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Drogen aus Tschechien

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PoLdi

Administrator

Beiträge: 2338
Ort: Bayrisch-Böhmisches Dorf


New PostErstellt: 29.12.11, 23:52  Betreff: Drogen aus Tschechien  drucken  weiterempfehlen

Man kann es kaufen wie Wurst beim Metzger: In immer größeren Mengen beschaffen sich Dealer in Tschechien billiges "Crystal" und schmuggeln es nach Bayern. Der Kampf der Behörden gegen die weiße Droge ist aussichtslos. Die Folgen sind fatal, denn "Crystal" gilt als gefährlicher als Heroin.

Bei "Tony 6" wollen sie heute keine Drogen verkaufen. Es ist ruhig, aber ein bisschen windig am Vormittag auf dem Vietnamesenmarkt im tschechischen Asch, in den Auslagen der Bretterbuden liegen Schlagringe, Klappmesser und T-Shirts der "Böhsen Onkelz". Die zwei Verkäufer am Stand "Tony 6" führen in einen Hinterraum ihres Verschlags und sperren eine schwere Tür auf: CDs, DVDs, alles gefälscht, alles gebrannt. Und Crystal? "Nein, kein Crystal", sagt der vietnamesische Verkäufer. "Gefährlich, Polizei."

Da hat er recht, zumindest an diesem Tag. Nur ein paar hundert Meter weiter, über der Grenze, in der Nähe der bayerischen Ortschaft Selb, haben sich Zöllner zur Drogenkontrolle aufgestellt. Einen Wagen nach dem anderen ziehen sie aus dem Verkehr, untersuchen das Auto, befragen den Fahrer. Die Kontrollaktion ist Teil des Kampfes der bayerischen Drogenfahnder gegen Crystal, der sich am stärksten verbreitenden Droge in Bayern.

Der Kampf aber gegen Crystal, von dem Experten sagen, dass es gefährlicher als Heroin sei, ist schwierig. "Die Politik", klagt SPD-Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder, die den Wahlkreis Schwandorf und Cham betreut, "nimmt das Problem nicht ernst genug." Und die Tschechen, in deren Land der Stoff auf den Vietnamesenmärkten nahe der Grenze vorwiegend hergestellt und nach Bayern geschmuggelt wird, gingen nicht entschieden genug gegen Dealer vor.

Während seine Kollegen draußen bereits Fahrzeuge kontrollieren, sitzt Jürgen Thiel, oberster Rauschgiftfahnder des bayerischen Zolls, noch im Hauptzollamt Selb vor einer Tasse Kaffee und erzählt, wie das Problem mit Crystal in Bayern überhaupt entstehen konnte.

Aufgekommen ist die Droge hier Mitte der neunziger Jahre, damals allerdings noch in geringen Mengen. Wer Crystal wollte, der brauchte einen Dealer und gute Kontakte, vor allem ins Rotlichtmilieu.

Die Vietnamesenmärkte, vor allem die größeren an der Grenze zu Selb, Waldsassen und Furth im Wald, spielten damals noch keine so große Rolle, sie stiegen erst 2005 ins Geschäft ein. Damals ging der tschechische Zoll massiv gegen Zigarettenschmuggel vor, den vietnamesischen Einwanderern brach das Tabakgeschäft weg - also stiegen sie um. Seitdem mischen sie in ihren Bretterbuden oder abgelegenen Höfen Crystal an und verkaufen es auch an viele Deutsche.

Das Problem dabei: Auf den Märkten ist Crystal inzwischen so leicht zu bekommen wie kaum eine andere harte Droge. "Der Stoff verbreitet sich wie eine Welle und kommt jetzt auch vermehrt im südlichen Bayern an", sagt Thiel.

Bericht: SZ







[editiert: 29.03.12, 19:52 von Admin]
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