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Autor Beitrag
Isquierda

Beiträge: 279

New PostErstellt: 30.01.06, 10:24     Betreff: Re: Medienhetze plusminus vom 24.1.06

    Zitat:

    Sehr geehrter Herr *******,

    zu unserer [plusminus-Sendung vom 24.01.06 haben uns zahlreiche Zuschriften erreicht, insbesondere zum Thema: Arbeitslose. Da die Zahl der Mails sehr groß ist und die Argumentation sich in vielen Mails ähnelt, wollen wir versuchen, auf die Zuschriften einzugehen, können dabei aber leider nicht individuell jedem Schreiber persönlich antworten. Wir bitten Sie dafür um Verständnis. Gleichwohl bitten wir Sie, dies so zu verstehen, dass wir unsere Verantwortung in unserer Argumentation durchaus wahrnehmen.

    Allerdings sehen wir Texte, in denen uns Nazi-Methoden vorgeworfen werden, als höchst unseriös an. Darauf einzugehen bedeutet, sich auf ein all zu niedriges Niveau zu begeben.

    Der Vorwurf gegen unseren Beitrag lautet vielfach, dass wir alle Arbeitslose in einen Topf geworfen hätten. Es gebe durchaus Menschen, die hochqualifiziert seien, aber leider zu alt (meist über 50 Jahre) seien und manche von ihnen in Ostdeutschland wohnen würden, was die Arbeitssuche noch einmal schwieriger mache. Wir würden eine Hetzkampagne betreiben gegen Arbeitslose. Wir würden der These nachhängen, dass jeder, der Arbeit suche, auch Arbeit finde.

    Diese Vorwürfe sind unrichtig und haben sie in unserem Beitrag auch nicht vorgetragen. Es ist tatsächlich eines der großen Probleme auf dem Arbeitsmarkt, dass mehr Arbeitssuchende da sind als Stellen im Angebot. Wir möchten Sie aber wissen lassen, dass wir auf den Ämtern/ARGEN/Jobcentern immer wieder bei unseren Recherchen auf Menschen stoßen, die gesund und fit sind, aber nicht arbeiten wollen.Allein um diese Gruppe geht es in unserem Beitrag. Wir finden die Argumentation nachvollziehbar, dass Arbeitslose ohne Arbeitsbereitschaft die Unterstützung gekürzt werden soll.

    Wir haben einen Fall in dem Beitrag angedeutet, dass sich ein Arbeitsloser selbstständig machen will. Ein solcher Arbeitsloser verdient unserer Auffassung nach Unterstützung, weil er sich nicht hängen lässt, sondern eine Idee verfolgt und die Ärmel hochkrempeln will. Leider begegnen uns die weniger motivierten sehr viel häufiger. Vor allem unter arbeitslosen Akademikern finden wir häufig auch die Bereitschaft, wegen einer Arbeitsaufnahme auch den gewohnten Wohnort zu verlassen. Dass Menschen dieses Opfer auf sich nehmen, finden wir bemerkenswert.

    Um es abschließend noch einmal deutlich zu machen: Uns geht es in unserem Beitrag nicht um die motivierten Arbeitslosen, die ständig im Jobcenter sind und die Angebote durchscannen. Auch haben wir großen Respekt vor den Arbeitslosen, die nach der 100. Bewerbung noch immer nicht aufgeben. Uns geht es um die Arbeitslosen, die es sich in der Hängematte bequem machen. Solche haben wir in unserem Film auch gezeigt und der Film belegt, dass es sie reichlich gibt.

    Zusätzlich sollten Sie beachten, dass wir nicht nur Kritik an einem Teil der Arbeitslosen geübt haben, sondern auch an den Jobcentern. Diese verwalten nach wie vor auf nicht akzeptablem Niveau die Arbeitslosigkeit statt sich um alle, vor allem um die Geringqualifizierten zu kümmern. In einem Jobcenter hat uns der Sachbearbeiter erzählt, dass er die meisten Arbeitslosen, die er betreut, noch nie gesehen hat.

    Wir sind der Auffassung: Nach einem Jahr Hartz IV hätten die Jobcenter in die Pötte kommen können und endlich so weit sein können, die Arbeitslosen, die arbeiten wollen, auch zu vermitteln. Wenn auch nicht alle, aber wenigstens viele.

    In der Hoffnung, dass Sie für unsere differenzierte Position ein wenig Verständnis bekommen haben, verbleibe ich

    Mit freundlichen Grüßen


    Manfred Baumann
    [plusminus
    Hessischer Rundfunk

    Anschrift:
    Hessischer Rundfunk
    60 222 Frankfurt

    069 - 155 - 2685
    069 - 155 - 3462 (fax)

Es ist ein offenes Bekenntnis zum praktizierten Sozialrassismus aus dem Haus HR, wenn auf der einen seite durch die Antwortgeber zwar gewußt wird, dass es nicht genug Stellen für Arbeitslose gibt, um diese in Lohn und Brot zu bringen - aber schon im Folgeabsatz offen die intention des berichts zu tage tritt: Es gibt aber auch Gesunde, Fitte, Knackige...., die nicht arbeiten wollen. Für wen spielt das eine Rolle? Wer wägt hier ab, welche Information wichtiger ist?`Ne Rüge vom Presserat wäre fällig - nützt nur wieder nichts.

Auch ist die Erkenntnis, ob jemand nicht arbeiten "will" oder nicht kann, völlig irrelevant und zutiefst propagandistisch - gerade weil es eben nicht genug Arbeit gibt und weil es eben auch keinen offiziellen Arbeitszwang gibt und weil es eben Ansprüche gibt auf ALGII - die ganz offenbar durch die Diffamierten berechtigt in Anspruch genommen werden.

Das ist übelste Hetze - aber es sind keine Nazimethoden, sondern vorfaschistische Agit-prop-Idiotien. Nazis errichten lager, um "Sozialschmarotzer" zu bessern. Das fernsehen macht einen bericht, der vor Dummheit nur so trieft und rechtfertigt sich noch.

Mein Vorwurf lautet: Es ist erschreckend dumm, gegen Arbeitslose zu hetzen. Bei zeiten empfehle ich den Konsum von TV und Unterhaltungs-Medien konsequent einzustellen. Vor Dummheit kann man sich schützen.

Grüße

Ines


[editiert: 30.01.06, 10:25 von Isquierda]
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