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Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)

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Seite: 1, 2, 3
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Perestroika

Ort: EU Berlin Kreuzberg

New PostErstellt: 08.01.07, 09:26  Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)  drucken  weiterempfehlen

Moin Bernd!

Das ist doch mal ein schönes Friedensangebot! Aber anscheinend geht Martin darauf nicht ein.

Ist eigentlich bekannt, welche Rolle Katja Kipping spielt? Daraus ergibt sich erst recht die höhere Ironie ihres Beileid, eh, ich meine Glückwunschschreibens.

http://www.katja-kipping.de
Katja Kipping: Stellvertretende Parteivorsitzende der Linkspartei.PDS und Mitglied des Bundestages, Sprecherin des Fahrgastbeirates bei der DB-Regio Sachsen und Sprecherin des Netzwerkes für ein bedingungsloses Grundeinkommen

http://www.hartz4-plattform.de/index.html
Zwecke des Vereins sind die Unterstützung und Information von Hartz IV-Betroffenen, außerparlamentarisches politisches Engagement sowie Öffentlichkeitsarbeit im Sinne der Abschaffung der Hartz IV-Gesetzgebung und der Förderung zur Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens.


alles Liebe
Perestroika



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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 08.01.07, 09:33  Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Perestroika
    Das ist doch mal ein schönes Friedensangebot! Aber anscheinend geht Martin darauf nicht ein.
... nö, offensichtlich nicht, lediglich "Urviech" hat gestöhnt: "geht das schon wieder los ..."


    Zitat: Perestroika
    Ist eigentlich bekannt, welche Rolle Katja Kipping spielt? Daraus ergibt sich erst recht die höhere Ironie ihres Beileid, eh, ich meine Glückwunschschreibens.
... die rote Katja ist nicht unumstritten bzw. nicht immer konsequent in ihrer Rolle als Linke unter den Linken
... Du weißt doch, Pöstchen, Pfründe und Macht korrumpieren auf Dauer (fast) jede/n Idealisten
... zu hoffen ist, Genossin Katja kann sich möglichst lange dagegen wehren

bis später
bjk
ALG II-Unterschichtler



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Perestroika

Ort: EU Berlin Kreuzberg

New PostErstellt: 08.01.07, 09:56  Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)  drucken  weiterempfehlen

Moin Unterschichtler!

Na den Idealismus von Peter Grottian will ich auch nicht bezweifeln. Nur was ist mit den ganzen Schwarzfahrern im Knast? Da waren auch nicht etwa chronische Langzeitschwarzfahrer drin, sondern z.B. einer der nur zweimal entsprechend kontrolliert wurde und dafür 80 Tagessätze erhielt, völlig illegal und als mittelloser Hartz4-Empfänger hat er dann 80 Tage in der JVA verbracht.

Was soll all der soziale Protest, diese spektakulären Aufrufe, wenn man gerade da buchstäblich die Augen verschließt. Es kommt auch kein Jota "Solidarität" oder was auch immer im Knast an. Ich kanns einfach nicht nachvollziehen.

Aber ok, ich guck mir mein Pamphlet noch mal an. Ich kenn den Mann ja nicht. Und er muß nicht Opfer meiner schlechten Morgenlaune sein.

liebe Grüße
Perestroika



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Perestroika

Ort: EU Berlin Kreuzberg

New PostErstellt: 08.01.07, 14:54  Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)  drucken  weiterempfehlen

Tag Unterschichtler!

So hier hab ich noch eine leicht geaenderte mail, die ich jemandem geschrieben habe, in der ich das Dilemma darstelle, aber mehr mit eigenen Fragen als etwa allwissend...

    Zitat:
    Nabend X!

    Wie versprochen noch eine mail zum Thema. Ja ich bin irgendwie ganz aus der "linken" Szene raus (aber nicht in einer anderen, sondern halt solo).

    Auch interessiert mich dieses Gerangel um Medien, Abgeordnetensitze und Kohle schon sehr lange nicht mehr. Dumm ist nun, daß ich jetzt den Durchblick nicht mehr habe und z.B. nicht weiß, wer konkret den "Frankfurter Appell" fabriziert hat, wer hinter dem Bündnis 3.Juni steckt und vor allem, wer sich für das Dreierbündnis "Erwerbslose, Gewerkschaft, Linke" einsetzt.

    Dieser Henrico-Fall zeigt, daß man sich damit genauer befassen muß, allerdings gemeinsam mit den Erwerbslosen, Hartz4-Inis usw, die sich auch nicht von einer selbsternannten Speerspitze vertreten lassen.

    Ich denke, daß die Erwerbslosen -oder überhaupt alle Menschen, sofern sie können (in Afrika usw ja nicht immer)- sich um ihre Angelegenheiten selbst kümmern können und darin wird der Erfolg stecken. Kann sein, daß aus einer Bewegung heraus auch eine "Speerspitze" entsteht, so sind z.B. die Grünen 1980 aus einer Bewegung entstanden, die 1968 (oder sogar noch eher) begann. Sowas weiß man nicht. Doch es ist fatal ohne Bewegung ("Massen") an Speerspitzen, ZKs usw zu denken oder solches gar in Angriff zu nehmen. Dadurch zeichnen sich übrigens viele "Linke" aus.

    Wenn ich das bei meinen mangelhaften Kenntnissen über die momentane "Linke" richtig einschätze, haben sich Behrsing (und noch ein paar wenige) zur Speerspitze der Erwerbslosen erklärt. Als solche haben sie mit dem linken Teil der Gewerkschaften und mit den Linken (Linkspartei, WASG), dieses Dreierbündnis geschlossen. Gerade die Gewerkschaften und Linkspartei/WASG sind (noch) keine solche Nullnummern, eine gewisse Basis (Mitglieder, Aktivisten) gibts da ja.

    Die Erwerbslosen sind sowas wie "natürliche" Bündnisparter der Linken und der Gewerkschaften.
    Und diese beiden Bündnisparter haben sich dann das Bündnis von Behrsing&co aufschwatzen lassen, mangels anderen Alternativen unter den Erwerbslosen.

    Und nun vermute ich, daß Behrsings Zwangsbündnispartner hinter vorgehaltener Hand sich von der elo-Diffamierungsstrategie gegen Vallenthin & co losgesagt haben und daher auch beim Mainz-Happening nur halbherzig zugesagt und dann doch nicht richtig mitgemacht haben. Die Linkspartei Dortmund hat z.B. 10 Plätze für den Bus nach Mainz "kurzfristig" abgesagt.
    http://www.sozialbetrug.org/thread.php?threadid=3948&sid=

    Eine Kimy aus Wiesbaden (elo-Forum) hat auch das Gerede dieses Nicks "Annette" gerade gerückt.
    Kimy: 4.1.2007 nur ein Beitrag
    ->Beteidigung der WASG und Linke.PDS
    Kimy:
      Zitat:
      annette:
        Zitat:
        das liegt zum einen daran, dass sich die wenigen aktiven Erwerbslosen manchmal lieber untereinander bekriegen, anstatt eine konstruktive politische Arbeit auf die Beine zu stellen. Auf der anderen Seite aber auch daran, dass den Mitgliedern der im Stadtparlament vertretenen Linken Liste, die sich u.a. auch aus Linkspartei und WASG-Mitgliedern rekrutiert, ein geruhsamer Jahresabschluss und -anfang wohl wichtiger war, als sich an einer wichtigen politischen Aktion vor ihrer Haustür zu beteiligen.
        Annette :kinn:
      Liebe Anette, den ersten Teil deines Komentars würde ich noch unterschreiben, aber den zweiten finde ich sehr angreifend und z.T. auch unwahr!

      Ich selbst bin aus der Linkspartei Lu und wir waren dabei!
      Genauso wie Mitglieder unserers Landesverbands in Mainz, ebenso auch Mitglieder aus der WASG.
      Ich denke auch wenn manche in Urlaub waren, haben sie ein recht darauf, kann ja keiner Ahnen, dass so wenige Arbeitslose mitmachen, dass man auf jedes Mitglied der Parteien angewiesen ist!!! :cry:

      Dies war ja vor allem eine "Happening" der Erwerbslosen und keine Parteiveranstaltung!
      Alle die es möglich machen konnten waren da, auch welche die nicht betroffen sind kamen aus Solidarität!

      Diese politisch Engagierten dann am Ende verantwortlich machen zu wollen, für die Betroffenen die lieber zuhause bleiben, finde ich sehr über das Ziel hinausgeschossen!

      Die Parteien können leider auch nur so viel Leisten, wie sie Aktive haben!

      Mein Komentar gilt übrigens allen, die hier über die Linke meckern!

      Gruss Kimy
    Interessant also, daß die Wiesbadener Linken vielleicht doch nicht soooo gegen diese Hartz4-Ini eingestellt sind, was ich mir auch nie richtig vorstellen konnte. Etwas komplizierte oder unmögliche Zusammenarbeit ist eine Sache, aber Diffamierung, Distanzierung und Mobbing analog zur Bildhetze ist schon was anderes! Dazu kommt, daß der Zankapfel hier das BGE zu sein scheint und in der Linkspartei ja dieses BGE durchaus Fans hat, z.B. Katja Kipping. Hauptvertreterin fürs BGE in der Linkspartei

    Woher kommt nun mein "Optimismus"? Immerhin haben wir 25 Jahre Massenarbeitslosigkeit und bis auf diverse Speerspitzen offenkundig keine "Bewegung".

    Ich denke das ist das Grundeinkommen. Immerhin wurde das auch schon 1982 von Erwerbslosen auf dem 1. Erwerbslosenkongresse in Frankfurtz in Gespräch gebracht:
    http://www.existenzgeld.de/Texte/geschichte.html
    Allen Widerständen besonders auch gegen Teile der Linken und der Gewerkschaften hat es sich eben doch durchgesetzt.

    Und es ist nicht unbedingt das Grundeinkommen selbst, aber die Diskussion über dieses BGE wirft doch erstmals ganz klar die Frage auf: wie lebt man denn nun als Arbeitsloser?

    Bisher war ja die Propaganda immer, daß Arbeitslosigkeit ein vorübergehender Zustand ist, auf den man sich dann nicht großartig einrichten muß: Bald gibts Arbeit.
    (waschen und rasieren und schon hat alles Elend ein Ende!)

    > Aber schade, wenn dadurch andere
    > komplett von der politischen Arbeit
    > abgeschreckt werden und in Zukunft auch
    > lieber auf der Coach sitzen bleiben, als
    > sich irgendwo zu engagieren.

    Da hab ich auch ne dicke haut, liebe X., man muß auch mal sehen, wo "wir" herkommen. "Früher" konnten die Menschen nicht mal lesen und schreiben. Bei kleinstem Engagemant spielte man schon mit dem Leben.

    Es ist mehr so, daß die Menschen heute kein Ziel mehr sehen, weder für sich, noch für die Menschheit. Hier, was Genosse Professor Roth (als Alternative zum BGE) den Erwerbslosen vorschlägt:

    > Ich persönlich bin der Meinung, daß bei
    > den Aktionen die Erhöhung der Regelsätze
    > im Vordergrund stehen sollte. Durch Hartz
    > IV sind zum Beispiel die Regelsätze für
    > Schulkinder gesenkt worden. Das ist eine
    > Tatsache, für die es viel zu wenig
    > Öffentlichkeit gibt
    http://www.jungewelt.de/2006/12-29/050.php

    Mehr nicht!

    Sowas wie eine vollständige Bankrott-Erklärung, würd ich mal behaupten. Das was Henrico auf seine Weise wirklich großartiges erreicht hat, nämlich Klarheit in wichtigen Köpfen, das läuft beim BGE ja ähnlich: Plötzlich stehn die ganzen Dummschwätzer ganz nackt mit nichts in der Landschaft.
alles Liebe
Perestroika



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Perestroika

Ort: EU Berlin Kreuzberg

New PostErstellt: 09.01.07, 11:09  Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)  drucken  weiterempfehlen

Hallo Freundinnen(?) und Freunde!

Dies gehört hier zum Thema. Daß es sich bei dem Mainz-Desaster um einen Konflikt wegen des "bedingungslosen Grundeinkommen" handelt kann man einem Junge Welt Artikel entnehmen.


8.1.2007: Weiter Streit unter Erwerbsloseninitiativen

www.jungewelt.de


    Zitat: Junge Welt
    (...)
    Daß es die in der sozialen Bewegung umstrittene Vallenthin, die nach einem kurzen »Gastspiel« in der Wiesbadener Linkspartei den Verein »Hartz-IV-Plattform e.V.« ins Leben gerufen hatte, verzweifelte Erwerbslose an sich binden konnte, erklären Beobachter aus der Tatsache, daß Betroffene in örtlichen Gewerkschaftsstrukturen ein konsequentes öffentliches Eintreten gegen Hartz IV vermißt hätten.
    (...)

    Vallenthin lehnt einen gesetzlichen Mindestlohn ab, weil dies »nur denen, die noch Arbeit besitzen, nützt«. Statt Gemeinsamkeiten mit Erwerbstätigen, Gewerkschaften und Linken sucht sie die Anlehnung an Unternehmer wie Götz Werner von der Drogeriekette dm oder Wolfgang Gutberlet von der Lebensmittelkette tegut, weil diese die Forderung nach einem »bedingungslosen Grundeinkommen« unterstützten und »mit glaubwürdigen Lebensbiographien und revolutionärer Unternehmensführung den Beweis erbracht haben, daß diese Gesellschaft durchaus in der Lage ist, bessere, menschenwürdigere Wege zu gehen«, so Vallenthins Presseerklärung im O-Ton.

    Dem widerspricht der Frankfurter Professor Rainer Roth vehement. Das bedingungslose Grundeinkommen sei »darauf angelegt, alle Tagesforderungen nach Mindestlohn und Regelsatzerhöhungen zu ersetzen bzw. in den Hintergrund zu drängen«, so Roth gegenüber jW. Es wirke »als Tröstung und Hoffnung, daß das Kapital sich doch noch auf eine ›soziale Verantwortung‹ besinnen könnte«. Das Konzept des dm-Chefs Werner ziele auf massive Lohnkürzungen, eine Senkung der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung und die Abschaffung der Gewinnsteuer ab. Der anthroposophisch eingestellte Kapitalist und angebliche Wohltäter Werner wolle seine »sozialen« Ansichten in erster Linie als Konkurrenzvorteil nutzen, »um sich gegen Schlecker und Rossmann zu behaupten«, meint der Professor.
Roth wird schäbbig! Für ihn kann es keine "guten" Kapitalisten geben. Eine solche Diffamierung geht nun allmählich ins leicht-bräunliche. Fällt ihm jetzt nix mehr ein?
Wir sind gespannt, was ihm zu Katja Kipping einfällt. Ist sie bestochen?

Man kann auch einen Leserbrief schreiben. Dazu die entsprechende Funktion am Ende des Artikels anclicken. Es gibt breits zwei Stück (am 9.1.2007 9Uhr)

    Zitat: Leserbrief
    Die Hauptursache des Streites dürfte wohl darin bestehen, daß "Forderungen" nur indirekt das Dasein der Erwerbslosen betreffen. Ein Mindestlohn betrifft nunmal keinen Erwerbslosen. Und das Versprechen, daß durch Mindestlöhne irgendwann einmal ein Aufschwung kommt und dann viele, viele Arbeitsplätze entstehen würden, erinnert fatal an die blühenden Landschaften eines Helmut Kohls.
    Alle "Rezepte" lassen stets die Frage offen, was bis zur erfolgreichen Umsetzung mit den 5 Mio offiziell gemeldeten Erwerbslosen und den 8 Mio Erwerbslosen insgesamt geschieht. Selbst mit dem "Versprechen" daß es 50 oder 100 Euro mehr gibt, löst man keine Begeisterung aus. Es ist doch recht armselig.

    Dazu kommt noch, daß die Arbeit überhaupt nicht mehr inhaltlich diskutiert wird. Es geht nur noch um vollversicherungspflichtige tariflich abgesicherte Arbeitsplätze. Was die Menschen dann auf einem solchen Platz konkret machen, scheint völlig wurscht zu sein. Diese Propaganda kennt man ansich bisher nur von den "Neoliberalen".

    So eine simple Forderung, wie z.B. den diskriminierenden Begriff "Hilfebedürftiger" aus sämtlichen Formularen gegen "Bürger" zu ersetzen, kosten nichts, betreffen aber die Erwerbslosen, die schon sprachlich erniedrigt und unterdrückt werden, offenbar auch zum "geistigen" Wohle von Roth, Schlecht, Müller?

    Warum nicht ein Rotationssystem? Ein Jahr Harz4 ein Jahr Job? Worauf gründen denn die Nocherwerbstätigen ihr Recht über Erwerbslose dermaßen Arrogant zu befinden? Es sind nicht Merkel und Münte, sondern die Genossen, die z.B. sagen: na die könnten doch die deutsche Kanalisation auf Vordermann bringen. Warum bringen nicht die Bankangestellten, Lehrer, Diplompolitologen usw die deutsche Kanalisation auf Vordermann?

    Das bedingungslose Grundeinkommen ist die konsequenteste und radikalste Antwort besonders auf die Fragen, die sich Erwerbslose täglich selber stellen oder die ihnen von überall gestellt werden. Mit einem BGE gibts nämlich keine Erwerbslosen mehr und die Bürger sind wieder etwas gleicher.

    Übrigens ist es recht borniert, zu behaupten die "böse" Frau Vallenthin hätte "verzweifelte Erwerbslose an sich binden" können. In einer solchen Darstellung steckt bereits der Kern des Streits. Erwerbslose, die sich für ein "bedingungsloses Grundeinkommen" einsetzen, können demnach nicht ganz richtig ticken, es sind Verzweifelte!
fröhlichen Dienstagmorgen
Perestroika



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bjk

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New PostErstellt: 09.01.07, 14:05  Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Perestroika
    Roth wird schäbbig! Für ihn kann es keine "guten" Kapitalisten geben. Eine solche Diffamierung geht nun allmählich ins leicht-bräunliche. Fällt ihm jetzt nix mehr ein?
    Wir sind gespannt, was ihm zu Katja Kipping einfällt. Ist sie bestochen?
... hi Umgestalter, nu krieg Dich man wieder ein!
... wenn Du Roth wegen seiner Meinung in Sachen Grundsicherung, speziell nach Vorstellung von Werner, für schäbig hältst, ist das zwar heftig aber Du solltest fair bleiben und KritikerInnen schon ihre eigene Meinung zugestehen
... ich kann mir auch keine "guten" Sklavenbesitzer vorstellen und auch keine "guten" Kapitalisten!
... über Werners derzeitiges soziales Verhalten seinen MitarbeiterInnen gegenüber ist mir nicht bekannt, habe zwar noch nix Negatives aber auch nichts besonders herausragend Positives darüber gelesen und denke mal, er wird die tariflichen Bestimmungen erfüllen und möglicherweise noch das eine oder andere Leckerli mehr
... die Professoren Roth, Grottian und Narr sind "alte" 68er und haben z. B. bereits in 2003 ein gemeinsames Konzept gegen die Agenda 2010 und andere Sozialverbrechen veröffentlicht hier kannste es als html-Datei nachlesen, die pdf-URL lautet http://www.alternativen.biz/aufbruch/alternativen/pressekonferenz28.11.2003.pdf
... Prof. Roth wegen seiner Meinung über Grundsicherung, insbesondere eine nach Vorstellung von Werner, nun gleich als bräunlich zu bezeichnen, ist schlicht absurd !!! Bleib also bitte auf dem Teppich.
... Katja Kipping schätze ich als engagierte Politikerin zwar auch, bin aber in einigen Dingen grundsätzlich anderer Meinung als sie, z. B. in Sachen Nah- und Mittelosttragödie, aber sie ist noch jung und wird noch lernen, wenn sie sich nicht durch Posten, Pfründe und Macht korrumpieren läßt, wie leider viele andere ehemals "linke" PolitikerInnen
... ich denke mal, auch Roth würde sie nie wegen ihres Engagements für Grundsicherung als "bestochen" bezeichenen
... übrigens steht Genossin Katja bezüglich ihres Eintretens für Grundsicherung recht isoliert in der PDS da, ähnlich wie Sarah Wagenknecht von der KPF - geduldet ja aber ... ... ...
... wenn Du hier im Forum über Grundsicherung diskutieren möchtest, schlage ich vor, einen neuen Thread zu eröffnen, auch über Regiogeld zu diskutieren wäre interessant

Gruß
bjk
ALG II-Unterschichtler





[editiert: 09.01.07, 15:22 von bjk]
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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 09.01.07, 14:17  Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk
    ... die Professoren Roth, Grottian und Narr sind "alte" 68er und haben z. B. bereits in 2003 ein gemeinsames Konzept gegen die Agenda 2010 und andere Sozialverbrechen veröffentlicht
... hach hach hach, da ist mir ein Riesenlapsus unterlaufen
... der Roth, der mit Grottian und Narr die Repressanda herausgebracht hat, heißt Roland Roth und ist ja nicht identisch mit dem Prof. Rainer Roth, der Werner kritisiert hat
... bei so viel rot(h) kann mensch sich schon mal vertun, wa
... über den politischen Werdegang Rainer Roths weiß ich zu wenig aber sicher ist er wohl auch ein 68er und ist es geblieben, was schon mal für ihn spricht
... Rainer Roth hat zusammen mit Harald Thomè von Tacheles den ausgezeichneten Ratgeber "Leitfaden für Alg II / Sozialhilfe von A-Z" herausgebracht und der ist alles andere als "bräunlich"!!!

Gruß
bjk
ALG II-Unterschichtler





[editiert: 09.01.07, 15:24 von bjk]



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Perestroika

Ort: EU Berlin Kreuzberg

New PostErstellt: 09.01.07, 16:37  Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)  drucken  weiterempfehlen

Lieber bjk!

Der anthroposophisch eingestellte Kapitalist und angebliche Wohltäter Werner wolle seine »sozialen« Ansichten in erster Linie als Konkurrenzvorteil nutzen, »um sich gegen Schlecker und Rossmann zu behaupten«, meint der Professor. (Roth)

Das hat nichts mit Meinung zu tun, das ist einfach nur schäbbig und gehässig. Wobei hier unklar ist, was von der Jungen Welt und was von Roth stammt. Das ist völlig Plemplem, da man in der "Wirtschaft" mit bloßen Ansichten selten Vorteile gegenüber der Konkurrenz erhält. Ansichten kosten nichts. Der trick hätte sich dann schon längst herumgesprochen, oder nicht? Schlecker und Rossmann können ja dann mit noch sozialeren Ansichten kontern.

Professor Roth (also der Rainer ) hat folgende Botschaft an die "Armen, Schwachen und Bedürftigen":
->www.klartext-info.de

Unser Standpunkt müsste sein, dass die vom Kapital überflüssig Gemachten wenigstens (edellinke Mildtätigkeit!) anständig leben sollen, wenn sie schon nicht gebraucht werden, und dass sie nicht mit sinnlosen Bedingungen unter Druck gesetzt werden
Das könnte das Vorwort von Hartz4 sein!
Oder steht da etwa drin: die in der Wirtschaft derzeit nicht Gebrauchten sollen möglichst schlecht leben und durch sinnlose Bedingungen unter Druck gesetzt werden!

Es ist auch egal, ob Grundeinkommen oder nicht. Die Frage ist, was sind denn das für Perspektiven? Wir haben schon 25 Jahre Massenarbeitslosigkeit. Soll das jetzt 25 Jahre so weiter gehen? Die nächsten 25 Jahre sollen die "vom Kapital überflüssig Gemachten wenigstens anständig leben, wenn sie schon nicht gebraucht werden"?
Wer sagt denn, daß sie nicht gebraucht werden: das das Wald- und Wiesenspießertum!

    Zitat: bjk
    Katja Kipping schätze ich als engagierte Politikerin zwar auch, bin aber in einigen Dingen grundsätzlich anderer Meinung als sie, z. B. in Sachen Nah- und Mittelosttragödie
Ich kenn nur die Grundeinkommens-Katja! Die "linke" Politik (PDS, WASG) interessiert mich nicht mehr, ist mir zu langweilig.
Ich trete für eine Welt ohne Grenzbefestigungsanlagen ein. Ich will einges Tage mit dem Fahrrad von Berlin nach Peking fahren ohne zwischendrin von bewaffneten Organen belästigt zu werden. Umgekehrt solls auch problemlos möglich sein.
Das Grundeinkommen ist für mich nicht das Ende, sondern erst der Anfang: Es ermöglicht vielen 1000 vor allem jungen Menschen sich an realer Weltverbesserung zu beteiligen.

    Zitat: bjk
    wenn Du hier im Forum über Grundsicherung diskutieren möchtest, schlage ich vor, einen neuen Thread zu eröffnen, auch über Regiogeld zu diskutieren wäre interessant
Mal gucken. Hauptsächlich schreib ich Leserbriefe, emails an Volksvertreter, zerschmettere Artikel gegen das BGE und maschiere so im Internet umher.

Ich hab in einigen Foren etwa gleichlautende threade. Z.B. "BGE: Zeitungsartikel und Kommentare":
www.sozialbetrug.org
Könnte ich hier auch irgendwo machen. Es entwickeln sich bisweilen Diskussionen, die man gegebenenfalls in einen extrathread auslagern müßte.
regiogeld kenne ich mich nicht aus. Was mich noch interessieren würde wäre das Thema "Genossenschaften, alternative Betriebe + BGE"...

schönen Abend
Perestroika





[editiert: 09.01.07, 16:40 von Perestroika]
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bjk

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Ort: Berlin


New PostErstellt: 10.01.07, 08:52  Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Perestroika
    Der anthroposophisch eingestellte Kapitalist und angebliche Wohltäter Werner wolle seine »sozialen« Ansichten in erster Linie als Konkurrenzvorteil nutzen, »um sich gegen Schlecker und Rossmann zu behaupten«, meint der Professor. (Roth)

    Das hat nichts mit Meinung zu tun, das ist einfach nur schäbbig und gehässig. Wobei hier unklar ist, was von der Jungen Welt und was von Roth stammt. Das ist völlig Plemplem, da man in der "Wirtschaft" mit bloßen Ansichten selten Vorteile gegenüber der Konkurrenz erhält. Ansichten kosten nichts. Der trick hätte sich dann schon längst herumgesprochen, oder nicht? Schlecker und Rossmann können ja dann mit noch sozialeren Ansichten kontern.
... hallo Umgestalter, Du tust Dich ganz offensichtlich schwer mit Akademikern, erst Grottian, jetzt Roth
... ob nun Roth tatsächlich der jW gesagt hat »um sich gegen Schlecker und Rossmann zu behaupten« und dabei meinte "abzusetzen", ist Wurst wie Pelle! Daß Werner ein lupenreiner Kapitalist ist, steht doch außer Zweifel, allein schon die zweitgrößte Drogeriemarktkette der BRD zu sein, läßt nun wirklich nicht auf Wohltäter im Sinne von "gutem" Kapitalismus schließen
... dazu mal ein Zitat von Werner auf die Frage: "Wie wichtig ist ihnen die Schaffung neuer Arbeitsplätze?" Werner: "Überhaupt nicht wichtig. Sonst wäre ich ja ein schlechter Unternehmer. (....) Die Wirtschaft hat nicht die Aufgabe, Arbeitsplätze zu schaffen. Im Gegenteil. Die Aufgabe der Wirtschaft ist, es die Menschen von der Arbeit zu befreien. Und das ist uns in den letzten 50 Jahren ja auch grandios gelungen. (...) Kein Unternehmer fragt sich morgens, wenn er in den Laden kommt: Wie kann ich heute möglichst viele Menschen beschäftigen? Allein die Vorstellung ist schon absurd. Die Frage lautet umgekehrt: Wie kann ich mit einem möglichst geringen Aufwand an Zeit und Ressourcen möglichst viel (...) erreichen. (...) Arbeit einzusparen. Das ist ein absolutes unternehmerisches Prinzip." (aus Stuttgarter Zeitung vom 02.07.2005)
... entsprechende Skepsis ist also schon angebracht, wenn solch ein "Wohltäter" für bedingungsloses Grundeinkommen plädiert
... hier ist nämlich unbedingt zu fragen "cui bono?" also wem nützt Werners Plädoyer (in allererster Linie)?
... auch ich denke mal, am wenigsten uns UnterschichtlerInnen !!!


    Zitat: Perestroika
    Professor Roth (also der Rainer ) hat folgende Botschaft an die "Armen, Schwachen und Bedürftigen":
    ->www.klartext-info.de

    Unser Standpunkt müsste sein, dass die vom Kapital überflüssig Gemachten wenigstens (edellinke Mildtätigkeit!) anständig leben sollen, wenn sie schon nicht gebraucht werden, und dass sie nicht mit sinnlosen Bedingungen unter Druck gesetzt werden
... der Einschub "edellinke Mildtätigkeit" stammt von Dir, nicht wahr? Warum bist Du hier nur gar so grundlos bissig?
... denn was ist falsch an Roths "Botschaft"?


    Zitat: Perestroika
    Das könnte das Vorwort von Hartz4 sein!
... was ein Unsinn, den Du da hineininterpretierst !!!


    Zitat: Perestroika
    Oder steht da etwa drin: die in der Wirtschaft derzeit nicht Gebrauchten sollen möglichst schlecht leben und durch sinnlose Bedingungen unter Druck gesetzt werden!
... genau das ist in Hartz IV !!!

... Agenda 2010 und Hartz IV sind verbrecherische Gesetze von Verbrechern in neoliberalen Denkfabriken des Gangsterkapitalismus ausgeheckt und von der korrumpierten willfährigen rotgrünschwarzgelben BRD-Politkaste umgesetzt !!!


    Zitat: Perestroika
    Es ist auch egal, ob Grundeinkommen oder nicht. Die Frage ist, was sind denn das für Perspektiven? Wir haben schon 25 Jahre Massenarbeitslosigkeit. Soll das jetzt 25 Jahre so weiter gehen? Die nächsten 25 Jahre sollen die "vom Kapital überflüssig Gemachten wenigstens anständig leben, wenn sie schon nicht gebraucht werden"?
    Wer sagt denn, daß sie nicht gebraucht werden: das das Wald- und Wiesenspießertum!
... Du solltest www.klartext-info.de wirklich aufmerksam lesen, dort steht die ausführliche Antwort

Sobald ich etwas mehr Zeit habe, eröffne ich, falls Du es nicht schon vorher tust, hier im Wirtschafts-Subforum einen neuen Thread "Grundsicherung - Pro und Contra"

Gruß
bjk
ALG II-Unterschichtler






[editiert: 10.01.07, 09:03 von bjk]



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Perestroika

Ort: EU Berlin Kreuzberg

New PostErstellt: 10.01.07, 15:38  Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)  drucken  weiterempfehlen

Malzeit Bernd!

Das wird jetzt etwas kompliziert, zu viele Themen. Und in unsrem Alter werden wir uns sicher nicht mehr so schnell einigen können.

Mir ist es auch egal, wie andere denken, welche Meinung sie haben, was die Wahrheit ist, wie jemand die Welt interpretiert. Ich will sie ändern. Immernoch.

Politisch finde ich das, was Grottian von sich gegeben hat, daß "wir" medienwirksame Aktionen brauchen, völlig daneben. Ich agiere nicht dagegen, aber es ist nicht meine "Welt". Mit Medien habe ich schon seit Jahrzehnten nix am Hut.

Ich find auch spaßig, daß Du den Behrsing schrecklich findest und den Grotian, der doch diese Friseuraktion unterstützt hat, über den Klee lobst. Für mich haben beide ne Panne, schonmal mindestens wegen ihrem Medienfetischismus.
Desweiteren bin ich bei beiden über den Mangel an "Selbstkritik" erstaunt: Wenn man von etwa 8 Mio Erwerbslosen, bzw 13 Mio "Armen" gerade mal 50-80 Leute auf die Beine bekommt, dann wäre es höchste Zeit gründlich die eigenen Positionen und Vorstellungen zu überprüfen. Grotian kündigt aber noch in Mainz das nächste Rambazamba an. Und da die Massen fehlen, soll nun jemand in den Hungerstreik treten. Das ist einfach nur affig.
Aber ich hab nichts gegen die Leute persönlich, ich kenne sie auch nicht. Mit dieser Art Politik kann ich eben nichts anfangen. Anders als 68 gibts ja auch kein Ziel mehr. Pures nichts!

Vergiß auch nicht, lieber Bernd, daß wir schon 25 Jahre Massenarbeitslosigkeit haben. Und wir haben ein interessantes Jubiläum:
->www.existenzgeld.de

Also, es geht nicht darum, ob ich Akademiker mag oder nicht, sondern um das was in dem Falle Grotian macht. Warum hat er z.B. nicht die Wiesbadener Hartz4 Plattform unterstützt, das wäre eine mutige und große Tat gewesen, eine die man auch als Akademiker vollbringen kann!


Antworten auf die anderen Punkte muß ich verschieben...

Ich hab mich mit Artikeln (gegen das BGE) von Roth, Schlecht, Müller usw seit Oktober beschäftigt und dazu eigene Artikel (meist Leserbriefe) gemacht:
->Gott schütze uns vor unsrer Schutzmacht

Das ist viel Stoff, da ich nebenbei noch viele Aspekte des Grundeinkommens entwickle.
In dem thread befinden sich auch Artikel von einem Karl Reitter, ebenfalls Marxist, der sich ähnlich wie ich mit den marxistisch-linken BGE-Gegnern beschäftigt.

Zum Trost ein paar Grüße aus Kreuzberg
Perestroika



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