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Unsere Kindheit - der trotzdem überlebt.

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Autor Beitrag
Antje Kujawa
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Beiträge: 4
Ort: Markranstädt

New PostErstellt: 21.11.03, 17:50  Betreff: Unsere Kindheit - der trotzdem überlebt.  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Zitiert aus dem Forum von http://www.besondere-kinder.de

unsere Kindheit - der trotzdem überlebt

Wenn du nach 1980 geboren wurdest, hat das hier nichts mit dir zu tun...

Kinder von heute werden in Watte gepackt..........nicht weiterlesen!!!
Wenn du als Kind in den 50er, 60er oder 70 Jahren geboren bist, ist es
zurückblickend kaum zu glauben, daß wir so lange überleben konnten!
Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags.
Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und
Cadmium.
Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen,

genauso wie die Flasche mit Bleichmittel.
Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen.
Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm.
Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen.
Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt
den Hang hinunter, daß wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir

nach einigen Unfällen klar.
Wir verließen morgens das Haus zum Spielen.
Wir blieben den ganzen Tag weg und mußten erst zu Hause sein, wenn die
Straßenlaternen angingen. Niemand wußte, wo wir waren und wir hatten
nicht mal ein Handy dabei!
Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde
deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir

selbst. Keiner fragte nach "Aufsichtspflicht" . Kannst du dich noch an
"Unfälle" erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und

blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte den Erwachsenen nicht.

Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden trotzdem
nicht zu dick.
Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den
Folgen.
Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64
Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround-Sound, eigene Fernseher, Computer,
Internet-Chat-Rooms.
Wir hatten Freunde.
Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße.
Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal
brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und
ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner
holte uns... Wie war das nur möglich?
Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen
wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten
nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir
nicht besonders viele Augen aus.
Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war.
Wer nicht gut war, mußte lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen.
Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere.
Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen.
Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der
Leistungsbewertung.
Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen.
Das war klar und keiner konnte sich verstecken.
Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, daß die Eltern
ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der
gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!
Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und
Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit,
Mißerfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem wußten wir umzugehen.
Und DU gehörst auch dazu.
Herzlichen Glückwunsch!
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ein herz für eltern
Mitglied

Beiträge: 150


New PostErstellt: 22.11.03, 11:00  Betreff: AW: Unsere Kindheit - der trot  drucken  weiterempfehlen

Es freut mich, daß die jetzt 50/40/30-jährigen ihre Kindheit so gut in
Erinnerung haben, was neben dieser offensichtlichen Eigenleistung mehr oder
weniger auch der Verdienst vieler wohlwollender Menschen, lebensbefördernder
Faktoren und günstiger Umstände sein könnte? (Ich hab inzwischen gelernt,
daß es immer wieder die Fragen sind, die mich weiter bringen, als die reinen
Selbstbehauptungen.) Und Überlebenwollen ist sicherlich eine basale Funktion
im Menschen, daher wüßte ich nicht, was diese Generationen von der heutigen
nachwachsenden und ihren Eltern unterscheidet. Im übrigen war das nicht eine
Zeit, wo der eine Teil der Republik nicht reisen und nicht denken durfte,
wohin und wie sie wollte? Irgendwie kann ich das Eingesperrtsein, als
Mißachtung einer natürlichen Neugierde und eines ethischen Freiheitsdrangs,
aus meiner Kindheitserinnerung nicht verdrängen.


[editiert: 22.11.03, 11:03 von thomas.kujawa]
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Andreas von Bergen
Besucher


New PostErstellt: 23.11.03, 12:10  Betreff: AW: AW: Unsere Kindheit - der trot  drucken  weiterempfehlen

Wes' Brot ich eß, des' Lied ich sing' ...
Es muß die Reisefreiheit erst einmal bezahlt werden können angesichts
des sozialen Kahlschlags, der derzeit stattfindet - hat das nicht auch
etwas mit dem Untergang des so verhaßten Systems zu tun, daß sich das
"freiere" System nun nicht mehr mit sozialen Federn schmücken muß, da
es ja nun so oder so obsiegt hat?
Wie sieht es eigentlich mit der Freiheit der Andersdenkenden bei
diversen Demonstrationen entlang der Castor-Transportstrecken aus?
Und wie war das noch mal mit der religiösen Freiheit in bayerischen
Schulräumen (Stichwort Kruzifix-Urteil)?
Und wird nicht einer muslimischen Lehrerin ihre traditionelle Kopf-
bedeckung streitig gemacht, während sich an Halsketten mit Kreuz dran
keiner stört?
Gab es nicht gerade im Osten Deutschlands große Auseinandersetzungen
um die Ausgestaltung des Religions- bzw. Ethikunterrichts?
Wie ist das eigentlich mit der Trennung von Staat und Kirche, wenn der
Staat die Kirchensteuer eintreibt und Arbeitslose Kirchensteuer zahlen
müssen, ob sie das nun wollen oder nicht?

So viele Fragen und so wenig Antworten ...
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ein herz für eltern
Mitglied

Beiträge: 150


New PostErstellt: 23.11.03, 18:40  Betreff: AW: AW: AW: Unsere Kindheit - der trot  drucken  weiterempfehlen

Da ich nicht weiß, worauf sich die Antwort bezieht bzw. nicht ganz verstehe,
woran sie konkret Anstoß nimmt: am Überlebenwollen von Kindern, am
Freiheitswert von Andersdenkenden oder an den politischen Motiven des
Gesamtelternrats? frag ich einfach noch mal nach:

"Wes' Brot ich eß, des' Lied ich sing' ... "
An wen konkret richtet sich dieser Spruch?

"Es muß die Reisefreiheit erst einmal bezahlt werden können angesichts
des sozialen Kahlschlags, der derzeit stattfindet - hat das nicht auch
etwas mit dem Untergang des so verhaßten Systems zu tun, daß sich das
"freiere" System nun nicht mehr mit sozialen Federn schmücken muß, da
es ja nun so oder so obsiegt hat?"
Gilt das im Osten nicht wie im Westen?

"Wie sieht es eigentlich mit der Freiheit der Andersdenkenden bei
diversen Demonstrationen entlang der Castor-Transportstrecken aus? "
Vom Kinde aus betrachtet oder vom Protest her?

"Und wie war das noch mal mit der religiösen Freiheit in bayerischen
Schulräumen (Stichwort Kruzifix-Urteil)?"
Jedenfalls anders als in Sachsen :-), oder?

"Und wird nicht einer muslimischen Lehrerin ihre traditionelle Kopf-
bedeckung streitig gemacht, während sich an Halsketten mit Kreuz dran
keiner stört? "
Ist das so?

Gab es nicht gerade im Osten Deutschlands große Auseinandersetzungen
um die Ausgestaltung des Religions- bzw. Ethikunterrichts?
Ja, und weshalb?

Wie ist das eigentlich mit der Trennung von Staat und Kirche, wenn der
Staat die Kirchensteuer eintreibt und Arbeitslose Kirchensteuer zahlen
müssen, ob sie das nun wollen oder nicht?
Das wollte ich auch schon lange mal wissen! Wäre doch besser, wenn sie in
die Leipziger Kinderlobbystiftung einzahlen, stimmts?

" So viele Rück-Fragen ... "


[editiert: 23.11.03, 20:14 von thomas.kujawa]
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Thomas Kujawa
Administrator

Beiträge: 1247
Ort: Mitteldeutschland


New PostErstellt: 23.11.03, 20:24  Betreff: Re: Unsere Kindheit - der trotzdem überlebt.  drucken  weiterempfehlen

Das ist eine hitzige Debatte und ich möchte diese auf keinen Fall unterbinden.

Ich habe zu diesem Thema meine eigene Meinung und möchte auf ein sehr tolles Forum hinweisen :

http://www.carookee.de/forum/freies-politikforum

Wenn wir so begeisternd am Freitag diskutieren, freue ich mich auf die Veranstaltung.

Thomas Kujawa
---
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