Thomas Kujawa
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Beiträge: 1247 Ort: Mitteldeutschland
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Erstellt: 12.09.04, 17:10 Betreff: oecd-bericht, pressemitteilung
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BILDUNGSEXPERTEN-WARNUNG "Deutschland fällt weiter zurück" In wenigen Tagen wird die OECD ihren neuen Bildungsbericht veröffentlichen. Schon jetzt sagte ihr Bildungsexperte Andreas Schleicher, als Organisator der Pisa-Studien bekannt, Deutschlands Bildungsreformen kämen viel zu langsam voran. Berlin - "Eine Debatte über grundlegende Reformen des Systems bleibt aus. Deutschland fällt beim Aus- und Umbau der Bildungssysteme weiter zurück und droht den Anschluss zu verlieren", sagte Schleicher in der "Welt am Sonntag". DPA Falsche Rechnung: Deutschland gebe zu wenig für Primärausbildung aus, kritisiert Schleicher - und relativ viel für Spezialisierung Deutschland müsse im neuen Bildungsbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wieder mit deutlicher Kritik rechnen. Die verantwortlichen Politiker handelten "weitgehend visionslos". Es mangele vor allem an der Umsetzung von bereits gewonnenen Erkenntnissen. Dadurch werde das Potenzial junger Menschen in den Schulen nicht genutzt. Bekannt geworden war Schleicher als Organisator der Pisa-Studien. Vor drei Jahren hatte Deutschland unter 31 Nationen nur Rang 21 belegt. Veröffentlichung der Studie am Dienstag Schleicher wird am Dienstag zusammen mit Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) und Steffen Reiche (SPD), dem Kultusminister von Brandenburg und Vizepräsidenten der Kultusministerkonferenz, die Studie "Bildung auf einen Blick" vorstellen. Jedes Jahr vergleicht diese Studie die Leistungsfähigkeit der Systeme in den Mitgliedsländern. Deutschland investiere unterdurchschnittlich in sein System, sagte Schleicher. Hinzu komme, dass die gegenwärtige Verteilung der Ausgaben wenig Sinn mache. Für Kinder in den ersten Lebensjahren, bei denen Pädagogen am meisten erreichen könnten, seien die Ausgaben niedrig. Bei Studium und Berufsqualifikation investiere der Staat viel. Dies widerspreche allen Erkenntnissen der OECD zu effektiver Investition in Bildung. Auch brauche der Lehrerberuf in Deutschland ein neues Profil, sagte Schleicher. Das Lernen müsse den Bedürfnissen des einzelnen Schülers angepasst werden. Bei den Kultusministerien seien die Impulse der OECD auf wenig Interesse gestoßen, sagte Schleicher. Die ersten Analysen einer vergleichenden Lehrerstudie hätten die Ministerien im März erreicht, sie seien dort aber kommentarlos verschwunden. Dies stimme ihn nicht optimistisch.
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