwe sah, wie eine Frau mit einem langen weißen Schleier das Gras bedeckte. Die Frau näherte sich dem Sonnenlöwen, die gefolgt von Elfen im Wäldchen lustwandelte.

„Willst Du nicht mit uns kommen und die Nacht mit uns in Tänzen und Reigen verbringen. Lustwandle mit uns, du siehst so traurig aus. Das wird dich erfreuen und auf andere Gedanken bringen.“

„Ich kann nur an Sie denken und will nur an Sie denken. Was könnte es mich da erfreuen, mit euch zu gehen“

Und was ist, wenn sie dich nicht liebt. Dann wirst Du ewig unglücklich sein.

„Mein Herz gehört ihr und anders will ich es nicht“

Als Sie den Worten von Sonnenlöwe lauschte und dieses hörte, nahm Sie seinen Kopf in ihren Schoß, streichelte ihn über die Wangen und gab ihm einen Kuß auf die Stirn. Dann begann Sie zu singen und der Wohlklang ihrer Stimme schwang sich zu den Sternen empor. Sonnenlöwe hörte diese ihre Stimme und sagte im Schlaf. Sie ist meine Königin der Nacht wie im Tag. Dann schlief er ruhig und gelassen weiter.

Als die Morgenröte einsetzte, bettete sie ihn sanft ins Gras und ging auf leisen Sohlen zum Haus.
Sie bereitete ein köstliches Frühstück vor. Sonnenlöwe erwachte. Als er Sie sah, kam er auf die Veranda und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. Der frisch zubereitete Kaffee lies ihn munter werden und so genossen sie ihr Frühstück.

„Willst Du nicht etwas unternehmen“, fragte Sie ihn.

„Ja, ich verspüre einen gewissen Tatendrang“, stellte Sonnenlöwe bei sich fest. Ich werde ein bisschen wandern gehen. Sie ging ins Haus und kam nach kurzer Zeit mit seiner Umhängetasche, die er bei sich geführt hatte, zurück. Hier, ich habe dir genügend Reiseproviant in die Tasche getan. Laß dir ruhig Zeit, Sonnenlöwe.

Sonnenlöwe nahm ihre Hand und gab ihr einen Kuß auf diese und verabschiedete sich. So ging er des Weges entlang, der zum Haus hin führte. Am ersten Abend machte er an einer Quelle, die aus einem bewaldeten Hang entsprang, rast. Er entzündete ein Feuer, aß ein paar Früchte, die er am Waldesrand fand und nahm etwas Käse
aus der Tasche und aß auch diesen. Danach legte er sich ins weiche Moos, betrachte den Sternenhimmel und schlief irgendwann ein. Er träumte von ihr. Am Nächsten Tag dann kam er an eine Windmühle. Ihre schlanken
Flügel erzeugten ein leichtes Summen und etwas daneben befand sich eine große Weide auf der Wildpferde grasten. Etwas davon entfernt sah er größere Dörfer, die sich homogen in die gewellte Landschaft fügten.
Er ging auf das mittlere zu. Dort angekommen, betrachte er blühende Bauerngärten, welche die Häuser umrandeten. Alsbald entdeckte Sonnenlöwe ein großes zweistöckiges Gasthaus, das in seiner Fachwerkkonstruktion diesem eine schöne Note verlieh. Ein Wasserrad plätscherte in einem angenehmen Takt, etwas rechts vom Eingang gelegen dahin, welcher mit einer kleine Holzbrücke zu erreichen war. Sonnenlöwe schritt über die Brücke, schaute über deren Geländer und sah den klaren Bach, in dem sich Forellen tummelten. An seinen Rändern wuchsen schöne Bachblüten. Libellen, Bienen und andere Insekten flogen über diese hinweg oder verweilten auf ihnen. Sonnenlöwe schritt durch die Eingangstür und wurde von einer Frau, die offensichtlich die Chefin hier war, begrüßt. Er grüßte ebenfalls freundlich und nahm an einem freien Tisch platz. Alsbald kam ihr Mann und brachte die Speisekarte, auf dem das Tagesmenü aufgeführt war. Sonnenlöwe erbat sich einen trockenen leichten Weißwein, der von den Hängen stammte, die nördlich des Dorfes gelegen waren.

Es dauerte nicht lange und so schritten drei junge wohlgekleidete Männer durch die Eingangstür und hockten sich zu Sonnenlöwe hin, nachdem Sie ihn gegrüßt hatten. Alsbald waren sie in Gespräche vertieft. Die Männer stammten aus den drei Dörfern. Bald hatte Sonnenlöwe erfahren, daß die Dörfer zusammen rund 16000 Einwohner umfassten. Die dreien waren die Bürgermeister dieser Dörfer. Der blonde hieß Hugo von der Heide, der schwarzhaarige Wolf von Blumental und der dritte hatte ein grüngefärbte Strähne in seinem braunen Haar. Dieser war der redegewandetste von den Dreien. Die Dreien waren schon seit ihrer Kindheit die besten Freunde
und verwalteten und regierten so in Freundschaft die Dörfer. Nun hatten Sie sich dazu entschlossen gemeinsam
in die Städte zu gehen, um dort eine standesgemäße Braut zu suchen. Als Sonnenlöwe dieses hörte, runzelte er die Stirn leicht, aber er gab keine Kritik zu diesem Unterfangen ab, welches die Dreien beschlossen hatten.
Die Dreien waren gut gebildet, dem Freigeist zugetan und dementsprechend legten Sie auch viel Wert auf das Schulwesen in ihren Dörfern. So gab es hier ein dem griechischen Stil nachempfundenes Theater und ein Museum, samt Kunstgalerie, das von den dreien unterhalten wurde. Gemeinsam hatten Sie an einer freien Universität studiert und so diskutierten sie nun über Politik und Philosophie.

Alsbald kam das Gespräch auf die Demokratie und Menschenrechte zu sprechen. Das Thema der freien Meinungsäußerung erregte die Gemüter der Dreien. Es gab Differenzen darüber, inwieweit die freie Meinungsäußerung im Theaterforum gewährleistet sein muß. Da die Dörfer vom sanften Tourismus profitierten, kamen natürlich auch Gäste von außerhalb ins Theaterforum und daraus entstanden Differenzen, was die Toleranz gegenüber dem Fremden und anders gestalteten Denken betraf. Wie es bei der Politik leicht der Fall ist, wurde die Ursache für die eigenen Schwierigkeiten beim anderen gesucht. Die eigene Verfehlung war die Schuld des anderen, den Fremden. Sonnenlöwes Argumentation, daß man sich von eigenen Ängsten nicht täuschen lassen sollte, fand kein Gehör. Auch der Vorschlag einer offenen Selbstverwaltung des Theaterforums, daß die Leitung und Moderation des Theaterforums betraf, stieß auf Ablehnung bei den Dreien. Sonnenlöwe hatte vorgeschlagen, die Leitung demokratisch zu wählen und sich einen gewissen Kodex in schriftlicher Form gemeinsam mit den Bürgern des Dorfes zu erarbeiten. Mittlerweile war das Gasthaus gut besucht, sowohl von Gästen als auch von den Bürgern der drei Dörfer. So schwappte die Diskussion auf die anderen über und alsbald wurde leidenschaftlich diskutiert. Der Wein tat sein übriges. Als Sonnenlöwe bemerkte, daß die Diskussion lebhaft wurde, machte er den Dreien den Vorschlag, doch diese Diskussion im Theaterforum weiterzuführen, da das Gasthaus dafür nicht der richtige Ort sei. Hugo, Wolf und Hans von der Lippe willigten ein, die Vernunft hatte sie doch noch nicht ganz verlassen. Also marschierten alle Beteiligten ins Theater. Dort angekommen musste die Menge feststellen, daß gerade eine Theaterprobe unter Leitung der Museumsdirektorin,
einer schwarzhaarigen jungen hübschen Frau stattfand. Das Thema der Theaterprobe war der trojanische Krieg, wie Sonnenlöwe von ihr erfuhr, als er sie fragte. „Paßt ja bestens zum Thema dieser Diskussion“, dachte sich Sonnenlöwe und lächelte vor sich hin. Hugo von der Heide schritt zu ihr und verlangte den Abbruch der Probe. Die Museumsdirektorin hatte nicht viel Respekt, vor dem „Von“, welches vor der Heide von Hugo stand. Sonnenlöwe schmunzelte, als er sah, wie sie ihm Paroli bot. „Da mische ich mich nicht ein“, dachte sich Sonnenlöwe und überließ die beiden sich selbst, denn er ahnte zu diesem Zeitpunkt irgendwie, wer hier im Theaterforum des Dorfes das Sagen zur Zeit eigentlich hatte, nur Hugo schien dies anscheinend nicht zu wissen.

Währenddessen stritten die anderen schon leidenschaftlich. Auf jeden Fall war es nun mit der Theaterprobe vorbei. Das Theaterstück des trojanischen „Krieges“ um die Demokratie, Menschenrechte und freie Meinungsäußerung war irgendwie schon voll im Gange. Sonnenlöwe setzte sich auf einen Stuhl, der auf der Bühne stand, und sah dem Schauspiel amüsiert zu. Die Gasthausbesitzerin, die froh war, daß die Diskussion sich verlagert hatte, brachte mit ihren Angestellten Wein und so wurden die Gemüter etwas ruhiger. So wurde diskutiert und irgendwann dann philosophiert schließlich gesungen und getanzt. Hugo, Wolf und Hans sanken irgendwann zu Boden und schliefen selig ein, als der Wein seinen Tribut verlangte und so glitten sie sanft ins Reich der Träume und in die Fabelwelt. So um Eins rum wurde es der Museumsdirektorin zu dumm und sie entließ diejenigen, welche noch stehen konnten aus ihrer Verantwortung für diese Diskussion und geleitete sie zur Türe des Theaters. Sonnenlöwe half ihr dabei und verabschiedete sich ebenfalls.

Sonnenlöwe wanderte nun wieder zu Ihr. Die Bürger dieser Dörfer und deren Gäste haben nun ein Thema mit dem sie sich beschäftigen können, so sie wollen und ihnen gerade nichts besseres einfällt, dachte er sich und pfiff nun ein fröhliches Liedchen, während seine Gedanken schon bei Ihr weilten.

Zwei Tage später kam er ausgeruht zu Ihrem Haus. Es war noch früh am Morgen und er wollte Sie noch nicht wecken. So setzte er sich an den Rand des Sees, richtete seine Position gen Osten aus und begann seine Meditation…

Sonnenlöwe wanderte zur Höhle und eh er sich versah, war er schon bei ihr angelangt. Er schritt hinein und alsbald traf er den Drachen. Der Drache schlief gerade friedlich und so musste Sonnenlöwe ihn wecken.
Der Drache gähnte und rieb sich die Augen.

„Sonnenlöwe, was tust Du denn hier.“

„Ich wollte wissen, ob Du den Schlüssel der Macht gut behütet hast.“

„Klar hab ich das“, sagte der Drache. „War aber nicht viel los hier, aber das weißt Du ja selber. Seit du Chronos aus Mitgefühl aus der Schlucht befreit hast, war hier nichts mehr los und sie ist seither eh verschlossen.“

„Gut, sagte Sonnenlöwe, dann sehen wir uns bald wieder.“

Sonnenlöwe verließ die Höhle.
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Riker
New PostErstellt: 24.11.06, 11:01  Betreff: Re: Silberstern  drucken  weiterempfehlen

„Es ist die Macht, die ich in mir spüre. Sie durchdrängt meinen Geist und Körper. Sie fließt in mir. Genau genommen ist es meine Kreativität, mit der ich konfrontiert bin. Ich spüre eine große Verantwortung und will sie nicht mißbrauchen.“

„Ach nur das ist es.“ Sie lächelte, und stand auf.

Dann zog Sie ihn aus der Hängematte und ging so mit ihm ins Haus. Drinnen angekommen erschloß sich ihm ein leicht möbliertes geräumiges Zimmer. Es befand sich darin eine Couch, mehrere Sessel und Regale, eine Theke samt den dazugehörigen Stühlen. Große Fenster erhellten den Raum und er sah, wie auf einem Tisch, Farben und anderen Gegenständen, nebst Pinseln dort an ihrem Platz weilten.

Du malst, stellte er überrascht fest und ging auf ein Bild zu, das gerade offensichtlich im Entstehen war.
Er betrachtete es, während sie in einer Truhe aus edlem Holz nach was suchte.

„Ja, das tue ich, antwortete Sie währenddessen.“

„Ach, da ist er ja“. Sie nahm irgendwas in die Hand und kam zu ihm rüber. Er betrachtete immer noch das Bild.

„Gefällt es dir ?“

„Ja das tut es. Du hast einen ganz eigenen Stil zu mahlen“, bemerkte er.

„Hier ist was für dich.“ Sie hielt einen goldenen Schlüssel in der Hand. Er war zierlich gearbeitet.
Sonnenlöwe nahm ihn und betrachtete ihn. „Wer immer ihn geschaffen hat, ist ein Meister seines Handwerks“

„Du wärst überrascht, wenn du wüßtest, wer ihn geschaffen hat. Er ist mein Liebster, entgegnete Sie . Er ist ein Künstler, nur glaubt er das zur Zeit noch nicht so ganz. Sonnenlöwe sah ihr in die Augen und wollte ihr den Schlüssel wieder reichen. „Nein, er gehört jetzt dir“, sagte Sie. „Das kann ich doch nicht annehmen“, sagte er. Ich schenke diesen Schlüssel wem ich will, erwiderte Sie. So nahm er den Schlüssel an, befestigte ihn an einer zierlich gearbeiteten Kette und führte diese über sein Haupt, so daß der Schlüssel an seinem Herzen weilte.
Seine Hände zitterten aus irgendeinem undefinierbaren Grunde und so bekam er das Schloß der Kette nicht zu.
„Warte, ich helfe dir dabei“, und bevor er noch was sagen konnte stand sie hinter ihm und ließ das Schloß der Kette einrasten.

Sie sprach zu ihm mit aufgesetzter ernster Miene „Das ist der Schlüssel der Macht. Also werde deiner Verantwortung gerecht.“ Sie klopfte ihm dabei leicht auf die Brust. Dann jedoch musste Sie doch kichern.

Sonnenlöwe murmelte in sich hinein, während er sich den Kopf kratzte: „Irgendwie scheine ich nicht mehr Herr der Lage zu sein.“

Sie hatte in der Zwischenzeit ihre Malerausrüstung genommen, klemmte sich ein paar Pinsel in den Mund und sagte. „Komm mit heraus, ich male jetzt ein wenig. Es ist ein wunderschöner Tag.“ Auf der Terrasse stellte Sie ihr Bild neben der Hängematte auf und zog den Tisch näher heran, auf dem Sie den Rest ihrer Malerausrüstung gelegt hatte. Sonnenlöwe legte sich in die Hängematte und sah ihr beim Malen zu. Sonnenlöwe war einfach glücklich, in ihrer Nähe sein zu können. So verging der Tag und der Abend näherte sich. Sie legte den Pinsel aus der Hand, und tat so, als ob sie Gähnen müsste. „Ich geh jetzt Schlafen“, sagte Sie zu ihm. „Ich wünsche dir eine gute Nacht.“ „Wünsche ich Dir auch“, erwiderte ihr Sonnenlöwe. So ging Sie ins Haus. Sonnenlöwe betrachtete die Sterne und dachte an Sie. Je mehr Sonnenlöwe an Sie dachte, um so weniger betrachtete er die Sterne. Er sah vor seinem geistigen Auge, wie Sie gestern aus dem See geschritten kam. Unversehens stand er auf, und ging ins Haus.

Sie war mittlerweile im Bett und hatte es sich dort bequem gemacht. Ich bin gespannt, wann er anklopft, dachte Sie sich und lächelte erwartungsvoll. Sie hatte sich hübsch gemacht und trug ein verführerisch zauberhaftes Dessous, das Sie unter der Bettdecke verbarg. Sie hörte seine Schritte, wie deren Geräusch sich dem Schlafzimmer näherten und ihr Herz schlug heftig.

Als Sonnenlöwe sah, daß die Schlafzimmertür zu war, hob er die Hand und wollte anklopfen. In der Bewegung hielt er auf einmal inne. Sonnenlöwe senkte den Arm und verweilte einen Augenblick, kehrte dann um und begab sich zu der Hängematte. Dort lag Sonnenlöwe und schwang hin und her. Schlafen konnte er an diesem Abend nicht besonders gut – Sie aber auch nicht.

Als Sie bemerkte, daß Sonnenlöwe sich von der Tür abgewendet hatte, konnte Sie dies kaum fassen.
„Was bildet sich dieser Kerl eigentlich ein. Bin ich vielleicht nicht hübsch genug. Traut sich nicht einmal anzuklopfen. Dabei ist er so süß, höflich und zuvorkommend. Liegt es gar an mir. Womöglich hätte ich ihn ja abblitzen lassen, wenn er angeklopft hätte. Nein, das hätte ich nicht getan – Ja, es liegt an mir. Sie betrachtete die Kerzen, welche sie für eine romantische Stimmung angezündet hatte. Er liebt mich nicht, dachte Sie sich, und dabei ist er so einfühlsam. Sie war unglücklich, nahm ein Taschentuch, putzte ihr Näschen und trocknete die Tränen, die ihr die Wangen herunterliefen. „Er ist so humorvoll“. Sie schniefte und tupfte das letzte Tränchen von ihrer Wange. Dann nahm Sie ihr Kopfkissen und versteckte sich darin. So wälzte Sie sich hin und her, bis sie irgendwann erschöpft eingeschlafen war. Als die Morgensonne ins Schlafzimmer lugte, erwachte Sie unzufrieden oder eher unbefriedigt. Ihr sanfter Stolz erwachte ein klein winzig wenig. „Na warte Sonnenlöwe“, sagte Sie listig zu sich selbst, als Sie dabei war, sich in ihrem Spiegel zu betrachten und ihr Haar kämmte. Dir wird es heute schon vergehen, faul in der Hängematte zu liegen. Sie stand auf und hatte einen Plan parat.
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Riker
New PostErstellt: 24.11.06, 11:01  Betreff: re Silberstern  drucken  weiterempfehlen

SILBERSTERN

Sie

Sonnenlöwe hatte sich an einen blühenden Kastanienbaum gelehnt und pfiff ein fröhliches Liedchen. Er unterhielt sich so mit einer kleinen Kohlmeise die lustig trällernd ihn begleitete. Vom Klang dieses Spiels aufgeweckt, lauschte Sie dem melodiösen Spiel der beiden. Neugierig wie Sie ist, mußte sie herausfinden wer da spielte und so schlich Sie sich auf Zehenspitzen an die beiden heran und lauschte. Sie lugte durch die Zweige eines lichten Wachholderbusches und sah die Beine von Sonnenlöwe. Natürlich wollte Sie sehen, zu welchem Gesicht diese Beine gehören. So schob sie behutsam die Zweige auseinander, doch ein Rascheln konnte sie dabei nicht vermeiden. Sonnenlöwe hörte das Rascheln, tat aber so, als ob ihm das entgangen wäre und pfiff weiter.

Irgendwann merkte die Kohlmeise, daß eine Freundin auf dem anderen Baum war, und verabschiedete sich unversehens von Sonnenlöwe. Sie flog zu der Freundin. Sonnenlöwe beendete sein Liedchen und schloß die Augen. Ein „Nickerchen“ kann nicht schaden, dachte er, denn dann kann die hübsche Person, welche sich hinter den Zweigen versteckt, etwas entspannter ihrer Neugier nachgehen. Kurze Zeit später hob sich die Brust des Sonnenlöwen in regelmäßigen Atembewegungen auf und ab.

Sie sagte sich: „Jetzt schläft er, dann kann ich mir diesen Burschen einmal ruhig von der Nähe betrachten.
So kam Sie leise näher an ihn heran geschlichen und hockte sich ihm gegenüber hin. „Ist ja süß wie der schläft, kicherte Sie in sich hinein. Gut aussehen tut er auch noch. Womöglich ist er gerade deswegen sehr von sich überzeugt, murmelte Sie leise vor sich hin. Männer sind alle gleich. Statt dass wir ihnen gefallen, trainieren sie ihre Muskeln und betrachten sich dabei in so einem dummen Spiegel. Hmm, ob er wohl gut gebaut ist. Diese weiße Robe läßt davon nicht viel erkennen, aber eingebildet ist er bestimmt. Robe hin Robe her. Sie verschränkte ihre Arme und betrachte ihn genau. „Der merkt nicht mal das ich hier bin, sagte Sie, denn sie saß nun schon eine viertel Stunde vor ihm und hatte die Hände immer noch verschränkt, während er anscheinend tief und ruhig schlief. „Na warte“, sagte Sie verschmitzt, brach einen langen Grashalm ab, und begann ihn an der Nase zu kitzeln. Sonnenlöwe verlor die Beherrschung, lachte und öffnete die Augen. Als er die Anmut ihres Gesichtes sah und ihre wachen Augen die seinen einfingen, begann sein Herz zu klopfen.

Kannst Du eigentlich auch sprechen, lachte Sie, als Sie merkte, daß er von ihr verzückt war. Leichte Röte machte sich auf Sonnenlöwes Wangen bemerkbar. Das war ihm noch nie passiert und er fühlte sich etwas durchschaut. Er räusperte sich leicht und ihr Lachen ließ ihn dann auch über sich selbst schmunzeln.

„Nun ja“, sagte er lächelnd, „Es passiert nicht oft, daß es mir die Sprache verschlägt. Wenn ich es näher überlege ist mir das bisher noch nie passiert.“

„Was,“ fragte Sie schelmisch, „daß Du an der Nase gekitzelt wirst ?“

„Nein“, lachte Sonnenlöwe, „daß es mir die Sprache verschlägt ist mir noch nie passiert.“

Du schwindelst ein wenig, sagte Sie amüsiert. Ich habe dich durchschaut und das ist dir noch nie passiert.

Hmm, vielleicht ist es auch das, sagte er und war von ihrem Verstand überrascht. In diesem hübschen Kopf, ist ein wacher Verstand, dachte er sich und dann lachte er.

„Dir scheint auch gar nichts zu entgehen“, sagte er zu ihr und sie senkte dabei leicht die Lider.

„Tja, so bin ich eben. Einfach Treffsicher.“

„Aha, dann ergebe ich mich sofort, erwiderte er ihr“

Nein, so leicht mache ich es dir jetzt noch nicht, Sonnenlöwe.

„Woher kennst Du meinen Namen“ fragte er etwas verwirrt.

„Deine Haare verraten es. Komm laß uns ein bißchen spazieren gehen, sagte sie, während Sie flugs aufstand und ihm Ihre Hand entgegenstreckte.

Eine gute Idee sagte er und nahm ihre Hand an. Bis er sich versah, war er von diesem zierlichen Mädchen ohne jede ersichtliche Kraftanstrengung in den Stand gezogen.

Wo kommst Du her, fragte Sie ihn.

Ach, ich wandere durch die Wälder und Wiesen, besuche Dörfer und Städte unterhalte mich mit den Leuten, die ich treffe. Ich bin einfach ausgezogen, Abenteuer zu suchen, zu lernen und mehr über den Sinn des Lebens zu erfahren. Ich begegnete weisen Lehrern und diskutierte mit ihnen über die Schwierigkeiten der Menschen. Ab und zu meditiere ich dann in einer Höhle und unterhalte mich mit dem Drachen.

„Du kennst einen Drachen“, fragte sie erstaunt.

„Ja“, sagte er. „Er gab mir einst dieses Schwert, damit es mir hilfreich sei, den Frieden zu bewahren“

Sonnenlöwe zeigte es ihr.

„Eine schöne Klinge, aber Schwerter können leicht verletzen, bemerkte sie beim Anblick der Klinge.
„Ich wurde ausgebildet in der Kunst des Nichtverletzens. „Ich führe diese Klinge nur zur Verteidigung. Ich bin im Umgang mit der Klinge ein Meister, denn ich hatte gute Lehrer.“

„So, so sagte sie,“ „dann will ich nicht dein Feind sein“, und lächelte.

„Wie ist dein Drache so ?“

„Er ist ein Dickschädel, irgendwie beinahe genauso stur wie ich, wenn es ums streiten geht.“

„Aha“, antwortete sie.

„Aber jetzt bin ich mal mit Fragen dran“, sagte Sonnenlöwe.

„Wo lebst Du denn so ?“

„Komm ich zeige es dir“, und schon sprang sie leichtfüßig voraus. Nach einer Weile kamen sie an ein Ufer
eines Sees.

„Das ist der Lotussee“

Sonnenlöwe betrachte den See genauer und sah wie wunderschöne Lotusblumen auf dem See schwammen.

„Hier ist es wunderschön“, bemerkte der Sonnenlöwe. Seltsam, hier bei dir ist es irgendwie friedlich, ein Frieden herrscht hier, wie ich ihn aus keiner Meditation kenne.“

Laß uns zu meinem Haus gehen. Du bist sicher durstig und hungrig.
Sonnenlöwe staunte über diese Erfahrung des Friedens und folgte ihr.

Setz dich hier hin. Sie zeigte auf die überdachte Veranda, die zum See hin gelegen war und einen herrlichen Blick auf diesen ermöglichte. Sonnenlöwe nahm auf der Bank platz und betrachte die Weite des Sees, während Sie im Haus verschwand. So lauschte Sonnenlöwe dem Windspiel, das in der angenehmen Brise, die vom See herkam, ihr leichtes buntes Spiel erklingen lies.

Nach kurzer Zeit kam Sie mit einem Tablett auf der Hand zurück, auf dem sich Käse, Brot und Obst, nebst einem Krug Wein und Gläsern befand. Sie füllte die Gläser mit Wein und reichte ihm sein Glas. Sie stießen an und nippten an dem köstlich schmeckenden Rebensaft.

Sie hatte sich neben ihn gesetzt und sah auf den See hinaus.

„Man kann das andere Ufer gar nicht sehen, so groß ist dieser See.“
Sie lächelte über die Ergriffenheit von Sonnenlöwe.

Und so redeten sie miteinander, erzählten sich Geschichten. Sonnenlöwe berichtete ihr auch von einigen Abenteuern, die er erlebt hatte, während Sie ihm aufmerksam zuhörte. Ohne daß sie es merkten, näherte sich die Sonne dem Rand des Sees und die Dämmerung setzte ein und er lauschte ihrer Stimme, als Sie über ihr Leben am See erzählte. Als die Dunkelheit zunahm, merkten sie erst, daß die Zeit verflogen war. Überrascht sagte Sie:

„Warte Sonnenlöwe, ich hohl ein paar Kerzen - die Nacht ist gekommen, ohne daß wir es bemerkt haben.“

Schon war sie in ihrem Haus verschwunden und kam alsbald wieder mit zwei Kerzen, stellte sie auf den Tisch und entzündete sie. Sie füllte die Gläser wieder auf und so setzten sie ihr Gespräch fort. So unterhielten sie sich, bis die Sonne am anderen Ende des Sees langsam aus diesem blinzelte und die ersten Sonnenstrahlen ihr Licht auf dem See ausbreiteten.

Komm laß uns schwimmen gehen, denn du siehst etwas müde aus, lachte Sie auf einmal, zog ihn hoch und dann lief sie zum See, ließ ihre Kleider fallen und eh man sich versah schwamm sie im See. Sonnenlöwe folgte ihr und staunte darüber, daß Sie sich so unbekümmert nackt im See erfrischte.

„Es ist ein herrliches Gefühl, Sonnenlöwe, willst Du nicht auch reinkommen.“ Sonnenlöwe zögerte, denn er hatte ein Rätsel, das ihn beschäftigte noch nicht gelöst. Er wußte um seine Macht und die daraus begründete Verantwortung beschäftigte ihn immer noch.

„Hast Du Angst, daß ich dir was wegschauen könnte“, lachte Sie ihm entgegen.

„Nein, das ist es nicht“, antworte er mit einem Lächeln und er ließ seine Robe fallen. Er watete in den See, erfrischte sich in ihm und reinigte seinen Körper.

„Komm doch weiter rein“, spornte sie ihn an.

„Ein andermal gerne“, entgegnete Sonnenlöwe

Sie schwamm ihm entgegen und fragte:

„Irgendetwas beschäftigt dich, nicht wahr Sonnenlöwe.“

Sonnenlöwe, der schon aus dem See zurück auf dem Sandstrand weilte, nickte, während er ihr das Gewand reichte, als auch sie aus dem Wasser schritt. Sie ist wunderschön, dachte er bei sich selbst.

Sie nahm ihn an der Hand und so gingen sie wieder zu ihrem Haus.

„Leg dich ein wenig in die Hängematte und ruh dich aus“. Sie zeigte auf die Hängematte, die zwischen zwei Balken an ihrem Platz ruhte. Sonnenlöwe kam ihrem Wunsch nach, ging zur Hängematte und legte sich in sie.
Bald schlief er ruhig und gelassen ein. Gegen Mittag hörte er ein leichtes klingen eines Glases, das ihn erwachen lies.

„Ich sehe, das Ruhen hat dir gut getan. Komm nimm etwas von der erfrischenden Limonade aus Limonen.
Sonnenlöwe, erhob sich und setzte sich hin. „Danke, sagte er lächelnd und nahm das Glas an. Sie zog einen Stuhl vom Tisch weg und hockte sich ihm gegenüber auf diesen. „Willst Du von der Limonade nicht kosten“, fragte Sie ihn, während Sie nun ihr Glas zu den Lippen führte. Sonnenlöwe führte das Glas in seiner Hand zum Mund und so tranken sie von diesem herrlichen wohltuend schmeckenden Getränk – er hatte nur darauf gewartet, daß seine Gastgeberin ihres trinken wollte.

„Und nun erzähl mir davon, was dich beschäftigt“, sagte Sie neugierig.
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Riker alias Ulrich Bronnhuber
New PostErstellt: 24.11.06, 10:48  Betreff: Silberstern  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Vorwort:
diese Geschichte entstand aus dem Ringen nach Wahrheit
der Auseinandersetzung mit Spiritualität, Liebe, Erotik und Sexualität
in der Konfrontation mit Religion und Mystik, Philosophie und Politik
es ist Quintessenz dessen, was mein spiritueller Geist zu sehen vermochte




Ich liebe Dich - Moni
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