New Avengers: Sentry TPB
The Sentry Part 1 - 4,
The New Avengers Most Wanted Files

New Avengers # 22
New Avengers: Disassembled Part Two

New Avengers # 23
New Avengers: Disassembled Part Three

Jessica Drew ist als Doppelagentin für Hydra und S.H.I.E.L.D. in einer Zwickmühle. Sie muss sich entscheiden, welcher Organisation sie mit dem Inkrafttreten des Superhelden Registrierungsgesetzes unterstützen möchte. Zu Hause in ihrer Wohnung sitzt sie niedergeschlagen und umgeben von Bierdosen auf ihrem Bett, als es an der Tür klopft. Sie lässt den schon seit langer Zeit untergetauchten Nick Fury herein. Doch sehr schnell enttarnt Jessica den angeblichen ehemaligen S.H.I.E.L.D Direktor als eine falschen Lockvogel. Als sie ihn mit einem Blitzangriff ausschaltet, wird ihre Wohnung von S.H.I.E.L.D Einsatzkräften gestürmt, die sie betäuben und gefangen nehmen können.
Auf dem S.H.I.E.L.D Helicarrier kommt sie wieder zu Bewusstsein und wird von Maria Hill verhört. Diese ist von Iron Man über die Hydra Angehörigkeit von Jessica informiert worden. Jetzt ist Jessica als Verräterin enttarnt. Gerade als Iron Man ihr erläutert, warum er sie verpfiffen hat, fällt auf dem gesamten Helicarrier die Energie aus. Die Triebwerke des riesigen Trägers bleiben stehen, das gesamte Schiff kippt zur Seite und stürzt auf Manhattan zu. Hydra Kämpfer haben mit einem Elektro Magnetischen Impuls die Systeme des Helicarriers ausgeschaltet und können Jessica aus S.H.I.E.L.Ds fliegender Festung befreien. Die Maschinen des Carriers lassen sich in letzter Sekunde reaktivieren, so dass ein katastrophaler Absturz verhindert werden kann.
Jessica wird auf Hydra Island gebracht, wo sie Connelly davon überzeugen will, die neue Anführerin der Terrororganisation zu werden. Doch sie ist nicht scharf darauf und schlägt Connelly zu Boden. Es gelingt ihr außerdem die gesamte Hydra Basis in die Luft zu jagen und mit einem Boot zu entkommen. Sie findet schließlich das Versteckt von Captain Americas Widerstandsbewegung und fleht ihn an, sie aufzunehmen.

Spider-Woman hätte ich vor diesem Heft eher der Pro-Registrierungs-Seite zugeordnet. Durch das Lesen des dritten Teils des New Avengers Civil War Tie-Ins bin ich eines Besseren belehrt worden. Nach anfänglichen Zweifeln tritt sie Caps Untergrundbewegung bei. Ich wundere mich aber trotzdem, dass ihr diese Entscheidung zuerst so schwer gefallen ist. Eine so erfahrene Agentin und Superheldin sollte in der Lage sein, ihre Optionen besser auszuloten um schließlich zur optimalen Entscheidung zu gelangen.
Als ich das erste Mal den S.H.I.E.L.D Helicarrier in einem Comic sah, stellte ich mir die Frage, was wohl passieren würde, wenn die Rotoren des Luftschiffes plötzlich ausfielen. Jetzt konnte ich zum ersten Mal sehen, wie ein solcher Zwischenfall optisch umgesetzt wird. Diese Sequenz ist das Highlight dieser New Avengers Ausgabe, die sich kein Marvel Fan entgehen lassen sollte. Auch wenn zum Schluß urplötzlich noch die letzten Sicherheitssysteme aktiviert werden können, ist der Beinahecrash trotzdem schön anzusehen. Man sieht es nicht sehr oft Kampfjets regnen.
Was mir nicht gefallen hat, war der Aufbau einiger Doppelseiten im Heft. Dort sind die einzelnen Bilder zu wild angeordnet, so dass sich mir beim ersten Lesen die richtige Reihenfolge nicht erschloß. Hier sollte sich Bendis mit den Experimenten ein wenig zurückhalten oder wenigstens klar kennzeichnen, wie man die Doppelseiten lesen muss.
Coipel macht als Zeichner einen soliden Job. Die Helicarrier-Sequenz ist schön umgesetzt. Auch Jessica und die restlichen Charaktere sind überzeugend dargestellt.

New Avengers #24
New Avengers: Disassembled - Part Four

Bob Reynolds hat sich auf den Mond zurückgezogen. Er möchte allein sein und in aller Ruhe nachdenken. Der Civil War tobt auf der Erde. Er will nicht gegen seine Freunde kämpfen und ihnen schaden. Denn als Sentry, mit der Kraft von einer Million explodierenden Sonnen, könnte er mit Leichtigkeit jeden beliebigen Superhelden auf der Stelle umbringen. Er hätte aber auch die Möglichkeit diesen Krieg sofort zu beenden.
Mitten in seinen Überlegungen wird er von einer Gruppe Inhumans angegriffen. Jetzt erst fällt ihm ein, dass sich die Inhumans auf dem Mond niedergelassen haben. Ohne große Anstrengungen kann er die anstürmenden Inhumans festhalten und damit einen gewalttätigen Konflikt vermeiden. Daraufhin wird er zu einem Treffen mit Black Bolt, dem Anführer der Inhumans, geladen. Reynolds erklärt, dass er nicht die Absicht hatte, die Inhumans zu stören. Doch einer der Kreaturen liest seine Gedanken und macht somit alle seine Erinnerungen den restlichen Inhumans zugänglich. Sie erfahren somit von den vergangenen Schlachten, die sie Seite an Seite mit dem Sentry geschlagen haben. Außerdem schnappen sie in Reynolds Kopf den Civil War auf. Um mehr darüber zu erfahren, laden sie ihn zum Abendessen ein, wo er ihnen alles darüber erzählt. Als er fertig ist, bieten sie ihm an, über Nacht bei ihnen zu bleiben. Lindy besucht Reynolds in seinem Schlafquartier. Als sich die beiden näher kommen, tritt Iron Man ein. Er fordert den Sentry auf mit nach Hause zu kommen. Zuerst weigert sich Reynolds, weil er nicht gegen seine Freunde kämpfen möchte. Doch Tony kann ihn in einem längeren Monolog von seinem Standpunkt überzeugen. Somit verlassen beide den Mond und fliegen wieder Richtung Erde.

Brian Michael Bendis hat einen ganz eigenen Stil. Seine Comics sind oft sehr textlastig und die Charaktere reden ungewöhnlich viel und lang. Dadurch kann Bendis sehr viel Informationen in seinen Heften unterbringen. Die Geschichte wird meist alleine durch die Dialoge vorangetrieben, und weniger durch Ereignisse oder Aktionen der darin vorkommenden Personen. Meistens klappt diese Art des Storytelling sehr gut, und man bekommt eine sehr spannende und kompakte Geschichte zu lesen. Doch hier im New Avengers #24 Heft habe ich den Bendis-Stil als äußerst störend empfunden. Es passiert einfach zu wenig und die Geschichte dümpelt vor sich hin. Spannung oder großartige Action sucht man in diesem Heft vergebens. Die Handlung schleppt sich nur von einer langen Textsequenz zur anderen. Und diese beinhalten keine neuen Informationen, so dass man sich phasenweise langweilt und regelrecht durch die Panels kämpfen muss.
Dies kann natürlich auch am hier recht langweilig dargestellten Charakter des Sentry liegen. Als allmächtiger Superheld ist er im Marvel Universe für meinen Geschmack zu stark. Wenn er seine Kräfte konsequent einsetzen würde, dann könnte er einige Probleme und damit auch interessante Stoys schnell auflösen. Dass er jetzt auf Seiten von Tony Stark in den Civil War eingreift, bedeutet quasi den Sieg der Pro-Registrierungs Seite. Ich bin gespannt, wie es mit dem Sentry auf der Erde weitergeht. Hoffentlich wird er in nächster Zeit ein wenig interessanter dargestellt. Denn der einst durchaus faszinierende innere Konflikt mit seinem Erznemesis Void, ist in meinen Augen verbraucht und bietet nicht genug Stoff für neue Geschichten.
Das einzig interessante Datail in diesem Comic ist für mich Black Bolt. Wer mit der Zusammensetzung der Illuminati vertraut ist weis, dass er dieser geheimen Gruppe angehört. Er weis vom Civil War und dessen Vorgeschichte Bescheid, hat sein Volk aber nicht davon unterrichtet. Trotz den Gedankenlesern und der telepatischen Verbundenheit ist die Information von seiner Zusammenarbeit mit anderen Erdbewohnern noch nicht bekannt geworden. Die Inhumans haben den Menschen den Krieg erklärt und es wird interessant sein zu sehen, wie sein Volk reagieren wird, wenn es von den Geheimtreffen erfährt.
Am Artwork kann man nichts kritisieren. Die Zeichnungen von Ferry sind allesamt schön anzusehen. Besonders gut sind die Weltraumhintergründe gelungen, welche sehr realistisch wirken. Auch die Seite auf der sich einmal Sentry in Tonys Visier und anschließend Iron Man in Reynolds Augen spiegeln ist sehenswert.

New Avengers #26
The Ballad of Clint Barton and Wanda Maximoff

Clint Barton, aka Hawkeye, wacht am zerstörten Avengers Mansion auf. Er durchsucht die Ruinen und findet einen Zeitungsartikel, der ihn für tot erklärt. Er streift sein Kostüm ab und macht sich auf den Weg zu Doctor Strange. Dieser ist zunächst erstaunt Clint zu sehen, untersucht ihn aber kurz darauf. Er befindet Barton für kerngesund. Doch Clint fühlt, dass mit ihm etwas tiefgründiges passiert ist und dass er deshalb mit Wanda Maximoff sprechen muss. Strange kann sie aber nicht orten. Entweder hat sie sich nach M-Day selbst getötet oder sie hat ihre Kräfte nicht mehr eingesetzt. Clint hört aber nicht auf Stranges Warnungen, dass ein Treffen mit Wanda seine Situation nicht verbessern würde. Barton möchte unbedingt die Sache mit Wanda abschließen und vor allem Antworten.
Er reist nach Wundagore Mountain, wo er Wanda vermutet. Zufällig trifft er auf eine Frau, die Wanda zum Verwechseln ähnlich sieht. Clint fällt in Ohnmacht und wacht einige Zeit später in der Wohnung der Frau wieder auf. Diese stellt sich ihm als Wanda Maximoff vor, scheint sich aber nicht an ihre Vergangenheit als Mutant oder an Clint zu erinnern. Sie sagt ihm, er solle sich ruhig verhalten, da ihre Tante Agatha im Nebenraum schläft. Clint ist verzweifelt, da er die erhofften Antworten nicht bekommen wird und die ihm bekannte Scarlet Witch wohl für immer verschwunden ist. Wanda tröstet ihn aber mit einem Kuss. Beide fallen sich daraufhin in die Arme und schlafen miteinander.
Am nächsten Morgen steht Clint auf und sieht in den Nebenraum, wo er Wandas Tante vermutet. Der Anblick schockt ihn so sehr, dass er sofort die Wohnung verlässt.

Das Ende dieses Comics hinterlässt einen ratlosen Leser, der sich mit vielen offenen Fragen auseinander setzen muss. Weil New Avengers #26 aber eine Stand Alone Story ist, muss man wohl oder übel damit leben, dass man so schnell keine Antworten erhalten wird. Bendis setzt hier also voll auf die Mystery Schiene und es bleibt einem nicht anderes übrig, als sich seine eigenen Antworten in Form von Theorien zurecht zu legen.
Das erste Rätsel ist die Rückkehr von Hawkeye. Wieso ist er nach den Ereignissen von House of M wieder da? Und warum haben wir seit seiner Rückkehr nichts von ihm gehört? Die Geschichte in New Avengers #26 spielt vor 6 Monaten. In dieser Zeit hat sich viel im Marvel Universe getan. Auf welcher Seite steht Clint Barton zum Beispiel im Civil War? Ich bin mir sicher, dass wir in Zukunft noch einiges von Clint sehen und hören werden. So einen Charakter wird Bendis nicht ungenutzt brach liegen lassen.
Als nächstes finden wir das Mysterium Wanda Maximoff vor. Anscheinend hat sie sich selbst alle Erinnerungen an ihre Vergangenheit ausgelöscht um ein normales Leben zu führen. Es kann natürlich auch sein, dass Clint hier gar nicht die richtige Wanda trifft und es einfach eine Frau ist, die ihr ähnlich sieht. Für diese Theorie spricht, dass Scarlett Witch und die Frau am Ende von House of M dunkle Haare hatte. Hier hat die angebliche Wanda aber rote Haare.
Das größte Rätsel gibt uns Bendis mit dem Ende des Heftes auf. Was hat Clint da im Nebenraum gesehen? Ist es wirklich Agatha Harkness, wie man aus der Erwähnung des Vornamens schließen könnte? Das ist durchaus denkbar. Aber dann muss man sich fragen, wieso Hawkeye so schnell weg läuft nachdem er sie gesehen hat. Er hätte sie doch einfach befragen können. Vielleicht hat Wanda auch ihr das Gedächtnis gelöscht und sie kann sich an nichts mehr erinnern.
Meine Theorie ist, dass Clint Barton einfach nur geistig krank geworden ist. Er versucht zu verarbeiten, dass er eigentlich tot sein sollte, aber irgendwie doch lebt. Krampfhaft möchte er mit Wanda abschließen und trifft zufällig auf eine Frau die ihr ähnlich sieht. Er glaubt, es sei Wanda, erkennt aber schließlich, dass er sich irrte.
Trotz der vielen offenen Fragen konnte mich das Heft gut unterhalten. Das lag auch an den schönen Zeichnungen von Alex Maleev. Insbesondere Wanda hat er wunderschön gezeichnet.