Ein Leipziger Elterntreff
Leipziger Elterntreff en sich online


 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
VotesUmfragen FilesDateien
Gute Organisation fürs Studium mit Kind wichtig

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Ines Doberschuetz
Mitglied

Beiträge: 440
Ort: Leipzig

New PostErstellt: 12.10.04, 08:56  Betreff: Gute Organisation fürs Studium mit Kind wichtig  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Gute Organisation fürs Studium mit Kind wichtig


Kind
Studieren mit Kind ist keine leichte Übung. (Bild: Mascha Brichta/dpa/gms)


Berlin/Hannover - Während des Studiums ein Kind zu bekommen, ist mitunter schwierig. «Man wird ein Super-Organisator, aber der Druck ist auch sehr hoch», sagt Sandra Tschernitsch, Mutter und Absolventin eines Gesangs-Studiums.
Nicht nur an Betreuungsmöglichkeiten und Flexibilität des Studiums hapert es, auch die Akzeptanz der studierenden Eltern lässt bei Dozenten und Kommilitonen manchmal zu wünschen übrig.

Knapp sieben Prozent der Eingeschriebenen haben mindestens ein Kind, geht aus der jüngsten Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) in Berlin hervor. «Ihre Lebensbedingungen und ihre Studiensituation sind alles andere als optimal», sagt Elke Middendorff, Autorin der Studie «Kinder eingeplant?» des Hochschul-Informations-Systems (HIS) in Hannover. Sie hat nach dem Veränderungsbedarf an den Hochschulen gefragt und besonders in punkto Studienverlauf und fehlende Betreuung zahlreiche Vorschläge bekommen.

«Kinderbetreuung gibt es zwar bei fast allen Studentenwerken, aber gerade für Kinder unter drei Jahren sind viel zu wenig Plätze da», sagt Renate Langweg, die beim DSW für Beratung und soziale Dienste zuständig ist. Daher komme es häufig zu Unterbrechungen des Studiums oder zu einer Fortsetzung als Teilzeitstudium, wie auch die Zahlen der Sozialerhebung zeigen. «Die Frauen unterbrechen eher, die Männer sorgen für das Geld», sagt Langweg. «Es überwiegt nach wie vor das Phasen-Modell, nach dem sich Frauen deutlich stärker aus dem Berufsleben zurückziehen als ihre Partner», bestätigt Middendorff.

Sechs Urlaubssemester sind als Erziehungsurlaub möglich. Doch das Unterbrechen - sei es als ordentliches Urlaubssemester oder als Exmatrikulation - sollte gut überlegt sein, rät die Frauenbeauftragte der Universität Karlsruhe, Carmen Boxler, in einer Broschüre zum Thema «Studieren mit Kind». Zulassungsbeschränkte Studienplätze können unwiderruflich verloren gehen, wegen neuer Studienordnungen werden erbrachte Leistungen eventuell nicht mehr anerkannt. Zudem gestaltet sich der Wiedereinstieg nach längerer Pause oft schwierig.

Finanziell kann sich die Exmatrikulation jedoch rechnen, denn dann kann ein Anspruch auf Sozialhilfe entstehen, den ein eingeschriebener Student nicht hat. «Kinder kosten Geld», sagt Anne Schilling, Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks in Berlin - Geld, das die meisten Studierenden bislang mit Nebenjobs verdient haben, die mit einem kleinen Kind schwer zu meistern sind. Zwar rechtfertigt eine Schwangerschaft die BAföG-Weiterförderung eines Studiums um mindestens ein Semester über die Förderungshöchstdauer hinaus. Doch den Mehrbedarf berücksichtigt das staatliche Darlehen nicht.

Die Studierenden haben aber zahlreiche Möglichkeiten, staatliche Hilfen zu erhalten: Mutterschaftsgeld für jobbende Studentinnen, ein einmaliges Entbindungsgeld für solche ohne Job. Wer sein Kind selbst betreut und nicht mehr als 19 Stunden pro Woche arbeitet, kann neben dem Kindergeld mit Erziehungsgeld rechnen. Hinzu kommen Härtefonds und Darlehenskassen, über die die Studentenwerke Auskunft geben.

Doch ausreichend Geld nutzt den Eltern nichts, wenn die Betreuung während der Vorlesungszeit nicht steht. Mütter werden durch die Mehrfachbelastung oft genug krank. «Die Hauptverantwortung liegt bei den Frauen, sie sind immer zuständig», sagt Schilling. Das Müttergenesungswerk versucht den Frauen Hilfestellungen zu geben, wie sie mit dem Druck fertig werden, der auf ihnen lastet.

«Bei Studierenden ist es scheinbar einfach - sie können sich ihre Zeit viel besser einteilen.» Dies allerdings erfordert laut Schilling viel mehr Selbstdisziplin. «Eigentlich ist es ein Ding der Unmöglichkeit, eine gute Mutter zu sein und erfolgreich zu studieren», sagt Tschernitsch.

Um ihre Kinder zu Zeiten betreut zu wissen, in denen Vorlesungen stattfinden und Professoren Sprechstunden haben, ergreifen immer mehr Eltern selbst die Initiative, suchen Räume und organisieren Gelder. So auch Sandra Tschernitsch: Sie war an der Fachhochschule Lippe und Höxter an der Einrichtung der Kindertagesstätte «Paulinchen» beteiligt. Die Öffnungszeiten werden jedes Semester neu festgesetzt. «Das wird individuell auf den Stundenplan abgestimmt.»

Der Verein kann aus verschiedenen Geldtöpfen eine Erzieherin als Halbtagskraft bezahlen, zusätzlich sind zwei Minijobs drin. Für die studierenden Eltern ist es wichtig, den Kindern in der Betreuung eine Kontinuität zu geben. «Im Leben der Kinder ist schon genug Hektik», sagt Tschernitsch.



Quelle: portale.web.de

nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos