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bjk

Beiträge: 7353


New PostErstellt: 19.01.09, 18:20     Betreff:  Impressionen von der Gaza-Soli-Demo am Samstag, den 17. Januar, in Berlin

Zum vergangenen Samstag haben die Palästinensische Gemeinde Berlin, verschiedene arabische Organisationen und der Deutsche Friedensrat wieder zu einer Groß-Demo gegen Israels blutige Barbarei im Gazastreifen aufgerufen. Beginn war um14 Uhr wieder am Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus am Alexanderplatz. Die Demoroute sollte über die Karl-Liebknecht-Straße, Unter den Linden zum Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor entlangführen. Die Abschlußkundgebung war vor dem US-Botschafts-Kommandobunker vorgesehen. - Gleich vorweg, es war wieder eine kraftvolle Demo mit der klaren Botschaft an die USA & Israel und die willfährigen europäischen Vasallen des Imperiums, dem enthemmten Morden der israelischen Soldateska endlich ein Ende zu setzen und die Verantwortlichen in Israel, den USA und den verbündeten EU-Vasallen, allen voran Merkel und Steinmeier, unter internationale Anklage wegen Völkerrechts- und Kriegsverbrechen mittelbar oder unmittelbar wegen willfähriger Hilfestellung durch Kriegs-Finanzierung und Waffenlieferungen - vor allem seitens der BRD - zu stellen.

Eine zweite Berliner internationalistische Soli-Demo fand noch um 16 Uhr beginnend am Neuköllner Rathaus statt. Aufgerufen hierzu hatten unter anderem der kurdische Jugendverband. Der Bericht von Roland Ionas Bialke ist nachzulesen unter http://de.indymedia.org/2009/01/239807.shtml

Im Vorfeld versuchte Dr. Ehrhart Körting, SPD-Innensenator - wie schon bei den Antikriegs-Demos beim israelischen Libanon-Überfall - vergeblich, durch schikanöse rechtswidrige Auflagen die 14 Uhr-Demo nicht nur zu stören sondern am besten gleich unmöglich zu machen. Als er am Samstag 12 Uhr damit auch vor dem Oberverwaltungsgericht in einem Eilverfahren wieder einmal mehr erwartungsgemäß unterlag, rief er - ganz im Sinne der Jüdischen Gemeinde Berlins und des israelischen Botschafters - dazu auf, "verantwortungsbewußte" BerlinerInnen sollten keinesfalls an dieser "Hamas"-Demo teilnehmen.

Zur Erinnerung: Lala Süsskind, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Berlin, entlarvte sich - offenbar ganz im Sinne der Jüdischen Gemeindemehrheit - mit der ungeheuerlichen widerlich-zynischen Aussage anläßlich der Pro-Isarel-Demo am 11. Januar auf dem Breitscheidplatz vor der Berliner Gedächtniskirche als Reaktion zu den Anklagen des Kindermords Israels an palästinensischen Kindern: "Wir können ihnen nicht vergeben, dass sie uns zwingen, ihre Kinder zu töten". Quelle: http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=5999&Itemid=1



Die Demo startete gegen 14:30 Uhr. Anfangs sah es so aus als würden deutlich weniger TeilnehmerInnen als auf der letzten Soli-Demo vor einer Woche zusammenkommen. Wir rätselten schon, ob das eventuell mit zu erwartenden Repressalien durch Körtings Bullerei und/oder mit der zweiten Soli-Demo in Neukölln zu erklären sei. Sehr positiv wurde aufgenommen, daß sich Körtings eher hilflosem Aufruf zum Trotz auch besonders viele Berliner nichtmigrantischer Herkunft als Einzelpersonen und in Organisatonen eingefunden hatten. "Aufmüpfige" Basisgruppen von DIE LINKE aus Wedding und Neukölln mit Flagge, antifaschistische und anarchistische Genossen, die gegen die Verbrechen in Gaza wieder die Rote Flagge anklagend mitführten, habe ich getroffen. Die meisten Genossen wollten anschließend noch zur Demo in Neukölln. Dann waren noch die MLPD, Spartakisten, die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost ( http://www.juedische-stimme.de/js-links.html ) einige von American Voices Abroad (AVA - Berlin, http://www.avaberlin.org/ ) und andere dabei. Insgesamt werden wir zwar keine über 10.000 wie am letzten Samstag aber schon in Höhe der Schloßbrücke immerhin gut 8.500 Personen gewesen sein.

Im Zusammenhang mit der Gysi/Liebich/Lederer-Truppe namens DIE LINKE, erfuhr ich am Samstag auch, daß der Initiative "Mütter gegen den Krieg e.V. in Berlin-Brandenburg" ( http://muetter-gegen-den-krieg-berlin.de/ - siehe auch Fotos-Nr. 5, 6, 41, 42, 43, 44 und 45) seitens der angeblich sozialistischen PDL-Führung untersagt wurde, weiterhin monatliche Treffs und Veranstaltungen im parteieigenen Karl-Liebknecht-Haus stattfinden zu lassen. Offenbar scheint die konsequente Friedenspolitik und der engagierte Einsatz gegen Unrecht, Not, Gewalt und Unterdrückung dieser Gruppe nicht mehr in die Linie der regierungswilligen LINKEn zu passen. Ob die wohl ihre Politkarrieren und erhofften lukrativen Posten durch die Mütter gegen den Krieg in Gefahr sehen?

Als die Demo sich auf der Spandauer Straße zum Abmarsch formierte, fand sich auch ein Angehöriger der Jüdischen Gemeinde Berlin in Begleitung eines Kamera-Teams des RBB ein und wollte inmitten der Demo in einer Diskussion seine bzw. Israels Sicht der Dinge rüberbringen. Leider bekam ich das erst mit, als ich in der Menschentraube um ihn und das Kamera-Team herum einen hochgewachsenen Mann mit Kippa (jüdische Kopfbedeckung) erblickte. Es gelang mir, mich durch die Menge zu quetschen und drei Aufnahmen (Foto-Nr.: 50, 51,52) zu machen. Natürlich wollte sich auch Joachim Haß von der Demo-Haß-Behörde diese israelisch-palästinensische Begegnung nicht entgehen lassen - und lief mir quer durchs Bild Nr. 50, gerade als ich den Auslöser drückte. - Tja, ohne mich läuft hier nix, scheint sein zufrieden herunterhängender Schnurrbart auszudrücken.

Der mutige Kippa-Träger verdient auf jeden Fall Respekt, auch wenn seine Sicht der Geschehnisse in Nahost doch sehr umstritten ist. Zum Beispiel meint er, die Hamas habe die Waffenruhe einseitig gebrochen. Das ist zwar auch die gängige Sprachregelung der Regierungen Israels, der USA, der EU-Vasallen und der lagezentrumsgesteuerten Lohnschreiber-Gehirnwasch-Journaille und ist trotzdem bzw. gerade deswegen eine taktische Propaganda-Zwecklüge. Sofort wurde dem Kippa-Träger auch vehement von einem älteren Berliner palästinensischer Herkunft durch Fakten widerlegt. Die versuchte Diskussion war - in Anbetracht der gräßlichen israelischen Barbarei in Gaza immerhin verständlich - sehr emotional aber nie aggressiv oder gar bedrohlich für das mutige Mitglied der Jüdischen Gemeinde. Und das, von Joachim Haß und der Bullen-Einheit im Hintergrund mal abgesehen, ganz ohne unmittelbaren Polizeischutz! Schade, daß ich nur wenige Wortfetzen dieser Vorstellung mitbekommen habe. Natürlich ist eine Demo kein geeigneter Ort, öffentliche Diskussionen sachlich führen zu können, aber die Vorstellung des Kippa-Trägers - selbst mit möglicherweise vorher verabredeten rbb-Begleitung - hat gezeigt, miteinander reden ist allemal besser, als zu bomben und zu morden! Leider hat im orthodox-zionistischen Israel das blutrünstige Bibelwort "Auge um Auge und Zahn um Zahn" Hochkonjunktur, insbesondere bei den eingewanderten, gewaltbereiten neokolonialistischen Siedlern.


aufgenommen am 11. Januar auf der Pro-Israel-Demo in Berlin

Berlins Innensenator, Dr. Körting, verschließt davor und vor den abscheulichen Aussagen (siehe oben) einer Lala Süsskind Augen und Ohren und verbreitet lieber gezielte Falschmeldungen, welche die Palästinenser diskriminieren sollen. Er ist damit in (un)guter Gesellschaft von USA & Israel-Vasallen über Merkel, Steinmeier und anderen reaktionären KriegsbefürworterInnen, von den opportunistischen, um ihre Fleischtöpfe fürchtenden Berliner Regierungssozialisten um Gysi und Klaus Lederer aus der sozialdemokratischen PDL gar nicht zu reden!

Nachdem die Demoleitung über den Lauti die Demo-Auflagen der Haß-Behörde verlesen und um Einhaltung gebeten hatte, starteten wir in Richtung Brandenburger Tor. Bis zur Kreuzung Unter den Linden Ecke Friedrichstraße blieben besondere Vorkommnisse aus. Aber an dieser Kreuzung meinte die Bullerei provozierend, einen Lauti stoppen zu müssen, weil er unerlaubte blutverschmierte Puppen, die symbolisch die vielen hundert ermordeten palästinensischen Kinder symbolisieren sollten, angeblich mit sich führte - so jedenfalls ein Ordner, den ich fragte. Für uns DemonstrantInnen war klar, hier wurde ein Anlaß vorgeschoben, um eine Eskalation zu provozieren. Nach etwa 15 Minuten und  einigen eher leichteren Rangeleien durfte der Lauti sich aus der Friedrichstraße, in die von der Bullerei gedrängt wurde, in die Demo Unter den Linden eingliedern.

Der nächste Zwischenfall geschah kurz hinter der Russischen Botschaft. Plötzlich drängte eine Rotte Kampf-Bullen brutal in die Menge (Foto 112 - 116), den Grund kannte ich nicht. Auch die Umstehenden wußten nicht, was der Anlaß war. Etwas später explodierte in unmittelbarer Nähe ein Böller aber es kam nach meinen Beobachtungen außer Droh- und Imponiergehabe auf beiden Seiten zu keiner Prügel-Eskalation. Vielmehr zeigte sich ein Hundertschaftsführer besonnen und hielt sogar einen Kollegen (oder war's eine Kollegin?) zurück (Foto 116). In der Journaille war dann tagsdarauf zu lesen, es seien angeblich Steine und Bierflaschen auf die Bullerei geworfen worden. Das kann ich jedenfalls nicht bestätigen! Diese Meldung scheint mir eher lanciert und die übliche Diskriminierungs-Propaganda zur Rechtfertigung von Bullen-Frust (oder hier vor allem Körtings-Frust???) zu sein. Die Provokation ging - wie bei allen, der Staatsmacht mißliebigen Demos üblich - wieder einmal mehr von der Bullerei aus.

Wie auch immer, weil der Pariser Platz mittlerweile proppenvoll und die Bullerei genervt war, beschloß ich, mit vielen anderen zurück zum S-Bahnhof Unter den Linden gegenüber der Russischen Botschaft zu gehen. Hier versperrten uns 4 Bullen den Eingang. Einer fragte mich streng, ob ich zur Demo gehöre. Ich hielt ihm meine Kamera vor die Nase und sagte nur knapp, daß ich fotografiere und hier durch wolle. Vielleicht tat ich das ja etwas zu grob und kränkte so wohl seine Wichtigkeit. Mit der vorwurfsvollen Bemerkung, ich könne das doch auch höflicher sagen, machte er dann doch Platz. Als "Dankeschön" für's Durchlassen knipste ich dann die schwarzuniformierten Türsteher von unten, wie sie die Leute daran hindern wollten, mit der S-Bahn zu fahren. - Punkte gesammelt hat mit dieser albernen Schikane die Bullerei jedenfalls bei BerlinerInnen und Touries keine!

Bernd Kudanek alias bjk
Publizist und Forenbetreiber von:
http://freies-politikforum.carookee.com
http://wisp.carookee.com



Foto-Impressionen


Auf vielfachen, immer wieder von DemonstrantInnen dieser Soli-Demos an mich herangetragenen Wunsch, habe ich diesesmal die Gesichter nur bei denen gepixelt, die möglicherweise einer Gefährdung durch Neonazis und Antideutschen ausgesetzt sein könnten! Die allermeisten DemonstrantInnen wollen gerade auf Gaza-Soli-Demos Gesicht und Flagge zeigen!

Sämtliche Demo-Fotos dürfen übrigens gerne bei namentlicher Nennung des Knipsers und Angabe der Quelle für nichtkommerzielle Zwecke heruntergeladen, gespeichert und weiterverbreitet werden.


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im Hintergrund links der berühmte Neptunbrunnen

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Ursula und Else, die Großmütter gegen den Krieg

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Helmuth von "Nous accusons Mouvement Inernational" (Wir klagen an!)

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hinten links mit blauer Kippa diskutiert ein Mitglied der Jüdischen Gemeinde Berlin

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für den RBB ein Abendschau-Ereignis

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die Standpunkte prallen aufeinander

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die Nümmes-Straßenrocker führen die Demo an

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"himmlische" Überwachung durch Polizei-Hubschrauber

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Sohnemann ist auf seinen Papa stolz

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angeblich verboten am Lauti angebrachte Demo-Utensilien nimmt die Bullerei zum willkommenen Anlaß, den Lauti zu stoppen und aus der ohnehin mißliebigen Demo zu zwingen

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die protestierende Menge wird zurückgerängt

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alles wartet, was mit dem Lauti geschieht

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ein wenig völkisch angehaucht vielleicht aber die Botschaft stimmt

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heftige Diskussionen um den Lauti, der in die Friedrichstraße abgedrängt wurde

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kleinere Rangeleien empörter Demonstranten mit der Bullerei

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alles wieder im grünen Bereich

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der Lauti durfte wieder in die Demo rein und "die Karawane zieht weiter"

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vorbei an der Russischen Botschaft

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hopp hopp hopp - Bullen im Galopp

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etwa in der Bildmitte gibt's Bullenzoff, sie dringen in die Demo ein

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hier wird gerade heftig mit den Bullen (nicht mehr im Bild) diskutiert

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Bullen kesseln offenbar eine sich widersetzende Gruppe in der Demo

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haut ab - haut ab - haut ab

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langsam beruhigen sich die Gemüter

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aber die Bullen müssen um jeden Preis alles und jede/n filmen, einmal Bildmitte und rechts oben neben dem Laternenmast

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gerade hat trotz Filmen dicht vor den Bullen ein Polen-Böller gekracht

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wie ein Siegessymbol wird die grüne Flagge, die Körting so gerne verboten hätte, hochgereckt

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der kräftige Böller-Schlag hat offenbar für Ruhe gesorgt

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aber Merkel schweigt ja nicht, im Gegenteil, sie sieht die Schuld am Massaker in Gaza AUSSCHLIESSLICH bei den Palästinensern

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die vielen Tausend gegen das israelische Massaker in Gaza protestierenden Menschen befinden sich jetzt vor der US-Botschaft am Pariser Platz

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Bullenwannen parken entgegengesetzt der Fahrtrichtung vor der Russischen Botschaft - Bullen dürfen das

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Bullen schikanieren Fahrgäste, die zur S-Bahn wollen


Vorherige Gaza-Soli-Demos unter:
http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/8/23535395.0.30115.html
http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=5999&Itemid=1
http://www.scharf-links.de/57.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=3536&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=fcbbc63034
http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/8/23527944#23527944
http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=5992&Itemid=1
http://www.scharf-links.de/57.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=3514&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=f34cecf654
http://www.carookee.com/forum/WISP/4/23460118.0.30115.html




Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!


[editiert: 19.01.09, 20:04 von bjk]
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