Planet Hulk: Exile ( IH # 092 - IH # 095 )

Der Hulk ist also auf einem römisch-imperialistisch beherrschten Planeten gelandet, nachdem ihm die Illuminaten-Crew unter Reed Richards aus diversen Gründen ins All geschossen hat. Zum einen denken die Erleuchteten, dass der Hulk eine zu große Gefahr für die Menschheit ob seiner Unberechenbarkeit darstellt und zum anderen wollen sie ihm seinen immer wieder geäußerten Wunsch: "Puny Humans Leave Hulk Alone" gewähren! Endgültig!

Die Koordinaten von Reed versprechen ein Paradies. Kein intelligentes Leben, welches den Hulk "stört" oder vom Hulk "zerstört" würde und genügend Vegetation, um dem Hulk einen beschaulichen Lebensabend zu gewähren. Doch natürlich funkt ein "Wurmloch" dazwischen und der Hulk befindet sich auf diesem Gladiator-Sklaven-verschleißenden Planeten, der von einem Imperator beherrscht wird, der "Brot-und-Spiele" zur eigenen Belustigung und zur Besänftigung seiner Untertanen nahezu täglich veranstaltet.

Der Hulk wird gefangen genommen, versklavt und mit einer bunten Mischung aus Aliens zusammengeworfen. Erst gegeneinander, dann miteinander gegen größere Bedrohungen. Ein "Stone-Man" (der auch schon in dem ersten Thor-Abenteuer auf der Erde gewandelt ist), ein "Brood", ein "4-Armer" und diverse Revolutionäre des Planeten müssen fortan lernen, sich zu vertrauen, gemeinsam zu kämpfen und zu siegen. Die Kämpfe werden immer härter, bis es zum Schluß sogar gegen einen versklavten Silver Surfer geht. Als die Gladiatorengruppe, die in der Bevölkerung immer mehr Ansehen gewinnt, sich schließlich gemeinsam mit dem Surfer aus den "Versklavungs-Manschetten" befreien können, sprengen sie die Arena und alle Gefangenen können fliehen. Doch jetzt beginnt die Jagd...

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Der Plot von Greg Pak liest sich wie das ein-mal-eins aus dem Gladiatoren-Regelwerk und könnte direkt vom Russell-Crowe-Film kopiert sein. Ein großer Kämpfer (Hulk/Maximus) wird gefangen und zum Kämpfen gezwungen. Eine Gruppe Gladiatoren muss ihre Differenzen überwinden und Seite an Seite gelingt Ihnen der (erste Etappen-)Sieg.

Doch PLANET HULK würfelt hier verschiedene Marvel-Figuren zusammen (gerade die Stone-men aus Journey Into Mystery sind ein Continuity-Fan-Fest) und weiß den Character vom Hulk geschickt in dieses Szenario einzusetzen. Vom Gladiatorenklischeestandard einmal abgesehen also eine unterhaltsame HULK-Geschichte. Besonders gefallen haben mir die Interaktionen der verschiedenen Gladiatoren, wenn gleich auch hier wieder Stereotypen eingesetzt werden. Der lustige "Unhive me"-Krabbelkäfer, der geradezu danach schreit, von Steve Buscemi verfilmt zu werden. Der Einsatz des Surfers scheint etwas bemüht, doch auch hier enthüllt die Auflösung einen Continuity-Schmankerl, der seinen Einsatz in meinen Augen durchaus rechtfertigt! In Tales to Astonish # 092 aus dem Jahre 1967 hadert ein stoischer Hulk einmal mehr mit der Welt, und das ihn jeder in Ruhe lassen soll. Als er ein vermeindliches "UFO" entdeckt, welches sich später als Silver Surfer entpuppt, will er es sich greifen und mit ihm zu den Sternen fliegen, um dort endlich in Ruhe alleine zu sein. Ein Plan, den die Illuminaten aufgreifen, und somit unwissentlich einen alten Traum des alten Hulks erfüllen. Die wahre Geburtstunde von PLANET HULK liegt somit also bereits im Jahre 1967 und dieser Kniff begeistert mich ungemein, beweist er doch einmal mehr, dass es sich lohnt, historisches Marvel-Wissen an den Tag zu legen, wenn man bereit ist, neue Wege als Autor einzuschlagen und der Figur bis in ihre Anfänge hin, Tribut zollen möchte.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht, doch der klischeehafte Aufbau der Rahmenhandlung scheint überraschungsarm fortzuschreiten: die Gladiatorengruppe wird gegen die Imperialkräfte obsiegen, Hulk wird als Bevölkerungsliebling zum neuen Herrscher aufsteigen und selbst seine Rückkehr wurde in diesem ersten Storybogen schon angedeutet, denn die Wissenschaftler des Planeten haben die Raumkapsel des Hulk untersucht und planen mit den Daten schon eine Reise zur Erde...

Die Zeichnungen von Pagulayan bestechen nicht unbedingt durch einen individuellen, dafür aber einen sehr klaren Strich, wissen die Epic des Gladiatorenwesens recht gut einzufangen. Das Storytelling (gerade im ersten Heft) ist wie auch der Szenenwechsels des Scripts etwas holprig und ich mußte manchmal wieder zurückblättern, weil ich dachte, eine Seite übersprungen zu haben. Irgenwie hatte ich das Gefühl, zwischen vereinzelten Sequenzen fehlen 1-2 Panel. Gelungen ist die Tatsache, Rückblenden mit anderen Zeichner (Oeming, etc.) zu besetzen, die die Vergangenheit Kirbyesk einfangen. Der klare Strich sorgt für ein angenehmes Lesevergnügen.

Die Cover von Ladronn wissen da vielmehr zu packen und strotzen vor Energie. Nie war der HULK mehr HULK als auf diesen Covern!

Wer Überraschungen braucht, um eine Geschichte zu genießen, ist hier fehl am Platz, als eine lustige HULK-SMASH-Arie funktioniert diese Ausgangssituation aber wunderbar.

Story: ( 6/10 ) - Zeichnungen: ( 6/10 ) - Continuity-Factor: ( 8/10 )

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