Ein Leipziger Elterntreff

Ines Doberschuetz · Mitglied Beiträge: 440 Ort: Leipzig

Mainz - In zwei Drittel aller Haushalte mit Kindern im Vor- und Grundschulalter wird nach Angaben der Stiftung Lesen nicht vorgelesen. Das ergab der Stiftung zufolge eine Studie der Trierer Wissenschaftlerin Sabine Wollscheid.
Im restlichen Drittel liege die Vorlesezeit bei rund einer Viertelstunde täglich. «Die Zahlen sind erschreckend, wenn man um die hohe Bedeutung des Vorlesens bei der Entwicklung von Kreativität, Fantasie und Sprachvermögen weiß», sagte der Geschäftsführer der Stiftung Lesen, Heinrich Kreibich, der dpa.

Die Wissenschaftlerin Wollscheid hatte für die so genannten Zeitbudgetstudien des Statistischen Bundesamtes Vorlesezeit gemessen und dazu 5400 Haushalte befragt. Vorgelesen wird demnach in 35 Prozent der Haushalte mit Kindern bis zu zehn Jahren, bei Alleinerziehenden sind es 32 Prozent. Bezogen auf alle Familienhaushalte mit Kindern bis zum 18. Lebensjahr liegt der Anteil der Vorleser bei 17 Prozent (Alleinerziehende 12 Prozent ).

Kreibich sieht auch den Staat gefordert: «Deutschland hat die Leseförderung bislang noch nicht als nationale Aufgabe verstanden.» Großbritannien und die Niederlände hätten dagegen staatlich bezuschusste Programme zur Vorleseförderung, sagte Kreibich, der auch Vorstand der internationalen Organisation «EU Read» ist.

Gemeinsam mit der Wochenzeitung «Die Zeit» richtete die Stiftung am Freitag einen bundesweiten Vorlesetag mit zahlreichen Prominenten aus. Vorgelesen haben unter anderen Boxweltmeisterin Regina Halmich, Fußballer Marco Bode, Sänger Klaus Lage und Weltraumforscher Ulf Merbold.

© dpa - Meldung vom 12.11.2004 16:58 Uhr

quelle: portale.web.de