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Isquierda

Beiträge: 279

New PostErstellt: 23.02.06, 08:51     Betreff: Re: Meinungssteuerung - 5. Macht

    Zitat: zystein
    Die deutsche Bevölkerung ist nicht angeboren "böse", das ist überhaupt keine Bevölkerung, nirgends auf der Welt. Aber "die" Deutschen sind treuherzig, vertrauensselig, gutgläubig, overtrustfull, das ist positiv wie negativ, denn damit sind sie leicht "verführbar"(everybody's Darling is everybody's Depp). Das wußte Adolf (Goebbels-Schnauze), das wußten die Amerikaner (Rußland als Reich des Bösen, Wachstumsideologie). Und das wissen und benutzen die "Unsrigen": das weiß und nutzt die Blödzeitung, das wußte Kohl (wegen seines Rattenfängerliedes von der "Umkehr in die Zukunft" in "blühende Landschaften" hat man im Osten mehrheitlich CDU gewählt, schon vergessen? vergl. http://www.dhm.de/lemo/html/1990/), das wußte Schröder (mit Hartz wird alles gut, Hartz ist notwendig), das weiß Clement (10%Hartzer sind Betrüger), das weiß INSM (Du-Deutschland), das weiß nicht zuletzt die Werbeindustrie( mein Haus, mein Auto, mein Boot...)
    Volksverdummung!: Alle benutz(t)en sie die Kritikunfähigkeit der breiten Bevölkerung, um Halbwahrheiten unter die "Masse" zu bringen. Fördern und fordern gilt hier anscheinend nicht. Niemand "da oben" hat ein Interesse, aus der "Masse" mündige, kritikfähige, was ja auch bedeutet "systemkritische", Bürger zu machen (was ja materielle Unabhängigkeit impliziert!).
    Wäre es anders, bräuchte mit Sicherheit niemand Angst vor dem "Aufbäumen der neuen Nazis" zu haben. Selbst die PDS sieht es aus dem Blinkwinkel der Verführer, der Rattenfänger, wenn sie die Stärke der neuen Nazis in der Mitte der Gesellschaft vermutet. "Starke" Wahlergebnisse (Dresden) kommen aber nicht ohne Wähler aus, oder? Es ist eine unbequeme Wahrheit für die gesamte politische Kaste, weil sie anscheinend alle mit Volksverdummung arbeiten oder arbeiten wollen. Da fühle ich mich doch eher der Aufklärung und einer direkten, echten Demokratie verpflichtet. Es fehlte noch, daß man deswegen auf dem Scheiterhaufen landet, wegen irgendwelcher miesen Unterstellungen, weil man nicht verstanden wird.

    Ich selbst habe übrigens viele Jahre Repressionserfahrung West. Habe unzählige Male gegen Nazis auf der Straße gestanden. Für Nazi-Gegener gab es immer zuerst was auf die Schnauze, während man die Nazi gewähren ließ. Wo waren da "die" Amerikaner?? Ich neige zu der Ansicht, daß wenigstens seit Anbeginn des Kalten Krieges, das Verhältnis der Amerikaner zum deutschen Neu- und Rest-Faschismus taktischer Natur und ihr Anitkommunismus strategischer Natur war.
    Haben sie sich nicht alle mehr oder weniger gut geübt in der Kunst der "Kybernautik" ("govern" stammt daher), die das Volk, den Souverän einer Demokratie, zur manövrierbaren Masse deklassiert und bloß noch als Legitimations-OBJEKT intrumentalisiert. Ist nicht allen Herrschaftsformen - wenigstens seit dem Faschismus - dieses technokratische Element gemeinsam? Ist das auf die Bevölkerung angewandte kybernetische Regelkreismodell nicht GENAU DAS, was sich aus systemkritischer Sicht als demokratiefeindlich entpuppt?



    mfg
    zystein
Ich denke, dass die partielle Polit-Verführbarkeit "der" Deutschen vor allem aus der deutschen vergangenheit resultiert - von der Entnazifizierung bis zur Entstalinisierung Ost - sind es zwei sehr einschniedende kollektive und individuelle Erfahrungen, die es den gemeinen Duetschen wissen lassen, dass politische Engagement nicht nur zum Erfolg führen kann. Vor allem dann nicht, weil eben kein Gesellschaftssystem stabil zu sein scheint und das folgende Die "Helden" von gestern zu "Staatsfeinden" von Morgen werden läßt. Wer will sich da schon noch einmischen? Wer riskiert den Kopf - und manchmal für "Nichts"? Unschuldig waren sie angeblich alle - aber beschuldigt wurden eben auch sehr pauschal alle. Dabei ist das echte Engament weit schwerer zu bewerten als die simple Verführbarkeit. Ein Nazi aus Überzeugung ist viel gefährlicher als eienr aus Karrieregeilheit. Karriere ließe sich eben auch anders machen und das reicht dann auch schon. Faschismus aber bedingt so einige andere sachen.

Aus der Konsequenz zweier offenkundiger gesellschaftstransformationen innerhalb eines Jahrhunderts, sich trotzdem noch für eine politische Linie zu entscheiden (eben zur Not auch eine radikale) hat schon den leichten Hang zum Märtyrertum. Und gerade die Entnazifierung, die zwar als solche galt, aber nicht wirklich erfolgreich war, ließ das politische Engagement der Bürger in den 50er und 60er in´s Bodenlose sinken. Der Wirtschaftsuafschwung tat sein übriges: Brot und Spiele. Die Entstalinisierung, die noch halbherziger im bloßen ausverkauft der Güter endete, wird eben so Spuren im kollektiven Bewußtsein hinterlassen haben. Eine eigene Meinung "lohnt" sich nicht!

Die Agit-Propanfälligkeit der Deutschen führe ich allerdings auf einen akuten Bildungsnotstand zurück. (Manchen kannste ja erzählen, im Himmel sei Jahrmarkt und sie fragen, ob es da Zuckerwatte für umme gibt) Das hiesige Bildungssystem ist so errichtet, als dass es lenkbare potentielle Arbeitnehmer frei gibt und das tut es dann auch. Die frühzeitige Auswahl (Die guten in´s Töpfchen, die schlechte in´s Kröpfchen) sorgt dnasn bei zeiten dafür, dass rebellische Potential kaum über die materiellen und intellektuellen Fähigkeiten verfügt, um sich entsprechenden Ausdruck zu verschaffen und irgendwie die geschicke dieses Landes beeinflussen zu können.

Dabei finde ich die politische Unbedarfheit und Flexibilität der Ostdeutschen (Parteipräferenzen können da überhaupt noch nicht vererbt werden) ziemlich sympatisch: Wer Mist macht, geht. Wogegen es mir im westen so vorkommt, als sei man da weit weniger flexibel - was natürlich auch kein nachteil sein muß - aber imemr etwas, das es zu berücksichtigen gilt.

Grüße

Ines


[editiert: 23.02.06, 08:54 von Isquierda]
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