An der Aktion waren nur 50-80 Leute beteiligt. Offenkundig hat der selbsternannte Sprecher aller Erwerbslosen, Martin Behrsing vom "Erwerbslosen Forum Deutschland", sich verrechnet. Der größte Fehler war wohl die aggressive Distanzierungs-Erklärung gegen die Wiesbadener Hartz4 Plattform (s.u. die links) und das Eindreschen auf ihre Sprecherin, Brigitte Vallenthin. Die Aktion "Waschen und Rasieren" und der Schimpf auf Henrico Frank und Brigitte Vallenthin lief ja parallel zu der Bildhetze, in der sich ebenfalls alle ehrlichen deutschen Arbeitsmänner über den "arbeitsscheuen Trunkenbold" empörten.
Die Aktion wurde von Martin Behrsings Bündnispartnern -den Gewerkschaften und der Linkspartei/WASG nur sehr halbherzig unterstützt. Dies hing offenbar mit seiner Distanzierungs-Erklärung und der Verdrängung der Wiesbadener Erwerbslosen-Initiative zusammen.
Die geringe Teilnahme könnte auch als Erfolg angesehen werden!
die Wiesbadener Hartz4 Plattform Völlig untergegangen in diesem ganzen Trubel ist die Tatsache, daß Henrico Frank in der Wiesbadener Hartz4 Plattform aktiv ist. Er gehört wie Brigitte Vallenthin zum Vorstand. Schon vor dem Beck-Crash war die erst Mitte 2006 gegründete Initiative aktiv, wie man u.a. der folgender Zeitungsmeldung (11.11.2006) entnehmen kann: ->www.wiesbadener-tagblatt.de
Das anstößige "Arbeit ist Scheiße"-Button war auch kein unglücklicher Zufall, da diese Gruppe sich unter anderem mit dem "bedingungslosen Grundeinkommen" beschäftigt. Dadurch war/ist diese Gruppe in der (wiesbadener) besonders der gewerkschaftlich orientierten Linken isoliert, so daß es Martin Behrsing leicht fiel, die ganze Beck-Geschichte zu übernehmen.
Während des ganzen Trubels wurde eine Homepage geschaffen, die aber leider erst nach der Mainz-Aktion (2.01.2007) fertig wurde:
Solidarität mit der Wiesbadener Hartz4 Plattform Da die Gruppe nun erst recht isoliert ist und immer noch von Behörden und Presse tyrannisiert wird, wäre es sinnvoll die Leute zu unterstützen. Informationen befinden sich auf ihrer Homepage. Man kann auch eine mail schicken:
Derzeit gibt es auf der Wiesbadener Homepage noch kein Gästebuch/Forum und auch sonst nichts, wo sich alle ehrlichen Arbeitsscheuen und anderer unrasierter Pöbel zwecks gemeinsamen Aktionen absprechen könnten. Was Tun?
Erstellt: 07.01.07, 06:09 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Zitat: Perestroika
Der größte Fehler war wohl die aggressive Distanzierungs-Erklärung gegen die Wiesbadener Hartz4 Plattform und das Eindreschen auf ihre Sprecherin, Brigitte Vallenthin.
... hi Perestroika, das war schon kein Fehler mehr, das war selbstverschuldete Beklopptheit - zum Schaden von uns allen, also nicht nur den Betroffenen ... zumal der/die Initiator/en vor der Aktion auch in ihrem Forum eindringlich gewarnt wurden, sich durch fiese Illoyalität einem Arbeitslosen bzw. seiner Organisation gegenüber mediengeil profilieren zu wollen ... unabhängig davon zeigt die ganze Aktion und die spätere "Aufarbeitung" im Elo-Forum überdeutlich, welche Charakterdefizite der/die Initiator/en und MitläuferInnen aufweisen
Zitat: Perestroika
Die Aktion "Waschen und Rasieren" und der Schimpf auf Henrico Frank und Brigitte Vallenthin lief ja parallel zu der Bildhetze, in der sich ebenfalls alle ehrlichen deutschen Arbeitsmänner über den "arbeitsscheuen Trunkenbold" empörten.
... nun, zu diesen "ehrlichen deutschen Arbeitsmännern und -frauen", die sich über den "arbeitsscheuen Trunkenbold" und seine "Henne" empörten, zählen leider auch die VeranstalterInnen samt MitläuferInnen der Friseuraktion ... im Elo-Forum haben sich einige ja ganz offen diesbezüglich geoutet
Zitat: Perestroika
Die geringe Teilnahme könnte auch als Erfolg angesehen werden!
... ja, daß nämlich die Charakterdefizite vieler FunktionärInnen nicht zwangsläufig für alle Menschen gilt
Solidarität mit der Wiesbadener Hartz4 Plattform Da die Gruppe nun erst recht isoliert ist und immer noch von Behörden und Presse tyrannisiert wird, wäre es sinnvoll die Leute zu unterstützen. Informationen befinden sich auf ihrer Homepage. Man kann auch eine mail schicken:
... z. B. auf Montagsdemos mit Offenem Mikro, in anderen Internet-Foren, auf Soli-Treffen etc. pp diese Solidarität mit der Wiesbadener Hartz4-Plattform öffentlich kundtun !!!
Erstellt: 07.01.07, 06:22 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Zitat: bjk
... nun, zu diesen "ehrlichen deutschen Arbeitsmännern und -frauen", die sich über den "arbeitsscheuen Trunkenbold" und seine "Henne" empörten, zählen leider auch die VeranstalterInnen samt MitläuferInnen der Friseuraktion ... im Elo-Forum haben sich einige ja ganz offen diesbezüglich geoutet
... das Outen ging teilweise soweit, daß neben kleinbürgerlichem "rounddancer"-Spießertum sich auch eine bräunliche "Gummisocke" über weite Strecken der Diskussion von der Forums-Reda unwidersprochen teilweise äußerst übel auslassen konnten ... mittlerweile ist "Gummisocke" gesperrt - allerdings nur auf eigenen Wunsch !!! ... und wundersamerweise ist seit gestern auch wieder der Friseurthread geöffnet und die Schließankündigung vom "Redakteur" Heiko schwuppdiwupp verschwunden - nachdem "uns Martin" auch noch was schreiben wollte, - tja ...
Erstellt: 07.01.07, 07:01 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Moin lieber bjk!
So lernt man sich kennen. Na, dieses Teil will ich ja in andere Foren packen. Ich hab in einigen Foren ja über die Aktion in Mainz, den Aufruf usw berichtet (nicht jedoch über den "Zwist", den ich auch erst viel später bis zum Abkotzen mitbekommen habe).
Meine erste Version hab ich etwas entschärft und so kann sich jeder selbst ein Bild machen. Die Vernunft wird siegen!
> Hallo Hartz4 Plattform! > > Schönes Halla besonders an Henrico und Brigitte! > > Ich bin auch ein Erwerbsloser und in der BGE-Bewegung tätig. Monika aus Köln > hat im elo-Forum versucht ein wenig Positives über euch zu berichten, was > ihr bei einigen Teilnehmern auch gelungen ist. > > Nach all der Hetze gegen euch, will ich mich als Solomensch (also keiner > Organisation oder Ini angehörig) bei euch für eurer Engagemant herzlichst > bedanken und euch wenigstens in Worten unterstützen. > > Eure Homepage gibts ja erst jetzt. Pech ist natürlich, daß "wir" erst jetzt > in Kontakt treten können, vor drei Wochen wärs ganz sinnvoll gewesen, kein > Arsch wußte etwas genauers. > > Ich hause in Berlin. Dort gibts zwar eine BGE-Ini, aber da lungern > hauptsächlich nur Akademiker herum und die palavern nur philosophisches > Zeugs und sonst machen sie nix. > > > nun dies so auf die Schnelle... > viele Grüße > Klaus Binder
Danke, lieber Klaus Binder,
Deine Worte tun soooo gut !!!
Wenn der Stress und die permanenten Fluchten vor Pressegeiern und der Kampf mit den Schikanen der Behörde auf höchster Stufe vorbei sind, sollten wir uns nochmal ausführlicher austauschen.
Bis dahin liebe Grüße in meine Heimatstadt Berlin
Brigitte Vallenthin Presse Hartz4-Plattform keine Armut! - kein Hunger! - kein Verlust von Menschenwürde!
Außerdem gibts weitere Internetspaziergänger, die sich -aufgrund der abartigen Diskussion im elo-Forum- spontant mit den Wiesbadenern in Verbindung gesetzt haben. Ich glaub, daß das auf jeden Fall schon man sehr wichtig ist (und ja auch kein Aufwand bedeutet).
Erstellt: 07.01.07, 07:26 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Ach gummisocke! Dem hab ich ja als einer der ersten (wenigen) "guten Tag und zisch ab" gesagt, als er am 22.12.2006 wie bestellt ins Forum kam. Den brauchten die wohl als Blockwart, um ihre Aktion in ihrem Sinne durchzupeitschen.
Nanu: Der thread ist ja wieder offen. Martin betreibt Schadensbegrenzung. Da sind wohl einige laufen gegangen. (Sind Monika und pixelfool noch dabei?) Einige "linke" sind ja auch acountmäßig verschwunden.
...ich les ihn gerade.
Martin schreibt:
Zitat:
Post von Katja Kipping
Zitat:
Hallo Martin,
wollte Dir nur mal so für deinen Einsatz danken. (80 Leute ist übrigens nicht so schlecht.)
Und mich in dem Zusammenhang dafür entschuldigen, dass mich deine Anfrage zu einer PM wegen dem Verbot leider - urlaubsbedingt - zu spät traf. Ich hab ein Dresden eine kleine Aktion dazu gemacht. Leider hatten wir null Medienressonanz.
Für 2007 wünsche ich Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen und
Ich hoffe das ist höhere Diplomatie! Bestimmt, denn: "80 Leute ist übrigens nicht so schlecht." kann nur ironisch gemeint sein. Katja Kipping ist ansich recht schlau! Das bescheuerte ist ja, daß Behrsing&Co die "Erwerbslosen" in dem Dreierbündnis (Erwerbslose, Linke, Gewerkschaft) vertreten. Was soll die Linkspartei machen?
Es wird Zeit, daß sich andere "Erwerbslose" entsprechend formieren, sonst machen die in dem Stil weiter...
so nun les ich noch was. Ist ja recht unterhaltsam!
auch von mir und herzliche solidarische Grüße an die Hartz4-PlattformerInnen, insbesondere an Brigitte und Henrico aber auch an Monika, die Kämpferin!
Toll, daß Ihr Euch nicht unterkriegen laßt von der Hetze und Häme, die auf Euch niederprasseln: sei es durch die lagezentrumsgesteuerte Journaille, sei es durch aufgehetzte 80 Millionen kleinbürgerlicher Arschlöcher, sei es durch Illoyalität angeblich linker und/oder sozialer Organisationen, insbesondere eines selbsternannten Erwerbslosenforums Deutschland, allen voran der profilisierungssüchtige Bonner Trittbrettfahrer Martin Behrsing, der bewußt oder unbewußt das schlimme Gechäft der machthabenden Sozialverbrecher mitbesorgt, indem er ohne Not und mißgünstig einen oberfiesen "Offenen (Schand-)Brief" veröffentlicht hat.
Die sensationsgeilen Medien und die BRD-Politmafiosi haben das höhnisch aufgegriffen und ihn sogleich zum "Erwerbslosensprecher Deutschland" hochstilisiert, - besagter Behrsing ist darufhin vollends durchgedreht - und voll auf die Schnauze gefallen, denn statt einer von ihm erwarteten Großdemo mit zehntausenden kamen zur albernen Friseurdemo am 2.2.07 in Mainz nur klägliche 50 TeilnehmerInnen, die sich zu nützlichen Idioten der Machthabenden haben instrumentalisieren lassen, dafür gierten aber mindestens ebensoviel sensationsgeile Journaillisten um das Häuflein herum - und - tja, und niemand kam auf seine Kosten! Aber Behrsing schrumpfte zum Deppen der Erwerbslosenszene, was ihm allerdings recht geschieht auch wenn's traurig genug für uns alle ist. Leider fehlt's ihm an persönlicher Größe, den durch ihn verursachten Schaden einzusehen, doch Ihr lest ja auch das Elo-Forum und die Jammertiraden eines Behrsing und seiner WadenbeißerInnen. Monika hat dort aber, meist als Einzelkämpferin, klasse gegengehalten, was mir sehr imponiert hat!
Erstellt: 07.01.07, 18:40 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Zitat: Perestroika
Da sind wohl einige laufen gegangen. (Sind Monika und pixelfool noch dabei?) Einige "linke" sind ja auch acountmäßig verschwunden.
Nee - pixelfool hat sich verabschiedet, weil er keine Lust mehr hat, das dort vorzufindende peinliche Treiben weiter durch seine Anwesenheit zu unterstützen. Und ich bin ja nicht der Einzige, der da in den letzten Tagen gegangen ist oder aber gegangen wurde, während menschenverachtende Typen wie "Gummisocke" erst betteln und mit der Justiz drohen mussten, um endlich gelöscht zu werden.
Erstellt: 08.01.07, 05:39 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Moin Pixelfool und Bernd!
Zitat:
Nee - pixelfool hat sich verabschiedet, weil er keine Lust mehr hat, das dort vorzufindende peinliche Treiben weiter durch seine Anwesenheit zu unterstützen.
Ich hab mich auch aus diesen sinnlosen Diskussionen entfernt. Das einzige wäre noch das Unterforum Grundeinkommen, falls jetzt nicht alle abgezischt sind.
Zitat:
Und ich bin ja nicht der Einzige, der da in den letzten Tagen gegangen ist oder aber gegangen wurde, während menschenverachtende Typen wie "Gummisocke" erst betteln und mit der Justiz drohen mussten, um endlich gelöscht zu werden.
Seinen Abgang hab ich gelesen, aber nicht wirklich verstanden, denn da war doch niemand mehr der ihn angegriffen hat. Übrigens haben die alles was nach der neueröffnung kam (also gummisocke) gelöscht und nu gehts weiter.
Guter "versöhnlicher" Beitrag von Dante wegen der Katja Kippling mail.
Die anderen "linke" (WASG) sehen das Happening schon als Flopp an.
Das Erklärungsmuster ist aber immer dasselbe: wir haben die richtigen Forderung und wenn keiner kommt, dann haben die Leut nen Dachschaden. Das Zeugenjehova-Syndrom hat unsre selbsternannte "Führung" voll erwischt. Sie sind auf dem richtigen Weg!
Zitat:
Anna Fleischer, vom ver.di Bezirkslosenausschuß Wiesbaden, kritisierte die Aushungerungspolitik unseres Sozialstaates. Der Erwerbslose sei so sehr mit seinen existentiellen Bemühungen beschäftigt, die sich nur noch ums nackte Überleben drehen, dass ein wirklicher Sozialprotest immer schwieriger würde.
Diese Anna Fleischer war wohl die nette Dame im Elo-Forum, die unsrem Martin tapfer beigestanden hat?
"Bezirkslosenausschuß"
ist das ein Druckfehler, oder ist das eine neue Methode Erwerbslose zu halbieren?
Selbstkritik ist keine Frage guter Sitten, sondern gehört zur Überlebensstrategie!
Zitat:
Peter Grottian, Hochschulprofessor für Politikwissenschaft an der FU in Berlin und Mitglied des Aktionsbündnisses Sozialproteste (ABSP) sieht aus diesem Grunde die Form des profanen Sozialprotestes überholt und fordert eine Radikalisierung der Maßnahmen. Er ist ein Befürworter des Hungerstreiks und sieht nur noch in spektakulären Aktionen die Möglichkeit auf sich aufmerksam zu machen, in den Medien präsent zu sein und die breite Masse über die sozialen Mißstände in unserem Lande aufzuklären.
Grottian ist doch auch schon älter. Er müßte doch wissen, daß die breite Masse schon seit mehr als zwei Jahrzehnten in allen Variationen über die sozialen Mißstände "in unserem Lande" aufgeklärt wurden und werden.
Ich hab im letzten Jahr 30 Tage eine Berliner JVA inspiziert (wegen Cannabis), offener Vollzug, und fand in einem Haus 4 über 50% Schwarzfahrer. Da Grottian mal diese Nulltarif-Kampagne / Sozialticket inszeniert hat und sich wirklich weit und breit keine Sau um diese Schwarzfahrer kümmerte (bis heute), sind für mich der Fall solche "spektakulären" Aufrufe und Aktionen sehr fragwürdig.
Um die Medien zu begeistern, sollen wir jetzt wohl noch Selbstmordattentate begehen. Wen interessieren diese Scheißmedien?
wollte Dir nur mal so für deinen Einsatz danken. (80 Leute ist übrigens nicht so schlecht.)
Und mich in dem Zusammenhang dafür entschuldigen, dass mich deine Anfrage zu einer PM wegen dem Verbot leider - urlaubsbedingt - zu spät traf. Ich hab ein Dresden eine kleine Aktion dazu gemacht. Leider hatten wir null Medienressonanz.
Für 2007 wünsche ich Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen und
Katja
. . . ... was, bitte, soll uns Dein "Beitrag" sagen, Martin? ... etwa, daß wir KritikerInnen uns alle was schämen sollten, weil Du von "berufener" Stelle ein (scheinbares) Lob erhalten hast? ... hmm, nu ja, Genossin Katja ist eigentlich recht klug, und es könnte durchaus sein, daß sie lediglich in gehobener Ironie versuchte, Dir mitzuteilen, daß Du die Aktion durch Deine oberfiese Illoyalität H.F. und B.V. gegenüber selber vermasselt hast ... oder willste damit Dein selbstverschuldet geknicktes Ego wieder herrichten? ... hmm, na ja, meinetwegen, denn vielleicht lernste ja doch noch was aus dem selbstverschuldeten Desaster und hörst zukünftig weniger auf die Sirenenklänge gewisser Leute aus dem Haus der Demokratie in Berlin ... zu wünschen wär's und zwar im Interesse ALLER Erwerbslosen, denn Deine Verdienste in dieser Sache sind ja unbestritten und dunkle Flecken in der Imageweste lassen sich wieder rein waschen - z. B. durch eine Entschuldigung Brigitte Vallenthin und Henrico Frank gegenüber ... denk mal drüber nach
in diesem Sinne Friede mit Dir Bernd Kudanek alias bjk alias Nante
Erstellt: 08.01.07, 09:24 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Zitat: Perestroika
Zitat:
Peter Grottian, Hochschulprofessor für Politikwissenschaft an der FU in Berlin und Mitglied des Aktionsbündnisses Sozialproteste (ABSP) sieht aus diesem Grunde die Form des profanen Sozialprotestes überholt und fordert eine Radikalisierung der Maßnahmen. Er ist ein Befürworter des Hungerstreiks (hungert der Arsch vielleicht mals selber?) und sieht nur noch in spektakulären Aktionen die Möglichkeit auf sich aufmerksam zu machen, in den Medien präsent zu sein und die breite Masse über die sozialen Mißstände in unserem Lande aufzuklären.
. . Oh Graus!
Der Mann ist doch auch schon älter. Er müßte doch wissen, daß die breite Masse schon seit mehr als zwei Jahrzehnten in allen Variationen über die sozialen Mißstände "in unserem Lande" aufgeklärt wurden und werden.
[...] Da dieser Grottian mal diese Nulltarif-Kampagne / Sozialticket inszeniert hat und sich wirklich weit und breit keine Sau um diese Schwarzfahrer kümmerte (bis heute), ist für mich der Fall mit solchen Gutverdienern irgendwie erledigt. Für die Typen sind "Arme, Schwache und Bedürftige" nichts als Freizeitspaß.
Um die Medien zu begeistern, sollen wir jetzt wohl noch Selbstmordattentate begehen? So ein "Hilfebedürftiger" kostet ja nix.
Moin Moin, lieber Umgestalter,
ein bißchen tust Du m. E. dem Peter ziemlich Unrecht, er ist übrigens wie ich ebenfalls 43er Jahrgang. Wir sind also beide "schon älter".
In Sachen Aufklärung sozialer Mißstände teile ich Deine obengenannte Ansicht nur bedingt, denn öffentlich "aufgeklärt" wird sicherlich seit Jahrzehnten, doch leider immer nach dem Zeitgeist der jeweiligen political correctness, also immer nach Vorgaben der Herrschenden. Und dort kommen die Betroffenen bestenfalls nur als Störfaktor vor, aktuell mal wieder als Parasiten und faule Schmarotzer, also Kostgänger der "Anständigen". Diese Spaltung wird ganz bewußt betrieben. Und genau das meint Peter Grottian! Es reicht eben nicht, die Zustände in Hinterzimmern und jetzt im Internet immer wieder zu beklagen, die große Masse wird nur vollgedröhnt mit Nachrichten und Kommentaren aus der BLÖD-Zeitung etc. pp, an sie gilt es heranzutreten und das geht nach Peters Ansicht offenbar nur noch mit Holzhammeraktionen. Und irgendwie bin ich jetzt auch so weit, ihm rechtzugeben.
Daß die von ihm inszenierte Schwarzfahreraktion im Sande verlief, kannste nicht Grottian zur Last legen, denn hätten sich nur die ca. 500.000 ALG II-UnterschichtlerInnen allein hier in Berlin alle oder zumindest über die Hälfte getraut, da mitzuziehen, dann wäre der Erfog gar nicht zu verhindern gewesen! Aber die Angst vor gerichtlichen Reprssalien hat fast alle zurückgehalten. Übrigens hat Grottian für seinen Schwarzfahren-Aufruf mehrere tausend Euro Strafe zahlen müssen. Er hat das vorher gewußt und trotzdem dazu aufgerufen. Und bestimmt nicht aus "Freizeitspaß" eines "Gutverdienenden". Nur wenige wissen auch, daß er freiwillig nur halbes Professorengehalt bezieht, weil er sich von Forschungsaufgaben hat freistellen lassen um sich verstärkt sozial und gesellschaftspolitisch zu engagieren. Das nur nebenbei um mal ein paar Dinge gerade zu rücken.
Ich bin nun beileibe kein Jubelfan von Peter, und stimme in manchen Dingen überhaupt nicht mit ihm überein, aber ich stelle deshalb seinen Idealismus und sein ehrliches Engagement nicht in Frage. Ich wette auch, er würde sogar "mithungern" - und solchen Protestformen stehe ich nun sehr sehr skeptisch gegenüber. In Bausch und Bogen verurteilen möchte ich solche Aktionen aber trotzdem nicht, denn die Akteure sind ja nun gewiß nicht alles unvernünftige Fanatiker - ganz gewiß nicht! Sie wenden nur Gewalt gegen sich selber an um die Verursacher von Not und Verzweiflung so an den Pranger zu stellen und die Öffentlichkeit aufzurütteln - und das, denke ich, ist ihr gutes Recht. So wie es unser gutes Recht, anderer Ansicht zu sein.
Soviel mal für's Erste in Sachen zivilen Ungehorsams, da gibt's noch sehr viel mehr Instrumente. Darüber später mehr, muß jetzt außer Haus.
Erstellt: 08.01.07, 09:26 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Moin Bernd!
Das ist doch mal ein schönes Friedensangebot! Aber anscheinend geht Martin darauf nicht ein.
Ist eigentlich bekannt, welche Rolle Katja Kipping spielt? Daraus ergibt sich erst recht die höhere Ironie ihres Beileid, eh, ich meine Glückwunschschreibens.
http://www.katja-kipping.de Katja Kipping: Stellvertretende Parteivorsitzende der Linkspartei.PDS und Mitglied des Bundestages, Sprecherin des Fahrgastbeirates bei der DB-Regio Sachsen und Sprecherin des Netzwerkes für ein bedingungsloses Grundeinkommen
http://www.hartz4-plattform.de/index.html Zwecke des Vereins sind die Unterstützung und Information von Hartz IV-Betroffenen, außerparlamentarisches politisches Engagement sowie Öffentlichkeitsarbeit im Sinne der Abschaffung der Hartz IV-Gesetzgebung und der Förderung zur Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens.
Erstellt: 08.01.07, 09:33 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Zitat: Perestroika
Das ist doch mal ein schönes Friedensangebot! Aber anscheinend geht Martin darauf nicht ein.
... nö, offensichtlich nicht, lediglich "Urviech" hat gestöhnt: "geht das schon wieder los ..."
Zitat: Perestroika
Ist eigentlich bekannt, welche Rolle Katja Kipping spielt? Daraus ergibt sich erst recht die höhere Ironie ihres Beileid, eh, ich meine Glückwunschschreibens.
... die rote Katja ist nicht unumstritten bzw. nicht immer konsequent in ihrer Rolle als Linke unter den Linken ... Du weißt doch, Pöstchen, Pfründe und Macht korrumpieren auf Dauer (fast) jede/n Idealisten ... zu hoffen ist, Genossin Katja kann sich möglichst lange dagegen wehren
Erstellt: 08.01.07, 09:56 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Moin Unterschichtler!
Na den Idealismus von Peter Grottian will ich auch nicht bezweifeln. Nur was ist mit den ganzen Schwarzfahrern im Knast? Da waren auch nicht etwa chronische Langzeitschwarzfahrer drin, sondern z.B. einer der nur zweimal entsprechend kontrolliert wurde und dafür 80 Tagessätze erhielt, völlig illegal und als mittelloser Hartz4-Empfänger hat er dann 80 Tage in der JVA verbracht.
Was soll all der soziale Protest, diese spektakulären Aufrufe, wenn man gerade da buchstäblich die Augen verschließt. Es kommt auch kein Jota "Solidarität" oder was auch immer im Knast an. Ich kanns einfach nicht nachvollziehen.
Aber ok, ich guck mir mein Pamphlet noch mal an. Ich kenn den Mann ja nicht. Und er muß nicht Opfer meiner schlechten Morgenlaune sein.
Erstellt: 08.01.07, 14:54 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Tag Unterschichtler!
So hier hab ich noch eine leicht geaenderte mail, die ich jemandem geschrieben habe, in der ich das Dilemma darstelle, aber mehr mit eigenen Fragen als etwa allwissend...
Zitat:
Nabend X!
Wie versprochen noch eine mail zum Thema. Ja ich bin irgendwie ganz aus der "linken" Szene raus (aber nicht in einer anderen, sondern halt solo).
Auch interessiert mich dieses Gerangel um Medien, Abgeordnetensitze und Kohle schon sehr lange nicht mehr. Dumm ist nun, daß ich jetzt den Durchblick nicht mehr habe und z.B. nicht weiß, wer konkret den "Frankfurter Appell" fabriziert hat, wer hinter dem Bündnis 3.Juni steckt und vor allem, wer sich für das Dreierbündnis "Erwerbslose, Gewerkschaft, Linke" einsetzt.
Dieser Henrico-Fall zeigt, daß man sich damit genauer befassen muß, allerdings gemeinsam mit den Erwerbslosen, Hartz4-Inis usw, die sich auch nicht von einer selbsternannten Speerspitze vertreten lassen.
Ich denke, daß die Erwerbslosen -oder überhaupt alle Menschen, sofern sie können (in Afrika usw ja nicht immer)- sich um ihre Angelegenheiten selbst kümmern können und darin wird der Erfolg stecken. Kann sein, daß aus einer Bewegung heraus auch eine "Speerspitze" entsteht, so sind z.B. die Grünen 1980 aus einer Bewegung entstanden, die 1968 (oder sogar noch eher) begann. Sowas weiß man nicht. Doch es ist fatal ohne Bewegung ("Massen") an Speerspitzen, ZKs usw zu denken oder solches gar in Angriff zu nehmen. Dadurch zeichnen sich übrigens viele "Linke" aus.
Wenn ich das bei meinen mangelhaften Kenntnissen über die momentane "Linke" richtig einschätze, haben sich Behrsing (und noch ein paar wenige) zur Speerspitze der Erwerbslosen erklärt. Als solche haben sie mit dem linken Teil der Gewerkschaften und mit den Linken (Linkspartei, WASG), dieses Dreierbündnis geschlossen. Gerade die Gewerkschaften und Linkspartei/WASG sind (noch) keine solche Nullnummern, eine gewisse Basis (Mitglieder, Aktivisten) gibts da ja.
Die Erwerbslosen sind sowas wie "natürliche" Bündnisparter der Linken und der Gewerkschaften. Und diese beiden Bündnisparter haben sich dann das Bündnis von Behrsing&co aufschwatzen lassen, mangels anderen Alternativen unter den Erwerbslosen.
Und nun vermute ich, daß Behrsings Zwangsbündnispartner hinter vorgehaltener Hand sich von der elo-Diffamierungsstrategie gegen Vallenthin & co losgesagt haben und daher auch beim Mainz-Happening nur halbherzig zugesagt und dann doch nicht richtig mitgemacht haben. Die Linkspartei Dortmund hat z.B. 10 Plätze für den Bus nach Mainz "kurzfristig" abgesagt. http://www.sozialbetrug.org/thread.php?threadid=3948&sid=
Eine Kimy aus Wiesbaden (elo-Forum) hat auch das Gerede dieses Nicks "Annette" gerade gerückt. Kimy: 4.1.2007 nur ein Beitrag ->Beteidigung der WASG und Linke.PDS Kimy:
Zitat:
annette:
Zitat:
das liegt zum einen daran, dass sich die wenigen aktiven Erwerbslosen manchmal lieber untereinander bekriegen, anstatt eine konstruktive politische Arbeit auf die Beine zu stellen. Auf der anderen Seite aber auch daran, dass den Mitgliedern der im Stadtparlament vertretenen Linken Liste, die sich u.a. auch aus Linkspartei und WASG-Mitgliedern rekrutiert, ein geruhsamer Jahresabschluss und -anfang wohl wichtiger war, als sich an einer wichtigen politischen Aktion vor ihrer Haustür zu beteiligen. Annette :kinn:
Liebe Anette, den ersten Teil deines Komentars würde ich noch unterschreiben, aber den zweiten finde ich sehr angreifend und z.T. auch unwahr!
Ich selbst bin aus der Linkspartei Lu und wir waren dabei! Genauso wie Mitglieder unserers Landesverbands in Mainz, ebenso auch Mitglieder aus der WASG. Ich denke auch wenn manche in Urlaub waren, haben sie ein recht darauf, kann ja keiner Ahnen, dass so wenige Arbeitslose mitmachen, dass man auf jedes Mitglied der Parteien angewiesen ist!!! :cry:
Dies war ja vor allem eine "Happening" der Erwerbslosen und keine Parteiveranstaltung! Alle die es möglich machen konnten waren da, auch welche die nicht betroffen sind kamen aus Solidarität!
Diese politisch Engagierten dann am Ende verantwortlich machen zu wollen, für die Betroffenen die lieber zuhause bleiben, finde ich sehr über das Ziel hinausgeschossen!
Die Parteien können leider auch nur so viel Leisten, wie sie Aktive haben!
Mein Komentar gilt übrigens allen, die hier über die Linke meckern!
Gruss Kimy
Interessant also, daß die Wiesbadener Linken vielleicht doch nicht soooo gegen diese Hartz4-Ini eingestellt sind, was ich mir auch nie richtig vorstellen konnte. Etwas komplizierte oder unmögliche Zusammenarbeit ist eine Sache, aber Diffamierung, Distanzierung und Mobbing analog zur Bildhetze ist schon was anderes! Dazu kommt, daß der Zankapfel hier das BGE zu sein scheint und in der Linkspartei ja dieses BGE durchaus Fans hat, z.B. Katja Kipping. Hauptvertreterin fürs BGE in der Linkspartei
Woher kommt nun mein "Optimismus"? Immerhin haben wir 25 Jahre Massenarbeitslosigkeit und bis auf diverse Speerspitzen offenkundig keine "Bewegung".
Ich denke das ist das Grundeinkommen. Immerhin wurde das auch schon 1982 von Erwerbslosen auf dem 1. Erwerbslosenkongresse in Frankfurtz in Gespräch gebracht: http://www.existenzgeld.de/Texte/geschichte.html Allen Widerständen besonders auch gegen Teile der Linken und der Gewerkschaften hat es sich eben doch durchgesetzt.
Und es ist nicht unbedingt das Grundeinkommen selbst, aber die Diskussion über dieses BGE wirft doch erstmals ganz klar die Frage auf: wie lebt man denn nun als Arbeitsloser?
Bisher war ja die Propaganda immer, daß Arbeitslosigkeit ein vorübergehender Zustand ist, auf den man sich dann nicht großartig einrichten muß: Bald gibts Arbeit. (waschen und rasieren und schon hat alles Elend ein Ende!)
> Aber schade, wenn dadurch andere > komplett von der politischen Arbeit > abgeschreckt werden und in Zukunft auch > lieber auf der Coach sitzen bleiben, als > sich irgendwo zu engagieren.
Da hab ich auch ne dicke haut, liebe X., man muß auch mal sehen, wo "wir" herkommen. "Früher" konnten die Menschen nicht mal lesen und schreiben. Bei kleinstem Engagemant spielte man schon mit dem Leben.
Es ist mehr so, daß die Menschen heute kein Ziel mehr sehen, weder für sich, noch für die Menschheit. Hier, was Genosse Professor Roth (als Alternative zum BGE) den Erwerbslosen vorschlägt:
> Ich persönlich bin der Meinung, daß bei > den Aktionen die Erhöhung der Regelsätze > im Vordergrund stehen sollte. Durch Hartz > IV sind zum Beispiel die Regelsätze für > Schulkinder gesenkt worden. Das ist eine > Tatsache, für die es viel zu wenig > Öffentlichkeit gibt http://www.jungewelt.de/2006/12-29/050.php
Mehr nicht!
Sowas wie eine vollständige Bankrott-Erklärung, würd ich mal behaupten. Das was Henrico auf seine Weise wirklich großartiges erreicht hat, nämlich Klarheit in wichtigen Köpfen, das läuft beim BGE ja ähnlich: Plötzlich stehn die ganzen Dummschwätzer ganz nackt mit nichts in der Landschaft.
Erstellt: 09.01.07, 11:09 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Hallo Freundinnen(?) und Freunde!
Dies gehört hier zum Thema. Daß es sich bei dem Mainz-Desaster um einen Konflikt wegen des "bedingungslosen Grundeinkommen" handelt kann man einem Junge Welt Artikel entnehmen.
8.1.2007: Weiter Streit unter Erwerbsloseninitiativen
(...) Daß es die in der sozialen Bewegung umstrittene Vallenthin, die nach einem kurzen »Gastspiel« in der Wiesbadener Linkspartei den Verein »Hartz-IV-Plattform e.V.« ins Leben gerufen hatte, verzweifelte Erwerbslose an sich binden konnte, erklären Beobachter aus der Tatsache, daß Betroffene in örtlichen Gewerkschaftsstrukturen ein konsequentes öffentliches Eintreten gegen Hartz IV vermißt hätten. (...)
Vallenthin lehnt einen gesetzlichen Mindestlohn ab, weil dies »nur denen, die noch Arbeit besitzen, nützt«. Statt Gemeinsamkeiten mit Erwerbstätigen, Gewerkschaften und Linken sucht sie die Anlehnung an Unternehmer wie Götz Werner von der Drogeriekette dm oder Wolfgang Gutberlet von der Lebensmittelkette tegut, weil diese die Forderung nach einem »bedingungslosen Grundeinkommen« unterstützten und »mit glaubwürdigen Lebensbiographien und revolutionärer Unternehmensführung den Beweis erbracht haben, daß diese Gesellschaft durchaus in der Lage ist, bessere, menschenwürdigere Wege zu gehen«, so Vallenthins Presseerklärung im O-Ton.
Dem widerspricht der Frankfurter Professor Rainer Roth vehement. Das bedingungslose Grundeinkommen sei »darauf angelegt, alle Tagesforderungen nach Mindestlohn und Regelsatzerhöhungen zu ersetzen bzw. in den Hintergrund zu drängen«, so Roth gegenüber jW. Es wirke »als Tröstung und Hoffnung, daß das Kapital sich doch noch auf eine ›soziale Verantwortung‹ besinnen könnte«. Das Konzept des dm-Chefs Werner ziele auf massive Lohnkürzungen, eine Senkung der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung und die Abschaffung der Gewinnsteuer ab. Der anthroposophisch eingestellte Kapitalist und angebliche Wohltäter Werner wolle seine »sozialen« Ansichten in erster Linie als Konkurrenzvorteil nutzen, »um sich gegen Schlecker und Rossmann zu behaupten«, meint der Professor.
Roth wird schäbbig! Für ihn kann es keine "guten" Kapitalisten geben. Eine solche Diffamierung geht nun allmählich ins leicht-bräunliche. Fällt ihm jetzt nix mehr ein? Wir sind gespannt, was ihm zu Katja Kipping einfällt. Ist sie bestochen?
Man kann auch einen Leserbrief schreiben. Dazu die entsprechende Funktion am Ende des Artikels anclicken. Es gibt breits zwei Stück (am 9.1.2007 9Uhr)
Zitat: Leserbrief
Die Hauptursache des Streites dürfte wohl darin bestehen, daß "Forderungen" nur indirekt das Dasein der Erwerbslosen betreffen. Ein Mindestlohn betrifft nunmal keinen Erwerbslosen. Und das Versprechen, daß durch Mindestlöhne irgendwann einmal ein Aufschwung kommt und dann viele, viele Arbeitsplätze entstehen würden, erinnert fatal an die blühenden Landschaften eines Helmut Kohls. Alle "Rezepte" lassen stets die Frage offen, was bis zur erfolgreichen Umsetzung mit den 5 Mio offiziell gemeldeten Erwerbslosen und den 8 Mio Erwerbslosen insgesamt geschieht. Selbst mit dem "Versprechen" daß es 50 oder 100 Euro mehr gibt, löst man keine Begeisterung aus. Es ist doch recht armselig.
Dazu kommt noch, daß die Arbeit überhaupt nicht mehr inhaltlich diskutiert wird. Es geht nur noch um vollversicherungspflichtige tariflich abgesicherte Arbeitsplätze. Was die Menschen dann auf einem solchen Platz konkret machen, scheint völlig wurscht zu sein. Diese Propaganda kennt man ansich bisher nur von den "Neoliberalen".
So eine simple Forderung, wie z.B. den diskriminierenden Begriff "Hilfebedürftiger" aus sämtlichen Formularen gegen "Bürger" zu ersetzen, kosten nichts, betreffen aber die Erwerbslosen, die schon sprachlich erniedrigt und unterdrückt werden, offenbar auch zum "geistigen" Wohle von Roth, Schlecht, Müller?
Warum nicht ein Rotationssystem? Ein Jahr Harz4 ein Jahr Job? Worauf gründen denn die Nocherwerbstätigen ihr Recht über Erwerbslose dermaßen Arrogant zu befinden? Es sind nicht Merkel und Münte, sondern die Genossen, die z.B. sagen: na die könnten doch die deutsche Kanalisation auf Vordermann bringen. Warum bringen nicht die Bankangestellten, Lehrer, Diplompolitologen usw die deutsche Kanalisation auf Vordermann?
Das bedingungslose Grundeinkommen ist die konsequenteste und radikalste Antwort besonders auf die Fragen, die sich Erwerbslose täglich selber stellen oder die ihnen von überall gestellt werden. Mit einem BGE gibts nämlich keine Erwerbslosen mehr und die Bürger sind wieder etwas gleicher.
Übrigens ist es recht borniert, zu behaupten die "böse" Frau Vallenthin hätte "verzweifelte Erwerbslose an sich binden" können. In einer solchen Darstellung steckt bereits der Kern des Streits. Erwerbslose, die sich für ein "bedingungsloses Grundeinkommen" einsetzen, können demnach nicht ganz richtig ticken, es sind Verzweifelte!
Erstellt: 09.01.07, 14:05 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Zitat: Perestroika
Roth wird schäbbig! Für ihn kann es keine "guten" Kapitalisten geben. Eine solche Diffamierung geht nun allmählich ins leicht-bräunliche. Fällt ihm jetzt nix mehr ein? Wir sind gespannt, was ihm zu Katja Kipping einfällt. Ist sie bestochen?
... hi Umgestalter, nu krieg Dich man wieder ein! ... wenn Du Roth wegen seiner Meinung in Sachen Grundsicherung, speziell nach Vorstellung von Werner, für schäbig hältst, ist das zwar heftig aber Du solltest fair bleiben und KritikerInnen schon ihre eigene Meinung zugestehen ... ich kann mir auch keine "guten" Sklavenbesitzer vorstellen und auch keine "guten" Kapitalisten! ... über Werners derzeitiges soziales Verhalten seinen MitarbeiterInnen gegenüber ist mir nicht bekannt, habe zwar noch nix Negatives aber auch nichts besonders herausragend Positives darüber gelesen und denke mal, er wird die tariflichen Bestimmungen erfüllen und möglicherweise noch das eine oder andere Leckerli mehr ... die Professoren Roth, Grottian und Narr sind "alte" 68er und haben z. B. bereits in 2003 ein gemeinsames Konzept gegen die Agenda 2010 und andere Sozialverbrechen veröffentlicht hier kannste es als html-Datei nachlesen, die pdf-URL lautet http://www.alternativen.biz/aufbruch/alternativen/pressekonferenz28.11.2003.pdf ... Prof. Roth wegen seiner Meinung über Grundsicherung, insbesondere eine nach Vorstellung von Werner, nun gleich als bräunlich zu bezeichnen, ist schlicht absurd !!! Bleib also bitte auf dem Teppich. ... Katja Kipping schätze ich als engagierte Politikerin zwar auch, bin aber in einigen Dingen grundsätzlich anderer Meinung als sie, z. B. in Sachen Nah- und Mittelosttragödie, aber sie ist noch jung und wird noch lernen, wenn sie sich nicht durch Posten, Pfründe und Macht korrumpieren läßt, wie leider viele andere ehemals "linke" PolitikerInnen ... ich denke mal, auch Roth würde sie nie wegen ihres Engagements für Grundsicherung als "bestochen" bezeichenen ... übrigens steht Genossin Katja bezüglich ihres Eintretens für Grundsicherung recht isoliert in der PDS da, ähnlich wie Sarah Wagenknecht von der KPF - geduldet ja aber ... ... ... ... wenn Du hier im Forum über Grundsicherung diskutieren möchtest, schlage ich vor, einen neuen Thread zu eröffnen, auch über Regiogeld zu diskutieren wäre interessant
Erstellt: 09.01.07, 14:17 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Zitat: bjk
... die Professoren Roth, Grottian und Narr sind "alte" 68er und haben z. B. bereits in 2003 ein gemeinsames Konzept gegen die Agenda 2010 und andere Sozialverbrechen veröffentlicht
... hach hach hach, da ist mir ein Riesenlapsus unterlaufen ... der Roth, der mit Grottian und Narr die Repressanda herausgebracht hat, heißt Roland Roth und ist ja nicht identisch mit dem Prof. Rainer Roth, der Werner kritisiert hat ... bei so viel rot(h) kann mensch sich schon mal vertun, wa ... über den politischen Werdegang Rainer Roths weiß ich zu wenig aber sicher ist er wohl auch ein 68er und ist es geblieben, was schon mal für ihn spricht ... Rainer Roth hat zusammen mit Harald Thomè von Tacheles den ausgezeichneten Ratgeber "Leitfaden für Alg II / Sozialhilfe von A-Z" herausgebracht und der ist alles andere als "bräunlich"!!!
Erstellt: 09.01.07, 16:37 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Lieber bjk!
Der anthroposophisch eingestellte Kapitalist und angebliche Wohltäter Werner wolle seine »sozialen« Ansichten in erster Linie als Konkurrenzvorteil nutzen, »um sich gegen Schlecker und Rossmann zu behaupten«, meint der Professor. (Roth)
Das hat nichts mit Meinung zu tun, das ist einfach nur schäbbig und gehässig. Wobei hier unklar ist, was von der Jungen Welt und was von Roth stammt. Das ist völlig Plemplem, da man in der "Wirtschaft" mit bloßen Ansichten selten Vorteile gegenüber der Konkurrenz erhält. Ansichten kosten nichts. Der trick hätte sich dann schon längst herumgesprochen, oder nicht? Schlecker und Rossmann können ja dann mit noch sozialeren Ansichten kontern.
Professor Roth (also der Rainer ) hat folgende Botschaft an die "Armen, Schwachen und Bedürftigen": ->www.klartext-info.de
Unser Standpunkt müsste sein, dass die vom Kapital überflüssig Gemachten wenigstens (edellinke Mildtätigkeit!) anständig leben sollen, wenn sie schon nicht gebraucht werden, und dass sie nicht mit sinnlosen Bedingungen unter Druck gesetzt werden Das könnte das Vorwort von Hartz4 sein! Oder steht da etwa drin: die in der Wirtschaft derzeit nicht Gebrauchten sollen möglichst schlecht leben und durch sinnlose Bedingungen unter Druck gesetzt werden!
Es ist auch egal, ob Grundeinkommen oder nicht. Die Frage ist, was sind denn das für Perspektiven? Wir haben schon 25 Jahre Massenarbeitslosigkeit. Soll das jetzt 25 Jahre so weiter gehen? Die nächsten 25 Jahre sollen die "vom Kapital überflüssig Gemachten wenigstens anständig leben, wenn sie schon nicht gebraucht werden"? Wer sagt denn, daß sie nicht gebraucht werden: das das Wald- und Wiesenspießertum!
Zitat: bjk
Katja Kipping schätze ich als engagierte Politikerin zwar auch, bin aber in einigen Dingen grundsätzlich anderer Meinung als sie, z. B. in Sachen Nah- und Mittelosttragödie
Ich kenn nur die Grundeinkommens-Katja! Die "linke" Politik (PDS, WASG) interessiert mich nicht mehr, ist mir zu langweilig. Ich trete für eine Welt ohne Grenzbefestigungsanlagen ein. Ich will einges Tage mit dem Fahrrad von Berlin nach Peking fahren ohne zwischendrin von bewaffneten Organen belästigt zu werden. Umgekehrt solls auch problemlos möglich sein. Das Grundeinkommen ist für mich nicht das Ende, sondern erst der Anfang: Es ermöglicht vielen 1000 vor allem jungen Menschen sich an realer Weltverbesserung zu beteiligen.
Zitat: bjk
wenn Du hier im Forum über Grundsicherung diskutieren möchtest, schlage ich vor, einen neuen Thread zu eröffnen, auch über Regiogeld zu diskutieren wäre interessant
Mal gucken. Hauptsächlich schreib ich Leserbriefe, emails an Volksvertreter, zerschmettere Artikel gegen das BGE und maschiere so im Internet umher.
Ich hab in einigen Foren etwa gleichlautende threade. Z.B. "BGE: Zeitungsartikel und Kommentare": www.sozialbetrug.org Könnte ich hier auch irgendwo machen. Es entwickeln sich bisweilen Diskussionen, die man gegebenenfalls in einen extrathread auslagern müßte. regiogeld kenne ich mich nicht aus. Was mich noch interessieren würde wäre das Thema "Genossenschaften, alternative Betriebe + BGE"...
Erstellt: 10.01.07, 08:52 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Zitat: Perestroika
Der anthroposophisch eingestellte Kapitalist und angebliche Wohltäter Werner wolle seine »sozialen« Ansichten in erster Linie als Konkurrenzvorteil nutzen, »um sich gegen Schlecker und Rossmann zu behaupten«, meint der Professor. (Roth)
Das hat nichts mit Meinung zu tun, das ist einfach nur schäbbig und gehässig. Wobei hier unklar ist, was von der Jungen Welt und was von Roth stammt. Das ist völlig Plemplem, da man in der "Wirtschaft" mit bloßen Ansichten selten Vorteile gegenüber der Konkurrenz erhält. Ansichten kosten nichts. Der trick hätte sich dann schon längst herumgesprochen, oder nicht? Schlecker und Rossmann können ja dann mit noch sozialeren Ansichten kontern.
... hallo Umgestalter, Du tust Dich ganz offensichtlich schwer mit Akademikern, erst Grottian, jetzt Roth ... ob nun Roth tatsächlich der jW gesagt hat »um sich gegen Schlecker und Rossmann zu behaupten« und dabei meinte "abzusetzen", ist Wurst wie Pelle! Daß Werner ein lupenreiner Kapitalist ist, steht doch außer Zweifel, allein schon die zweitgrößte Drogeriemarktkette der BRD zu sein, läßt nun wirklich nicht auf Wohltäter im Sinne von "gutem" Kapitalismus schließen ... dazu mal ein Zitat von Werner auf die Frage: "Wie wichtig ist ihnen die Schaffung neuer Arbeitsplätze?" Werner: "Überhaupt nicht wichtig. Sonst wäre ich ja ein schlechter Unternehmer. (....) Die Wirtschaft hat nicht die Aufgabe, Arbeitsplätze zu schaffen. Im Gegenteil. Die Aufgabe der Wirtschaft ist, es die Menschen von der Arbeit zu befreien. Und das ist uns in den letzten 50 Jahren ja auch grandios gelungen. (...) Kein Unternehmer fragt sich morgens, wenn er in den Laden kommt: Wie kann ich heute möglichst viele Menschen beschäftigen? Allein die Vorstellung ist schon absurd. Die Frage lautet umgekehrt: Wie kann ich mit einem möglichst geringen Aufwand an Zeit und Ressourcen möglichst viel (...) erreichen. (...) Arbeit einzusparen. Das ist ein absolutes unternehmerisches Prinzip." (aus Stuttgarter Zeitung vom 02.07.2005) ... entsprechende Skepsis ist also schon angebracht, wenn solch ein "Wohltäter" für bedingungsloses Grundeinkommen plädiert ... hier ist nämlich unbedingt zu fragen "cui bono?" also wem nützt Werners Plädoyer (in allererster Linie)? ... auch ich denke mal, am wenigsten uns UnterschichtlerInnen !!!
Zitat: Perestroika
Professor Roth (also der Rainer ) hat folgende Botschaft an die "Armen, Schwachen und Bedürftigen": ->www.klartext-info.de
Unser Standpunkt müsste sein, dass die vom Kapital überflüssig Gemachten wenigstens (edellinke Mildtätigkeit!) anständig leben sollen, wenn sie schon nicht gebraucht werden, und dass sie nicht mit sinnlosen Bedingungen unter Druck gesetzt werden
... der Einschub "edellinke Mildtätigkeit" stammt von Dir, nicht wahr? Warum bist Du hier nur gar so grundlos bissig? ... denn was ist falsch an Roths "Botschaft"?
Zitat: Perestroika
Das könnte das Vorwort von Hartz4 sein!
... was ein Unsinn, den Du da hineininterpretierst !!!
Zitat: Perestroika
Oder steht da etwa drin: die in der Wirtschaft derzeit nicht Gebrauchten sollen möglichst schlecht leben und durch sinnlose Bedingungen unter Druck gesetzt werden!
... genau das ist in Hartz IV !!! ... Agenda 2010 und Hartz IV sind verbrecherische Gesetze von Verbrechern in neoliberalen Denkfabriken des Gangsterkapitalismus ausgeheckt und von der korrumpierten willfährigen rotgrünschwarzgelben BRD-Politkaste umgesetzt !!!
Zitat: Perestroika
Es ist auch egal, ob Grundeinkommen oder nicht. Die Frage ist, was sind denn das für Perspektiven? Wir haben schon 25 Jahre Massenarbeitslosigkeit. Soll das jetzt 25 Jahre so weiter gehen? Die nächsten 25 Jahre sollen die "vom Kapital überflüssig Gemachten wenigstens anständig leben, wenn sie schon nicht gebraucht werden"? Wer sagt denn, daß sie nicht gebraucht werden: das das Wald- und Wiesenspießertum!
... Du solltest www.klartext-info.de wirklich aufmerksam lesen, dort steht die ausführliche Antwort
Sobald ich etwas mehr Zeit habe, eröffne ich, falls Du es nicht schon vorher tust, hier im Wirtschafts-Subforum einen neuen Thread "Grundsicherung - Pro und Contra"
Erstellt: 10.01.07, 15:38 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Malzeit Bernd!
Das wird jetzt etwas kompliziert, zu viele Themen. Und in unsrem Alter werden wir uns sicher nicht mehr so schnell einigen können.
Mir ist es auch egal, wie andere denken, welche Meinung sie haben, was die Wahrheit ist, wie jemand die Welt interpretiert. Ich will sie ändern. Immernoch.
Politisch finde ich das, was Grottian von sich gegeben hat, daß "wir" medienwirksame Aktionen brauchen, völlig daneben. Ich agiere nicht dagegen, aber es ist nicht meine "Welt". Mit Medien habe ich schon seit Jahrzehnten nix am Hut.
Ich find auch spaßig, daß Du den Behrsing schrecklich findest und den Grotian, der doch diese Friseuraktion unterstützt hat, über den Klee lobst. Für mich haben beide ne Panne, schonmal mindestens wegen ihrem Medienfetischismus. Desweiteren bin ich bei beiden über den Mangel an "Selbstkritik" erstaunt: Wenn man von etwa 8 Mio Erwerbslosen, bzw 13 Mio "Armen" gerade mal 50-80 Leute auf die Beine bekommt, dann wäre es höchste Zeit gründlich die eigenen Positionen und Vorstellungen zu überprüfen. Grotian kündigt aber noch in Mainz das nächste Rambazamba an. Und da die Massen fehlen, soll nun jemand in den Hungerstreik treten. Das ist einfach nur affig. Aber ich hab nichts gegen die Leute persönlich, ich kenne sie auch nicht. Mit dieser Art Politik kann ich eben nichts anfangen. Anders als 68 gibts ja auch kein Ziel mehr. Pures nichts!
Vergiß auch nicht, lieber Bernd, daß wir schon 25 Jahre Massenarbeitslosigkeit haben. Und wir haben ein interessantes Jubiläum: ->www.existenzgeld.de
Also, es geht nicht darum, ob ich Akademiker mag oder nicht, sondern um das was in dem Falle Grotian macht. Warum hat er z.B. nicht die Wiesbadener Hartz4 Plattform unterstützt, das wäre eine mutige und große Tat gewesen, eine die man auch als Akademiker vollbringen kann!
Antworten auf die anderen Punkte muß ich verschieben...
Ich hab mich mit Artikeln (gegen das BGE) von Roth, Schlecht, Müller usw seit Oktober beschäftigt und dazu eigene Artikel (meist Leserbriefe) gemacht: ->Gott schütze uns vor unsrer Schutzmacht
Das ist viel Stoff, da ich nebenbei noch viele Aspekte des Grundeinkommens entwickle. In dem thread befinden sich auch Artikel von einem Karl Reitter, ebenfalls Marxist, der sich ähnlich wie ich mit den marxistisch-linken BGE-Gegnern beschäftigt.
Zum Trost ein paar Grüße aus Kreuzberg Perestroika
Erstellt: 11.01.07, 07:55 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Zitat: Perestroika
Das wird jetzt etwas kompliziert, zu viele Themen.
... moin moin, lieber Umgestalter, bitte um Nachsicht, wenn ich Dich überfordert habe
Zitat: Perestroika
Und in unsrem Alter werden wir uns sicher nicht mehr so schnell einigen können.
... na, wenn Du meinst, daß Du altersbedingt nicht mehr lernfähig sein kannst/willst - hmm, also ich hab im Kopf keine Probleme ... ich denke mal, sich nicht einigen können/wollen bzw. plausible Argumente der anderen Seite überzeugender als die bisherigen eigenen "Erfahrungen" zu erkennen und dann die Größe aufbringen, seine eigenen Erfahrungen entsprechend zu revidieren, ist nicht unbedingt so sehr vom Lebensalter abhängig
Zitat: Perestroika
Mir ist es auch egal, wie andere denken, welche Meinung sie haben, was die Wahrheit ist, wie jemand die Welt interpretiert. Ich will sie ändern. Immernoch.
... letzteres, lieber Umgestalter, will ich auch, jedenfalls so gut ich mit meinen bescheidenen Möglichkeiten kann ... und mir ist dabei keinesfalls egal, wie andere denken, welche Meinung sie haben oder wie sie die Welt interpretieren ... denn entweder kann ich von ihnen lernen und mich ständig selber überprüfen oder aber ich kann/muß mich beimachen, das für falsch erkannte Weltbild der anderen diesen so überzeugend vor Augen führen, daß sie ihrerseits beginnen, zumindest über ihr bisheriges Weltbild nachzudenken - besser noch, es entsprechend zu ändern
Zitat: Perestroika
Politisch finde ich das, was Grottian von sich gegeben hat, daß "wir" medienwirksame Aktionen brauchen, völlig daneben. Ich agiere nicht dagegen, aber es ist nicht meine "Welt". Mit Medien habe ich schon seit Jahrzehnten nix am Hut.
... es ist Dein gutes Recht, anderer Meinung als Grottian zu sein! ... aber pauschal mit "Medien nichts am Hut" zu haben, halte ich für Selbstkastrierung des eigenen Geisteshorizonts - und das ist ganz gewiß nicht meine Welt! ... denn ich habe und hatte nie Probleme, mich selbst und meine Ansichten ständig zu hinterfragen und wenn ich bei mir etwas als falsch erkannt habe, dies auch zu ändern ... und ohne gegensätzliche Meinungen - auch bzw. gerade über Medien - ist solches Lernen sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich ... und das kann dann dazu führen, daß mensch meint, altersbedingt usw. (siehe oben, Deinen zweiten Satz)
Zitat: Perestroika
Ich find auch spaßig, daß Du den Behrsing schrecklich findest und den Grotian, der doch diese Friseuraktion unterstützt hat, über den Klee lobst. Für mich haben beide ne Panne, schonmal mindestens wegen ihrem Medienfetischismus.
... hmm, ich habe Grottian nicht über den "grünen Klee" gelobt und finde Behrsing auch nicht "schrecklich" ... Behrsing kritisiere ich deshalb so überaus scharf, weil er in Sachen Henrico und Brigitte seine eigene Meinung wie eine Monstranz vor sich herträgt und dies in infamer Weise auch öffentlich über die sensationsgeile Journaille, mittels Offenem Brief und Interviews, immer und immer wieder verbreitet und bis dato uneinsichtig ist, wie sehr er der gemeinsamen Sache damit schadet und geschadet hat !!! ... Grottian hat zwar bei der albernen Friseurparty in Mainz am 2. Januar mitgemacht und sich damit in die Reihe der nützlichen Idioten von Schbeckfresse eingereiht, dafür habe ich ihn auch kritisiert, kannste bei indymedia und auch hier, irgendwo nachlesen, aber er hat nie die Wiesbadener Hartz4-Plattform oder Henrico und/oder Brigitte in irgendeiner Weise in den Dreck gezogen - öffentlich über die Journaille schon gar nicht! ... das blieb leider Martin Behrsing vorbehalten, der trotzdem Großartiges für die Hatz IV-Gegenbewegung geleistet hat
Zitat: Perestroika
Anders als 68 gibts ja auch kein Ziel mehr. Pures nichts!
... da sind wir doch völlig einer Meinung! Da paßt kein Blatt Papier zwischen!
Zitat: Perestroika
(...)sondern um das was in dem Falle Grotian macht. Warum hat er z.B. nicht die Wiesbadener Hartz4 Plattform unterstützt, das wäre eine mutige und große Tat gewesen,
... Du kannst sicher sein, daß ich ihn darauf ansprechen werde, sobald ich ihn treffe
Zitat: Perestroika
Zum Trost ein paar Grüße aus Kreuzberg Perestroika
Herzliche Grüße aus Berlins Mitte und einen schönen lehrreichen Tag noch bjk ALG II-Unterschichtler
Erstellt: 12.01.07, 08:31 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Moin Revoluzer!
Zitat:
... moin moin, lieber Umgestalter, bitte um Nachsicht, wenn ich Dich überfordert habe
Überfordert in dem Sinne, als dass man ja viele Texte schreiben (und lesen) müßte. Das ist recht zeitaufwendig... und ich habs erstmal aufgegeben, eben wegen Zeitmangel.
Zitat: bjk
Zitat: Perestroika
Anders als 68 gibts ja auch kein Ziel mehr. Pures nichts!
... da sind wir doch völlig einer Meinung! Da paßt kein Blatt Papier zwischen!
Ich hab, bzw sehe ja ein Ziel. Das ist nicht nur das Grundeinkommen. Das ist die EU, weitere Mitgliedstaaten, ähnliches in Asien, wo die EU nachgebaut wird. Nur mal als Beispiel. Und auch da stößt man im "linken" Lager nur bei "Praktikern" (Mitgliedern von NGOs usw) auf Gesinnungsgenossen. Ansonsten gehts nur darum diesen Weltvereingungsprozess zu ignorieren und zu stoppen.
Anders als 68 sind doch viele "linke" der Ansicht, daß jedes Volks selbst bestimmt, was es will. Wenn in Afghanistan Frauen gesteinigt und Schwule lebendig begraben werden, ist das eben Ausdruck der nationalen Kultur, in die sich niemand einmischen darf.
Dem Natoeinsatz in Jugoslawien hätte man als Alternative -schon 1990- die Mitgliedschaft Jugoslawiens in die EU entgegensetzen können. Perverserweise ging es ja auch nur darum: als unabhängiger Kleinstaat versprachen sich die Menschen die Mitgliedschaft in EU und NATO, und dies wurde ihnen u.a. von Genscher großmäulisch auch in Aussicht gestellt.
Es ist doch verrückt, daß diese Kleinstaaten nun aufgenommen werden und ihre blutig erkämpften Grenzanlagen im EU-Binnenmarkt mit einem Federstrich beseitigt werden. Die EU-Linke stand leider auf dem Standpunkt, daß sich niemand in die inneren Angelegenheiten einmischen dürfe und daß die EU ein Instrument des "Kapitals" ist, welches durch weitere Mitgliedschaften nicht noch mehr Menschen unglücklich machen darf...
Zitat:
... das blieb leider Martin Behrsing vorbehalten, der trotzdem Großartiges für die Hatz IV-Gegenbewegung geleistet hat
Der Behrsing stand ja nicht alleine da. Im elo-forum gabs/gibts noch weitere threade, z.b. eine Umfrage, wo es darum ging, sich von Henrico und Brigitte zu distanzieren. In anderen Erwerbslosenforen (in denen ich aber jetzt eh nicht mehr bin) sah es ähnlich aus: Schimpf und Schande auf den "Arbeitsscheuen".
Nun, das macht aber nichts. So weiß man wenigstens wo man lebt! Und es gibt ja auch andere, nicht viele aber immerhin. Der Streit im elo-Forum geht nämlich subtil weiter: ->Viele Angestellte fangen mit Minus-Lohn an
Der Kommentar zu dem Bericht:
Zitat:
Hallo liebe Mitmacher,
an Streit wollt ihr ja nicht denken. Also haltet die Klappe und macht das was man euch sagt.
Rasieren, Haltung annehmen und arbeiten. Wer Fragen stellt hat zuviel Zeit.
Erstellt: 12.01.07, 08:55 Betreff: Re: Über die Aktion in Mainz (Waschen und Rasieren)druckenweiterempfehlen
Zitat: Perestroika
Anders als 68 sind doch viele "linke" der Ansicht, daß jedes Volks selbst bestimmt, was es will. Wenn in Afghanistan Frauen gesteinigt und Schwule lebendig begraben werden, ist das eben Ausdruck der nationalen Kultur, in die sich niemand einmischen darf.
(...)
Die EU-Linke stand leider auf dem Standpunkt, daß sich niemand in die inneren Angelegenheiten einmischen dürfe und daß die EU ein Instrument des "Kapitals" ist, welches durch weitere Mitgliedschaften nicht noch mehr Menschen unglücklich machen darf...
Moin Moin, lieber Umgestalter, aufmüpfiger,
vor allem aus Zeitmangel jetzt nur soviel: im eben von mir eingestellten Modrow-jW-Artikel ist schon mal die Zerrissenheit der "Linken" angedeutet und wer sich so alles links nennt. Dieser Zerrissenheit ist es leider zuzuschreiben, daß Linkssein auch oder gerade heute vor allem vom kleinbürgerlich geprägten Proletariat, welches an Weihnachtsmann, Osterhasen und den "guten" Kapitalisten glaubt, tiefüberzeugt von der Richtigkeit als "sozialistisches" Demokratieverständnis gehandelt wird. So kommen dann solche von Dir angeführten Beispiele zustande.
Hier aber undifferenziert von DEN Linken zu sprechen, ist etwa so abwegig, als würde mensch die Professoren Peter Grottian und Rainer Roth mit ihren korrumpierten Amtskollegen Sinn, Rürup, Raffelhüschen, Miegel und Konsorten gleichsetzen, nur weil bei allen ein Professoren-Titel vorangestellt ist.
Gruß aus dem Rand von Berlins roter Mitte bjk ALG II-Unterschichtler