Erstellt: 17.02.06, 09:10 Betreff: Kinderpolitik-Newsletter des Deutschen Kinderhilfswerkes e.V.druckenweiterempfehlen
Kinderpolitik-Newsletter des Deutschen Kinderhilfswerkes e.V.
Februar 2006/II
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AKTUELL AUS DEM KINDERPOLITISCHEN GESCHEHEN
++100 pfiffige Ideen für kinderfreundliche Spielorte in Deutschland gesucht! ++Neue Kinderkommission will die Rechte der Kinder in den Mittelpunkt stellen! ++Deutscher Familienverband wertet Betreuungskostenkompromiss als Verbesserung
VERÖFFENTLICHUNGEN
++Aktualisierte Auflage: Das Kinderrechte-Paket des Deutschen Kinderhilfswerks e.V. ++Kinder- und Jugendpartizipation - Im Spannungsfeld von Interessen und Akteuren
VERANSTALTUNG
++Kinder ohne Deutschen Pass - Staatenpflicht und Kinderrecht
++100 pfiffige Ideen für kinderfreundliche Spielorte in Deutschland gesucht!
Das Deutsche Kinderhilfswerk startet am 15.02.2006 eine neue Aktion, bei der es insgesamt 175.000 Euro an Fördergeldern zu gewinnen gibt! Bewerben können sich Vereine, Initiativen, Einzelpersonen und Kinder mit einem erwachsenen Paten. Sie sind aufgerufen, dem Deutschen Kinderhilfswerk kreative Projektideen zuzusenden, die das Spielen und Bewegen fördern und mehr Platz für Kinder schaffen. Sei es eine regelmäßige Straßenspielaktion, die Einrichtung einer "Spieloase", die Umgestaltung eines öden Schulhofes oder die Idee für einen Spielkoffer. Eines soll allen Ideen gemeinsam sein: Kinder machen auch bei der Planung und Gestaltung mit.
100 pfiffige Ideen werden sofort mit 500 Euro für die Weiterentwicklung bzw. Umsetzung der Idee belohnt. Die 25 überzeugendsten Projekte erhalten eine Förderung bis zu 5.000 Euro!
Einfach den Bewerbungsbogen online auf www.dkhw.de bis zum Einsendeschluss, dem 15. März 2006, ausfüllen und an das Deutsche Kinderhilfswerk schicken.
Deutsches Kinderhilfswerk e.V. Sylvia Mertsching (Ansprechpartnerin) Leipziger Str. 116-118 10117 Berlin
fon 030/ 308693 - 27 Email:
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++Neue Kinderkommission will die Rechte der Kinder in den Mittelpunkt stellen!
1998 eingesetzt wird die Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder, kurz Kinderkommission, in diesem Jahr achtzehn Jahre alt. In den zurückliegenden Jahren hat sie einen wichtigen Beitrag zur Anerkennung der Kinderpolitik als eigenständiges Politikfeld geleistet. Auch wenn an der Situation von Kindern in Deutschland seitdem einiges verbessert werden konnte, so heißt es im Antrag der Fraktionen von CDU/CSU, SPD, FDP, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN so bestehe nach wie vor Handlungsbedarf, "denn Kinder werden immer noch nicht selbstverständlich als eigenständige Persönlichkeiten mit Rechten und Bedürfnissen angesehen und respektiert."
Anlässlich der konstituierenden Sitzung der Kinderkommission am 08. Februar 2006 erklärte die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kerstin Griese, MdB: "Die Kinderkommission wird seit ihrer erstmaligen Einsetzung im Jahr 1988 heute in der sechsten Legislaturperiode in Folge tätig. Sie ist ein Unterausschuss des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Durch kontinuierliche Beiträge ist es ihr gelungen, den Stellenwert von Kindern in den politischen Entscheidungsprozessen zu steigern und die Situation von Kindern zu verbessern. Die Forderung, Deutschland noch kinderfreundlicher zu machen, ist derzeit in aller Munde. Alle Kinder haben das Recht auf angemessene Lebensbedingungen und auf Bildung - von Anfang an. Kinder bedürfen als besonders schwache Glieder der Gesellschaft eines besonderen Schutzes. Kinderpolitik ist eine Querschnittsaufgabe, weshalb Anstrengungen in allen Politikbereichen erforderlich sind. Wir wollen eine Gesellschaft, die eine gute Zukunft hat, damit Kinder in ihr eine gute Zukunft haben. Die Rechte der Kinder i. S. der UN-Kinderrechtskonvention müssen noch bekannter und zur Selbstverständlichkeit werden. Auch hierfür bedarf es einer starken Lobby."
Als erste wird die Abgeordnete Michaela Noll (CDU/CSU) den Vorsitz übernehmen. Es folgen in der Reihenfolge der Fraktionsstärke die Abgeordneten Marlene Rupprecht (SPD), Miriam Gruß (FDP), Diana Golze (DIE LINKE.) und Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN).
Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Dr. Ursula von der Leyen, die bei der konstituierenden Sitzung der Kinderkommission anwesend war, freut sich mit der Kinderkommission einen starken Partner an ihrer Seite zu haben. Kinder bräuchten eine Lobby und die Kinderkommission sei eine starke parlamentarische Lobby für die Kinder.
Quelle: Pressemitteilung der Kinderkommission vom 06. und 08. Februar 2006
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++Deutscher Familienverband wertet Betreuungskostenkompromiss als Verbesserung
Als Verbesserung gegenüber den Genshagener Beschlüssen wertet der Deutsche Familienverband die jetzt beschlossene Regelung zur steuerlichen Berücksichtigung von Betreuungskosten. Gleichzeitig fordert der Verband jedoch weitergehende familienpolitische Anstrengungen: "Es ist sinnvoll, dass auch Familien mit nur einem Einkommen wenigstens die Kindergartengebühren steuerlich geltend machen können. Ohnehin müsste zumindest das letzte Kindergartenjahr kostenfrei sein, weil es sich um eine schulvorbereitende Bildungsmaßnahme handelt. Nun ist es allerdings an der Zeit, die ganze komplizierte Regelung als das zu sehen, was sie ist: Eine steuerliche Detailregelung mit einem bescheidenen Finanzvolumen. Die eigentliche Familienpolitik der Großen Koalition muss jetzt erst richtig anfangen", so der Präsident des Verbandes Dr. Albin Nees. Als wichtigste Herausforderungen nennt der Deutsche Familienverband dabei den Einstieg in eine familienorientierte Steuer- und Sozialreform und die Einführung des Elterngeldes. Der Deutsche Familienverband begrüßt in diesem Zusammenhang den Plan der Koalition, eine bessere Berücksichtigung von Alleinverdienerfamilien beim Elterngeld zu prüfen. "Beim Prüfen darf es allerdings nicht bleiben", fordert Nees. Nees spricht sich außerdem für einen steuerlichen Kinderfreibetrag von 8.000 Euro aus: "Der Streit um den Betreuungskostenabzug hat bewiesen, wie wichtig eine grundlegende familienorientierte Reform unseres Steuersystems ist". Reformbedarf sieht der Deutsche Familienverband auch bei den sozialen Sicherungssystemen: "Hier muss in den nächsten Jahren der Weg zu einer besseren Anerkennung von Erziehungszeiten in der Rente und zu einer an der Kinderzahl ausgerichteten Familienentlastung bei den Sozialbeiträgen beschritten werden", so Verbandspräsident Albin Nees. Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Familienverbandes vom 2.2.2006
++Aktualisierte Auflage: Das Kinderrechte-Paket des Deutschen Kinderhilfswerks e.V.
Ein Plakat, ein Comic und eine Broschüre erklären Kinderrechte
Wenn Kinder etwas für sie Geschriebenes verstehen, sind sie auch eher bereit, sich damit auseinander zu setzen. Und wenn zudem Erwachsene lesen, in welcher witzigen, fröhlichen, hintersinnigen und philosophischen Weise Kinder ihre Alltagserfahrungen in und an den international verbrieften Rechten der Kinder spiegeln, werden sie hoffentlich sensibler die Wirklichkeit der Kinder wahrnehmen und sorgsamer damit umgehen. Die Broschüre "Wenn ich Königin oder König wär´... - Rechte der Kinder" folgt diesen Grundannahmen. In einigen Seminaren und Workshops haben Jungen und Mädchen ihre Rechte (der UN-Kinderrechtskonvention entnommen) übersetzt. Als "Königinnen" und "Könige" haben sie ihre Wünsche und Träume aufgeschrieben und gemalt.
Alle Kinder sind gleich: Der Comic im Poketformat erzählt eine Geschichte über Ausgrenzung und Diskriminierung.
Das großformatige (DIN A 1) bunte Poster visualisiert in Form einer Pinwand eine Auswahl von Kinderrechten.
Das Kinderrechte-Paket ist gegen Rechnung (eine einmalige Bearbeitungspauschale von ? 3,00 zusätzlich Porto) zu bestellen bei: Deutsches Kinderhilfswerk e.V. Leipziger Str. 116-118 10117 Berlin
++Kinder- und Jugendpartizipation - Im Spannungsfeld von Interessen und Akteuren
Politische Partizipation und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen scheint aus unterschiedlichen Interessen erwünscht zu sein, sie erfährt wohlwollenden Zuspruch und wird auch in der Förderungspolitik unterstützt, mit zahlreichen Angeboten qualifiziert und prämiert. Das Buch zeigt unterschiedliche Begründungslinien und Differenzierungen im Feld der Partizipation. Zur weiteren Profilierung des Lern- und Erfahrungsfeldes geht es im ersten Teil um das Spannungsfeld von Interessen und im zweiten Teil um die unterschiedlichen Akteure im Alltag von Partizipation. Benno Hafeneger, Mechtild M. Jansen, Torsten Niebeling (Hrsg.): Kinder- und Jugendpartizipation - Im Spannungsfeld von Interessen und Akteuren 2005, 222 S., 22,90 Euro ISBN 3-938094-30-3 Buchvorstellung unter: http://www.kinderpolitik.de/bibliothek/content/index.html?a=buchvorstellunge n/P_05_01.htm Informationen und Bestellung online: http://www.budrich-verlag.de/
++Kinder ohne Deutschen Pass - Staatenpflicht und Kinderrecht
Seit Jahren fordern Kinderrechtsorganisationen in Deutschland, dass Kinder ohne deutschen Pass nicht länger benachteiligt werden dürfen. International anerkannte Standards geben dies vor - denn alle Kinder haben Rechte. Im Rahmen der Fachtagung "Kinder ohne deutschen Pass - Staatenpflicht und Kinderrecht" diskutieren Expertinnen und Experten aus Verbänden und Verwaltung rechtliche Grundlagen und notwendige Verbesserungen in den Bereichen Aufenthaltsrecht, Jugendhilferecht, dem Zugang zu Schule und Gesundheitssystem und der zunehmenden Harmonisierung innerhalb der EU. Ziel der Fachtagung ist es, zu Beginn der Legislaturperiode, den Handlungsbedarf für Parlament und Regierung in Bezug auf die Situation von Kindern ohne deutschen Pass aufzeigen.
Abgerundet wird die Fachtagung durch eine Aufführung des GRIPS-Theaters Berlin mit dem Theaterstück "HIER GEBLIEBEN!".
Termin: 30. und 31. März 2006 in Berlin Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben.
Veranstalter: -Friedrich-Ebert-Stiftung -Forum Menschenrechte -National Coalition für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland
Veranstaltungsort: Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Berlin Hiroshimastraße 17 10785 Berlin
Inhaltliche Rückfragen: Claudia Kittel National Coalition für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland Mühlendamm 3 10178 Berlin E-Mail:
Anmeldung Martina Reuter Friedrich-Ebert-Stiftung Godesberger Allee 149 53175 Bonn E-Mail: Anmeldeschluss ist der 13. März 2006!