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Stadt will Schulzahnklinik schließen

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Ines Doberschuetz
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Beiträge: 440
Ort: Leipzig

New PostErstellt: 12.11.04, 10:23  Betreff: Stadt will Schulzahnklinik schließen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Stadt will Schulzahnklinik schließen




Spardruck im Rathaus: Jetzt wurde auch der Schulzahnklinik auf den Zahn gefühlt. Die Diagnose des Gesundheitsdezernates lautet: Schließung. Ein entsprechender Verwaltungsvorschlag wird jetzt dem Stadtrat unterbreitet. "Die Reihenuntersuchungen zur Prophylaxe in Kindereinrichtungen und Schulen werden allerdings fortgeführt", so Beigeordneter Burkhard Jung (SPD).


Vor vier Jahren waren - ebenfalls aus wirtschaftlichen Erwägungen - die städtischen Ambulanzbetriebe Verbund Gemeindenahe Psychiatrie, Drogenzentrum und Schulzahnklinik in die Obhut des kommunalen Klinikums St. Georg gegeben worden. Mit der Maßgabe, dass ihre Finanzierung der Heilstätte nicht zur Last fallen dürfe. "Die drei Bereiche sind hoheitliche Aufgaben der Stadt", sagt Jung. Um sie fortzuführen wie bisher, sind jährlich 2,5 Millionen Euro nötig.


"2002 legte der Stadtrat aus Spargründen fest, dass wir mit 1,88 Millionen Euro auskommen müssen", so Jung. Also sei in den drei Bereichen nachgebohrt worden. "Wie sich zeigte, haben die Sucht-Einrichtungen vollauf zu tun. Und schon um des sozialen Friedens willen - da ist nichts zu kürzen. Ebenso nicht in der Psychiatrie-Arbeit, für die es allerdings auch erhebliche Landeszuschüsse gibt." Finanziell immer mehr am Tropf der Stadt hänge hingegen die Schulzahnklinik. Ihre Mitarbeiter würden nicht nur die regulären Reihenuntersuchungen in Kindertagesstätten und den Schul-Klassenstufen 1 bis 10 durchführen und Knirpsen das richtige Putzen der Beißerchen lehren. "Sie behandeln auch, was aber nie ausreicht, um Gewinne zu erwirtschaften. Unter anderem, weil zahnmedizinisch lukrativ vergütete Dinge wie die Prothetik nicht Gegenstand sind", erklärt Jung. Krankenhausdirektor Karsten Güldner vom St. Georg beziffert die bereits jetzt nötigen Zuschüsse mit jährlich 100.000 bis 200.000 Euro. Tendenz steigend.


Jungs Vorschlag nun: "Wir besinnen uns auf unsere Kern-Aufgabe, die Reihenuntersuchungen und Gruppenprophylaxe in den Einrichtungen. Die Behandlungsangebote fallen jedoch künftig weg." Gesundheitsamtschef Bodo Gronemann merkt dazu an, dass bald auch die Reihenuntersuchungen weniger werden. "Seit Montag wissen wir, dass ab Dezember die neue Schulgesundheitspflegeverordnung gilt, die nur noch Checks bis zur 7. Klasse vorsieht", sagt er. Die Zahl der zu betreuenden Sprösslinge sinkt dann von derzeit 54.000 auf 45.000.


Nach dem Verwaltungsplan soll daher die Schulzahnklinik mit ihren fünf Niederlassungen im Stadtgebiet Ende September 2005 geschlossen werden. Fünf ihrer Ärzte und fünf der Helferinnen könnten ab Oktober beim Gesundheitsamt jeweils mit 24 Wochenstunden weiterarbeiten und die Reihenuntersuchungen übernehmen. Von den 25 verbleibenden Fachmedizinern und Helferinnen würden zwei in den Ruhe- oder Vorruhestand gehen, die anderen betriebsbedingt gekündigt.


"Für die Schließkosten - dazu zählen Abfindungen, Mietvertragsregelungen und dergleichen - sind zwar zunächst 600.000 Euro bereit zu halten, auf längere Sicht sparen wir aber jährlich über 300.000 Euro ein", so Jung. "Im Prinzip vollziehen wir, was bundesweit Usus ist", ergänzt Güldner. Eine Schulzahnklinik hätten sich bisher lediglich drei deutsche Städte geleistet: Leipzig, Stuttgart und Dresden. Die Dresdner Klinik stehe aus den gleichen Gründen ebenfalls vorm Aus.

Angelika Raulien

Quelle. lvz-online.de

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