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Wie sieht's aus in Durban?

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Anna_kl
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New PostErstellt: 28.06.08, 14:07  Betreff: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Hallo Thomas,

ich bin schon ganz gespannt, wie sich Dein Durban-Aufenthalt entwickelt. Hast Du schon ein Haus gefunden? Und wie sieht es aus mit Arbeit? Kannst Du dort ein Unternehmen gründen? Erzähl doch mal.

Lieben Gruß
Anna


[editiert: 28.06.08, 14:24 von schoolar]
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schoolar

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New PostErstellt: 28.06.08, 14:32  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

Hi Anna,

ein Häuschen hab ich jetzt gefunden in den nördlichen Suburbs von Durban - fantastischer Blick auf den indischen Ozean, ruhige Nachbarschaft (da spielen die Kinder noch draußen auf der Straße...!), ausreichend großes Haus und Grundstück für fünf Personen. Im Moment sind wir gerade dabei, den Mietvertrag unterschriftsreif zu bekommen, dann wird noch einiges renoviert, und ab August zieh' ich dann ein. Ich werd' mal bei Gelegenheit an anderer Stelle ein paar Bilder von meinem Trip und der neuen Umgebung einstellen und Euch dann den Link schicken.

Die Arbeitserlaubnis ist letzten Mittwoch endlich bei Home Affairs beantragt worden, nachdem ich ewig auf ein letztes Stückchen Papier warten durfte. In 30 Tagen wollen sie die Permit fertig haben, aber ich rechne mal vorsichtshalber mit fünf Wochen. Derzeit bin ich parallel dabei, den "Weg des geringsten Widerstands" zur Erlangung einer Business Permit zu ergründen. Generell ist ja eine Einlage von 2,5 Mio ZAR nötig, aber bei einer "One-Man-Show" wie mir kann man das drastisch nach unten schrauben - ich muß halt jetzt herausfinden, wieweit nach unten.

Soviel erstmal für heute, ich glaub ich geh jetzt mal an den Strand und genieße das bombastische Wetter...

Gruß,

Thomas

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Anna_kl
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New PostErstellt: 28.06.08, 17:38  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

Auf welcher Grundlage hast Du die Arbeitserlaubnis beantragt, wenn Du Dein Unternehmen noch nicht gegründet hast? Hier in Namibia muß man erst einmal das Unternehmen gründen oder einen anderen Arbeitgeber haben, der die Arbeitserlaubnis für einen beantragt. Oder man bekommt nur ein "work visa" für 3 Monate. (Das ist der Unterschied zwischen "work visa" und "work permit". Das Permit gilt für ein Jahr.) Übrigens hat es bei uns drei bzw. fünf Monate nach dem Einreichen bei Home Affairs gedauert, also vier oder fünf Wochen wären hier schon schnell. ;-)

Was kostet die Miete für das Haus? Nur mal interessehalber. Ich freue mich schon auf die Bilder.

Lieben Gruß
Anna



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schoolar

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New PostErstellt: 15.07.08, 23:59  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

So, hier können jetzt mal ein paar Bilder meines bisherigen Trips betrachtet werden - wenn ich zu viel Zeit habe, beschrifte ich die Dinger bestimmt auch mal...

Gruß,

Thomas

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ninifaestani
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New PostErstellt: 16.07.08, 16:21  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

Ich habe mir die Bilder auch angeschaut.

Sieht nicht schlecht aus.

Danke für die Mühe und für die Info (Haus, Anträge, Gefühl- Strand besuch, etc.)

Ich habe Natur- Gefühl/Ahnung nur von Marokko. Ob in diese Süd-Östliche Erdeteil Ähnlich ist - keine Ahnung. Muss ich einfach mall durchreisen.

Weiter Erfolg !

Grüße

ninifaestani

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Anna_kl
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New PostErstellt: 16.07.08, 18:37  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

Hallo Thomas,

schön, Deine ersten Bilder, daß man richtig Lust bekommt, nach Südafrika zu kommen. Besonders das Bild mit der Werbung für "Windhoek Lager" sieht sehr heimatlich aus. ;-) Es ist übrigens wirklich das beste Bier, das es hier in Namibia gibt, und nach deutschem Reinheitsgebot gebraut. Das schmeckt man.

Liebe Grüße
Anna



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schoolar

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New PostErstellt: 21.09.08, 15:14  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

So, hier gibts jetzt mal ein wenig mehr zu sehen - have fun!

Thomas

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Anna_kl
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New PostErstellt: 04.02.09, 10:51  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

Ich habe das hier mal aus dem "Heimatfrust"-Thread übernommen:
    Zitat: schoolar
    Na denn, schaun wir mal, welches die meistgestellte Frage in diesem Jahr sein wird.
Wie ist das mit Deinem Haus in Südafrika? (Nein, das ist nicht die meistgestellte Frage, nur die, die mich interessiert.) Nachdem der Rand ja jetzt gegenüber dem Euro doch einiges gefallen ist, ist die Miete ja billiger geworden und trotz der hohen Zinsen lohnt es sich vielleicht ein Haus zu kaufen. In Südafrika sollen die Häuser ja viel billiger sein als hier in Namibia. Also hat man dann vielleicht keine viel höhere Hypothek als die Miete, die man vorher gezahlt hat.

Da ich jetzt gerade in Namibia hier ein Haus kaufen möchte, interessiert mich die Lage in Südafrika. Ich glaube, da bekäme ich für denselben Preis, den ich hier für ein recht geräumiges Ein-Familienhaus zahlen muß, einen regelrechten Palast. Oder wie ist das, Thomas?

Liebe Grüße
Anna



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New PostErstellt: 14.02.09, 21:32  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Anna_kl
    Da ich jetzt gerade in Namibia hier ein Haus kaufen möchte, interessiert mich die Lage in Südafrika. Ich glaube, da bekäme ich für denselben Preis, den ich hier für ein recht geräumiges Ein-Familienhaus zahlen muß, einen regelrechten Palast. Oder wie ist das?
Das kommt ganz darauf an, wo Du kaufen willst. Einen ganz guten Eindruck über das Preisniveau vermittelt die Seite

http://www.g.co.za/

Gestern habe ich z. B. an einer Plakatwand gesehen, dass 2 Autostunden von Kapstadt entfernt ein neues 2-bedroom Haus mit 1 ha Garten in einem game reserve nur ZAR 500.000.- kostet. Das sind ca. EUR 40000.- . In den teureren Gegenden von Kapstadt kann man aber auch locker das 10-fache ausgeben und hat keinen Hektar, sondern 100 qm Garten. Mit zunehmender Entfernung zur Innenstadt fallen die Preise exponentiell - wie wohl fast überall auf der Welt. Wobei eigenartigerweise die teuren Gegenden nicht unbedingt die attraktivsten oder sichersten sein müssen.


[editiert: 15.02.09, 17:27 von schoolar]
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schoolar

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New PostErstellt: 15.02.09, 17:43  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

Hi Anna,

mir fehlt so ein bißchen der Vergleich zu Namibia, aber im wesentlichen würde ich dem Zustimmen, was Peter schreibt. Am ehesten läßt sich der Vergleich für Dich vielleicht auf den Seiten der südafrikanischen Makler ziehen - vorausgesetzt, Du weißt so ungefähr, welche Gegend(en) Dich interessieren könnten. Ich selbst gucke weniger nach Kaufangeboten, da ich vorerst nur mieten möchte. In der Preislage, die ich anpeile, findet sich derzeit auf dem Mietmarkt nicht sooo viel, zumal wir einige Grundbedingungen an unser Zuhause stellen müssen (Anzahl der Schlafzimmer, Pool, Garten, Lage,...).

Wir hatten wirklich Mühe, etwas passendes zu finden, was vor 6-8 Monaten noch nicht der Fall war. Ich persönlich habe das Gefühl, daß mit dem Herannahen der Fußball-WM im nächsten Jahr die Preise gerade wieder etwas anziehen, und sobald die Entscheidung der FIFA für die Austragung der WM Pro-ZA getroffen ist, wird das m.E. noch wesentlich schlimmer werden. Ich kann mir vorstellen, daß dann auch - wie vor einigen Jahren schon - wieder vermehrt europäische und amerikanische Investoren und Privatleute kommen und die Preise für uns Normalsterbliche "versauen" werden...

Als ich selbst mal spaßeshalber nach Kaufangeboten geschaut und für ein passendes Objekt die Finanzierung über die nächsten 20 Jahre habe ausrechnen lassen, bin ich fast vom Glauben abgefallen: Die Bank verlangt nochmal etwa das 1,5-fache des Kaufpreises an Zinsen (wie gesagt, über 20 Jahre gerechnet), und das macht einen Kauf für mich persönlich mehr als uninteressant. Andererseits habe ich schon mehrere Vermieter angesprochen, ob sie sich auch einen Mietkauf vorstellen könnten, so daß man diese Hürde der horrenden Zinsen umgehen könnte, und die meisten sind solch einem Gedanken nicht abgeneigt.

Also wenn Du Interesse hast, versorge ich Dich mal mit ein paar Links zu Makler-Firmen, die ich für halbwegs kompetent und nicht zu unverschämt in der Preisstruktur halte, und dann kannst Du Dich ja mal schlau machen und für Deine persönlichen Verhältnisse einen Vergleich ziehen. Einige davon habe ich ja schon im Sticky-Post des Südafrika-Abteils hier im Forum aufgeführt; ich denke, ich könnte diese Liste demnächst mal nach meinem letzten Kenntnisstand aktualisieren...

@ Peter: Schön, mal wieder von Dir zu lesen. Wie geht's Dir, was macht das Geschäft? Ich würde ja immer noch gern für ein paar Tage nach Cape Town kommen, aber so richtig fehlt nach wie vor die Gelegenheit... Naja, das wird schon noch!

Gruß,

Thomas

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Anna_kl
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New PostErstellt: 15.02.09, 18:54  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

Ja, da sitzt man zwischen Teufel und Belzebub. Die Mietpreise steigen jedes Jahr um 10-20 Prozent, so daß man für ein gemietetes Haus nach ein paar Jahren weit mehr zahlt als es wert ist, und die Zinsen sind so hoch, daß man sich einen Kauf gut überlegen muß. Wie war das doch einfach in Good Old Germany.

Das mit der Bank habe ich auch festgestellt. Das lohnt sich niemals. Da kaufe ich ein Haus für eine Million und zum Schluß zahle ich dann drei Millionen dafür (mit Transferkosten und allem). Eigentlich kann man ein Haus nur kaufen, wenn man es bar bezahlen kann.

Kommen ja etliche hier aus Deutschland an und kaufen einfach ein Haus für 3 Mio cash. Die verderben natürlich auch die Preise. Denn eigentlich ist so ein Preis für ein Haus hier viel zu hoch. Gut, für 3 Mio bekommst Du schon ein schönes Haus hier (es gibt natürlich auch welche für 5, 6, 7 Mio und mehr. Nach oben gibt es ja keine Grenze), aber in einer guten Gegend ist es dann doch eher ein kleines Haus. In einer nicht so guten Gegend bekommst Du für dasselbe Geld natürlich mehr. Bzw. Du bekommst auch Häuser um 1 Mio oder sogar weniger. In den sehr schwarzen Vierteln kannst Du auch Häuser für ein paar hunderttausend kaufen, aber so etwas, wie wir es uns vorstellen, mit vielen Schlafzimmern, einem gewissen Luxus, einer gewissen technischen Ausstattung – das gibt es in den Vierteln halt fast nicht.

Einen Pool brauche ich nicht wirklich (das ist jetzt schon der zweite Sommer, in dem es so furchtbar regnet und so furchtbar kalt ist. Was braucht man da einen Pool?), aber es muß natürlich eine sichere Gegend sein mit den ganzen Computern, die bei uns im Haus rumstehen. Und für die Gegend zahlt man eben auch. Auch Internet gibt es in einiger Entfernung von Windhoek oder Swakopmund nicht mehr, also da muß man schon in der Stadt bleiben, auch wenn man das nicht will.

Aber bis zu 50 km Umgebung von Windhoek sind die Preise ohnehin nicht sehr viel niedriger. Selbst in 100 km Entfernung noch nicht so sehr. Da mußt Du dann schon ganz in die Savanne ziehen, wo Du noch nicht mal Telefon oder Strom hast. Da wird es dann billiger. Solange Du in der Nähe der Städte bleibst, tut sich da nicht viel.



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New PostErstellt: 06.03.09, 05:32  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Anna_kl
    Eigentlich kann man ein Haus nur kaufen, wenn man es bar bezahlen kann.


Das ist in Südafrika tatsächlich so - zumindest zur Hälfte. Wegen der Devisenbewirtschaftung darf man als non-resident maximal die Hälfte des Kaufpreises in Rand finanzieren. Und Fremdwährungs-Darlehen zu bekommen, halte ich für aussichtslos, da südafrikanische Banken die m. W. nicht gewähren und ich keine deutsche oder europäische Bank kenne, die südafrikanische Immobilien beleiht.

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New PostErstellt: 06.03.09, 05:50  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: schoolar
    @ Peter: Schön, mal wieder von Dir zu lesen. Wie geht's Dir, was macht das Geschäft? Ich würde ja immer noch gern für ein paar Tage nach Cape Town kommen, aber so richtig fehlt nach wie vor die Gelegenheit... Naja, das wird schon noch!

    Gruß,

    Thomas
Hallo Thomas,
sorry für die verspätete Antwort - ich hatte längere Zeit nicht mehr hier reingeschaut. Abgesehen von finanziellen Aspekten aufgrund der Finanzkrise geht es mir gut hier. Ich habe meine Traumimmobilie (naja, ich könnte schon noch weiterträumen) in Kapstadt gefunden. In einer sicheren Gegend weil auf einer Insel mit nur einer Zugangsstrasse, die überwacht wird - hier spielen die Kinder auch unbeaufsichtigt draußen, was in Kapstadt wahrlich nicht selbstverständlich ist). Nur 50 m vom Ufer eines See entfernt, der in den Indischen Ozean mündet, absolut ruhige Gegend, parkähnlich angelegt und das Ganze zu einem für europäische Verhältnisse Spottpreis (anderswo in Kapstadt kostet so etwas mehr als das doppelte). Das Preisniveau erklärt sich wohl dadurch, dass man durch eine weniger attraktive Gegend fahren muss, um hierher zu gelangen und durch die relative Nähe zu einem Township.

Da ich hier mit einem retired persons permit bin, ist die Frage nach dem Gang der Geschäfte nicht so ganz zutreffend gestellt. Ich bin nicht mehr erwerbstätig, sondern lebe von Einkünften aus Deutschland (die leider in letzter Zeit spärlicher fließen - aber da bin ich wohl nicht der einzige, dem es so geht).

Wenn Du es einrichten kannst, zu kommen, würde ich mich wirklich freuen, Dich kennenzulernen. Also streng Dich an

Viele Grüße

Peter


[editiert: 06.03.09, 06:21 von 36510]
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Anna_kl
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New PostErstellt: 06.03.09, 07:57  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: 36510
      Zitat: Anna_kl
      Eigentlich kann man ein Haus nur kaufen, wenn man es bar bezahlen kann.
    Das ist in Südafrika tatsächlich so - zumindest zur Hälfte. Wegen der Devisenbewirtschaftung darf man als non-resident maximal die Hälfte des Kaufpreises in Rand finanzieren.
Dann ist Südafrika ja noch schlimmer als Namibia. Hier wollten sie nur 20% Eigenkapital von uns. Aber dann, als wir uns tatsächlich für den Kredit interessiert haben, wollten sie plötzlich 40%. Und auch wenn wir das hätten machen können, habe ich mir dann gesagt, dann kann ich das Haus auch gleich bar kaufen, dann lohnt sich ein Kredit nicht mehr. Der sowieso so maßlos überteuert ist.
    Zitat: 36510
    Ich habe meine Traumimmobilie (naja, ich könnte schon noch weiterträumen) in Kapstadt gefunden. In einer sicheren Gegend weil auf einer Insel mit nur einer Zugangsstrasse
Das klingt ja wirklich traumhaft. Das würde ich gern mal sehen. Welche Insel ist das? Wenn ich je mal nach Kapstadt komme, würde ich mir das gern einmal ansehen.
    Zitat: 36510
    Da ich hier mit einem retired persons permit bin, ist die Frage nach dem Gang der Geschäfte nicht so ganz zutreffend gestellt. Ich bin nicht mehr erwerbstätig, sondern lebe von Einkünften aus Deutschland (die leider in letzter Zeit spärlicher fließen - aber da bin ich wohl nicht der einzige, dem es so geht).
Bis jetzt merke ich das noch nicht, obwohl ich auch von Einkünften aus Deutschland lebe und hier in Namibia nichts verdiene. Hast Du Dein Geld denn in Deutschland angelegt?


[editiert: 06.03.09, 08:02 von Anna_kl]
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New PostErstellt: 08.03.09, 22:15  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Anna_kl
    Das klingt ja wirklich traumhaft. Das würde ich gern mal sehen. Welche Insel ist das? Wenn ich je mal nach Kapstadt komme, würde ich mir das gern einmal ansehen.
Nur zu, Du bist willkommen. Ich wohne in Marina da Gama, einem ursprünglich als Golfplatz konzipierten Gebiet, das an die Küste des Indischen Ozeans angrenzt. Als sich dann der Niedergang des Apartheidregimes wirtschaftlich bemerkbar machte, hat man umgeplant und mehrere künstliche Inseln und Kanäle angelegt, die miteinander durch Fußgängerbrücken verbunden sind (die nachts gesperrt werden) und jeweils nur eine Zufahrt von der Stadtautobahn aus haben. Die, auf der ich wohne, heißt Park Island.

    Zitat: 36510
    Da ich hier mit einem retired persons permit bin, ist die Frage nach dem Gang der Geschäfte nicht so ganz zutreffend gestellt. Ich bin nicht mehr erwerbstätig, sondern lebe von Einkünften aus Deutschland (die leider in letzter Zeit spärlicher fließen - aber da bin ich wohl nicht der einzige, dem es so geht).
    Zitat: Anna_kl
    Bis jetzt merke ich das noch nicht, obwohl ich auch von Einkünften aus Deutschland lebe und hier in Namibia nichts verdiene. Hast Du Dein Geld denn in Deutschland angelegt?
Ja, hauptsächlich. Und da bröckelt es in letzter Zeit an allen Fronten. Kein einziger unserer 3 Gewerbemieter zahlt noch die vereinbarte Miete, meine Schiffsbeteiligungen machen keinen rechten Spaß mehr, Anleihen, die ich hatte, wurden nicht zurückgezahlt, meine Bonuszertifikate haben ausnahmslos einen Barrierebruch erlitten und von den Aktienmärkten kommen auch nur Horrormeldungen.

Meinen bereits gestellten Bauantrag für einen Erweiterungsbau musste ich wieder zurückziehen, weil binnen weniger Monate die hierfür vorgesehenen Mittel weg waren. Ich fange jetzt schon an, in meinem Garten Mais, Gemüse und Salat anzubauen, um Kosten bei Lebensmitteln sparen zu können. Aber das ist ja sowieso gesünder, weil ohne Pestizide usw.

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technikus
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New PostErstellt: 09.03.09, 01:18  Betreff: Schlechte Aussichten  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: 36510
    Ja, hauptsächlich. Und da bröckelt es in letzter Zeit an allen Fronten. Kein einziger unserer 3 Gewerbemieter zahlt noch die vereinbarte Miete, meine Schiffsbeteiligungen machen keinen rechten Spaß mehr, Anleihen, die ich hatte, wurden nicht zurückgezahlt, meine Bonuszertifikate haben ausnahmslos einen Barrierebruch erlitten und von den Aktienmärkten kommen auch nur Horrormeldungen.

    Meinen bereits gestellten Bauantrag für einen Erweiterungsbau musste ich wieder zurückziehen, weil binnen weniger Monate die hierfür vorgesehenen Mittel weg waren. Ich fange jetzt schon an, in meinem Garten Mais, Gemüse und Salat anzubauen, um Kosten bei Lebensmitteln sparen zu können. Aber das ist ja sowieso gesünder, weil ohne Pestizide usw.
Hallo 36510, was beklagst Du Dich, warst nicht Du es, der himmel hochjauchzend für die Globalisierung war. Jetzt hast Du den Salat. Das ist leider erst der Anfang. Ich erinnere mich noch sehr gut an unsere Globalisierungsdiskussionen in der Vergangenheit. Ich kann Dir nur raten, rette was zu retten geht u. betreibe Überlebensvorsorge in jeder Hinsicht. Das Weltfinanzsystem wird wohl crashen.

Gruß technikus


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36510
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New PostErstellt: 09.03.09, 12:54  Betreff: Re: Schlechte Aussichten  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: technikus
      Zitat: 36510
      Ja, hauptsächlich. Und da bröckelt es in letzter Zeit an allen Fronten. Kein einziger unserer 3 Gewerbemieter zahlt noch die vereinbarte Miete, meine Schiffsbeteiligungen machen keinen rechten Spaß mehr, Anleihen, die ich hatte, wurden nicht zurückgezahlt, meine Bonuszertifikate haben ausnahmslos einen Barrierebruch erlitten und von den Aktienmärkten kommen auch nur Horrormeldungen.

      Meinen bereits gestellten Bauantrag für einen Erweiterungsbau musste ich wieder zurückziehen, weil binnen weniger Monate die hierfür vorgesehenen Mittel weg waren. Ich fange jetzt schon an, in meinem Garten Mais, Gemüse und Salat anzubauen, um Kosten bei Lebensmitteln sparen zu können. Aber das ist ja sowieso gesünder, weil ohne Pestizide usw.
    Hallo 36510, was beklagst Du Dich, warst nicht Du es, der himmel hochjauchzend für die Globalisierung war.
Beklage ich mich denn? Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn es so weitergegangen wäre wie bis vor 2 Jahren. Aber ich kann mich auch dem neuen, bescheideneren Niveau arrangieren. Die Kinder haben da schon eher Umgewöhnungsschwierigkeiten, z. B. weil sie jetzt meinen Kochkünsten ausgeliefert sind, statt ins Restaurant gehen zu können :-)



    Zitat: technikus
    Ich kann Dir nur raten, rette was zu retten geht u. betreibe Überlebensvorsorge in jeder Hinsicht. Das Weltfinanzsystem wird wohl crashen.

    Gruß technikus
Nun, ganz so schwarz sehe ich immer noch nicht. Es mag ja durchaus sein, dass es zu Staatsbankrotten etc. kommt (vor allem in Japan, dort beträgt die Pro-Kopf-Verschuldung des Staates $157000.-), aber das bedeutet ja noch nicht den Untergang des Weltfinanzsystems. Natürlich ist dieses reformbedürftig und es muss z. B. sichergestellt werden, dass Bankvorstände wissen, welche Risiken sie eingehen. Oder es darf nicht sein können, dass - wie im Falle von Lehmann Brothers - noch am Tag der Pleite die Gehaltszahlung an 25000 Mitarbeiter umgeleitet wird und damit die Boni an den Vorstand gezahlt werden.

Aber es bedeutet doch, das Kind mit dem Bade auszuschütten, wenn man das derzeitige Wirtschaftssystem grundsätzlich abschaffen wollte. Es mangelt nämlich an besseren Alternativen. Ich bin überzeugt, dass die Globalisierung den Wiederaufschwung ermöglichen wird. Für mich persönlich z. B. dadurch, dass die Charterraten für Schiffe wegen verstärkter Einfuhren z. B. nach China wieder anziehen werden. Es wird womöglich noch etwas dauern - aber es wird kommen. Bis dahin esse ich eben mein eigenes Gemüse, koche selbst und fahre mein altes Auto noch weiter. Und statt Reitunterricht zu nehmen, gehen die Kinder jetzt eben mit unseren Hunden in den Wald (dort können sie auch gleich Brennholz sammeln) oder spielen Brettspiele, statt ein neues Computerspiel. Meine (Groß-)Eltern hatten viel schlechtere Zeiten durchgestanden und haben es geschafft.

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technikus
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New PostErstellt: 09.03.09, 17:55  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

@36510

ich bin sicherlich kein prinzipieller Pessimist, aber vielleicht überzeugt Dich das hier:

http://wirtschaft.t-online.de/c/18/04/00/50/18040050.html

Hier wird politisch Tachelles m. wenig Zensur geredet :

http://www.mmnews.de/


Gruß technikus


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[editiert: 09.03.09, 18:11 von technikus]
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Anna_kl
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New PostErstellt: 09.03.09, 18:45  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

Da steht auch nichts, was was wir nicht schon wissen, oder? Und Schwarzmalerei bringt uns nicht weiter. Statt herumzujammern, wie schlecht es allen geht, sollte man sich lieber Alternativen überlegen (die Geschichte mit dem Gemüseanbau finde ich gut, Peter ). Es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird, aber man kann alles schwarzmalen, wenn man will. Ja, wir haben eine Krise, eine hausgemachte, aber wo sie herkommt, ist ja auch egal. Aber die Krise wird in den Artikeln mit "Reduzierung des Wachstums" und "die nächsten 12-18 Monate werden hart" beschrieben. Das muß zwar nicht stimmen, aber ich würde doch sagen, so schlimm klingt das nun auch wieder nicht.

Ich bin nur froh, daß ich keine Aktien habe bzw. nur welche, die ich jetzt nicht brauche (mal sehen, was sie in zehn/fünfzehn Jahren noch wert sind, bis dahin hat sich sicherlich wieder alles erholt, und wenn nicht, na gut, kann man auch nichts machen). Ich habe mich vorher immer geärgert, daß ich keine Zinsen aus meinem Barkapital bekommen habe, nicht viel jedenfalls, jetzt bin ich froh, daß ich mein Geld einfach nur auf der Bank hatte und nicht in Aktien investiert. So ist es wenigstens noch da. Davon kann ich jetzt ganz gemütlich ein Haus kaufen.

Und für den Lebensunterhalt habe ich ja noch Einkünfte, die selbst dann, wenn sie sich halbieren, reichen. Und mehr als halbieren werden sie sich sicherlich nicht. Wenn aber, na ja, dann geht es auch mit weniger.

Und man kann sich nach Alternativen umsehen, wie man auch in der Krise seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Das regt die Phantasie an.



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thoni
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New PostErstellt: 09.03.09, 18:49  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

Hi technikus,

solche Artikel helfen nun auch nicht mehr weiter und sind eigentlich Schrott von gestern.
Bitte erwarte von mir jetzt keine Lösungsvorschläge, damit sollten sich verantwortliche Institutionen befassen.

Generell bin ich der Ansicht, daß die gegenwärtigen Ereignisse in der Weltwirtschaft - und vor allem in der Politik zum Umdenken veranlassen sollten.

Gruß thoni



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technikus
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New PostErstellt: 09.03.09, 23:15  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

@anna_kl
@thoni

Ich kann Eurem Optimismus leider nichts abgewinnen. Es scheint mir wohl eher ein Zweckoptimismus zu sein, um die auf uns alle (weltweit) zukommenden Probleme leichter wegzustecken. So eine Art eigene Beruhigungspille.

@thoni : Die Institutionen u. deren Führungskräfte, die Du ansprichst, haben uns dahin gebracht wo wir jetzt weltweit sind, am Abgund zur Hölle. Sie werden uns nicht retten. Im Gegenteil, die Geschichte hat uns gelehrt, daß Systeme kaputt gehen müssen um wieder stabile Zustände zu erreichen. Die weltweite Schuldenlast ist derartig überproportional hoch, daß an eine Rückzahlung, Rückerwirtschaftung nicht zu denken ist. Es erinnert mich eher an Don Qichotte und die Windmühlen.

Um einen gesunden Optimismus entwickeln zu können, braucht es reale, positive, greifbare Gegebenheiten und die sind m.E. nicht in Sichtweite. Das kann man übrigens auf die ganze Menschheit übertragen, die sich in eine falsche Richtung entwickelt hat und vermutlich auch ihr Todesurteil sein wird. Andere Spezies waren und sind da besser.

Gruß technikus


Nachtrag: Schrott von gestern, lustigerweise könnte das stimmen, denn hier ändern sich die Nachrichten / Beiräge mindestens stündlich !!!

http://www.mmnews.de/


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[editiert: 09.03.09, 23:39 von technikus]
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thoni
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New PostErstellt: 10.03.09, 02:38  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

Hallo technikus,

Deinen Nachtrag habe ich wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Als ich den Beitrag oben verfaßt habe, hatte ich zuvor nur einen Link von Dir entdecken können.
Und darauf bezog ich mich. Wenn ich solche Überschriften lese, weiß ich was drinsteht, und solche Infos lassen mich zum heutigen Zeitpunkt unberührt.
So optimistisch bin ich gar nicht, eher nachdenklich. Zur Zeit schaue ich mir das ganze Spektakel von "anderer Seite" aus an.
Was ich tun konnte, habe ich bereits getan - bevor der Sturm anfing. Einer Freundin von mir wurden z.B. von einer großen Sparkasse aus dem hohen Norden
Lehman-Brother Zertifikate auf rüde Art und Weise angedient. So geschehen am 21.12.2006 kurz vor 18.00 Uhr. Nachdem diese Papiere mitte Januar erstmals handelbar
waren, hat sie auf meine Veranlassung hin mit 200,-Euro Verlust verkauft. Die Verbraucherzentralen haben damals noch abgewunken. So haben wir es dann darauf beruhen lassen.

Ja, es gibt Führungskräfte mit denen sich z.B. die Staatsanwaltschaften befassen sollten.

Saludos





[editiert: 10.03.09, 03:07 von thoni]
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Dracul
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New PostErstellt: 10.03.09, 02:41  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

Die Deutschen jammern wie immer auf hohem Niveau. Jeder sollte bei sich selbst anfangen nach Fehlern zu suchen, bevor man mit dem Finger auf andere zeigt. Wenn ich mir so manchen Lifestyle von einigen Herrschaften anschaue, wundert es mich nicht, dass wir jetzt wieder kleinere Brötchen backen müssen. 3 Handys, 2 Autos, Haus finanziert, 3mal im Jahr in Urlaub natürlich 5 Sterne, man will sich ja nicht lumpen lassen. Problem das man nur 2000€/Monat verdient, ach egal, nehmen wir halt mal wieder einen Kredit auf. Die Mehrheit lebt eindeutig über ihre Verhältnisse und gibt fremdes Geld aus, was die Bank einem leider viel zu leichtfertig leiht. Jemand der konsequent Kostenkontrolle betreibt und nicht über seine Verhältnisse lebt oder gelebt hat, hat mit der Finanz/Wirtschaftskrise kein Problem, im Gegenteil man profitiert sogar noch davon, da alles billiger wird. Mit den Leuten, die sich verzockt haben, weil die Gier stärker war als die Vernunft habe ich in keinster Weise Mitleid. Ich muss meinen Gürtel nicht enger schnallen, ganz im Gegenteil, ich bekomme nun mehr für mein Geld und gewinne dadurch an Lebensqualität.

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technikus
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New PostErstellt: 10.03.09, 04:27  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Dracul
    Die Deutschen jammern wie immer auf hohem Niveau. Jeder sollte bei sich selbst anfangen nach Fehlern zu suchen, bevor man mit dem Finger auf andere zeigt. Wenn ich mir so manchen Lifestyle von einigen Herrschaften anschaue, wundert es mich nicht, dass wir jetzt wieder kleinere Brötchen backen müssen. 3 Handys, 2 Autos, Haus finanziert, 3mal im Jahr in Urlaub natürlich 5 Sterne, man will sich ja nicht lumpen lassen.
Da möchte ich Dir widersprechen. Die Deutschen jammern auf hohem Niveau ? Die gibt es sicherlich, aber es repräsentiert nicht die Masse des Volks. Mein Freundeskreis ist z.B. sozial gut aufgestellt, die machen auch keine Konsumfehler, aber auch sie merken, daß ihnen immer weniger vom Gehalt zur freien Verfügung übrig bleibt und es sich nicht nur um 20 Euro handelt, sondern einige hundert pro Monat. Wir sind früher öfters abends im Freundeskereis gut essen gegangen. Haben wir fast kpl. gestrichen. Mit Parkhausgebühr ( fast 10 Euro f. 2 Std. ) plus Essen mit Nachspeise + 2 Getränke bist Du ganz schnell bei 50 Euro. Die Fixkosten für die lebensnotwendigen Dinge steigen ständig, also bleibt immer weniger für den persönlichen kl. Luxusanspruch übrig. Ein Handy, wie von Dir behauptet ist kein Luxus mehr, es sei denn man telefoniert für 100te Euro !!!

    Zitat: Dracul
    Problem das man nur 2000€/Monat verdient, ach egal, nehmen wir halt mal wieder einen Kredit auf. Die Mehrheit lebt eindeutig über ihre Verhältnisse und gibt fremdes Geld aus, was die Bank einem leider viel zu leichtfertig leiht.
Die Mehrheit ?? Nein, bei der Sparerquote die in D herrscht, bestimmt nicht. Verschulden tun die sich, die keine andere Wahl haben und die, die tatsächlich über ihre Verhältnisse leben. Es ist aber immer noch ein feiner Unterschied, ob ich mir Schulden leisten kann od. nicht !!! Der, der sich bisher Schulden leisten konnte und im Nachhinein durch immer höhere Steuerabgaben, steigende Preise und Gehaltseinbußen in Schwierigkeiten kommt jammert also Deiner Meinung nach auf hohem Niveau ? Denk mal drüber nach ! Hier findet durch die Hintertüre eine Ausbeutung statt. Die Abwrackprämie ist auch so ein hinterhältiges Konstrukt. Wegen der 2500 Euro verschulden sich die meisten Menschen unnötig und geraten dadurch in Abhängigkeit. Der Staat vedient an der Mwst an den Gewinnen der Banken an den Gewinnen der Autohändler u. Hersteller etc. Tja, so kommt man an das Geld der Leute.

    Zitat: Dracul
    Jemand der konsequent Kostenkontrolle betreibt und nicht über seine Verhältnisse lebt oder gelebt hat, hat mit der Finanz/Wirtschaftskrise kein Problem, im Gegenteil man profitiert sogar noch davon, da alles billiger wird.
Richtig, wenn sich jemand nicht vorher in eine noch gesunde Abhängigkeit gebracht hat.
Billiger kaufen, nur in einer deflationären Phase.

    Zitat: Dracul
    Mit den Leuten, die sich verzockt haben, weil die Gier stärker war als die Vernunft habe ich in keinster Weise Mitleid. Ich muss meinen Gürtel nicht enger schnallen, ganz im Gegenteil, ich bekomme nun mehr für mein Geld und gewinne dadurch an Lebensqualität.
Sehe ich auch so !

Gruß technikus


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makis
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New PostErstellt: 10.03.09, 06:58  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

Ich schließe mich ganz klar der Meinung von Technikus an. Auch ich glaube, dass das ganze System erstmal zusammenbrechen wird und auch muss, damit etwas Neues entstehen kann.

Auch wir haben etliche Verwandte, Freunde und Bekannte die ganz bestimmt nicht über ihre Verhältnisse gelebt haben. Einige von ihnen haben Eigentumswohnungen oder Häuser gekauft bzw gebaut, und dafür natürlich Kredite aufgenommen. Wer kann so was schon aus der Portokasse finanzieren? Wohl dem, der es bis heute geschafft hat das Wohneigentum abzubezahlen - alle anderen müssen den Gürtel jetzt ganz ordentlich eng schnallen! Manch einer sieht seine bisher sichere Arbeitsstelle gefährdet und fragt sich wie es weitergehen soll, wenn er arbeitslos wird. Dazu kommt erschwerend hinzu, dass man jetzt beim Verkauf von Wohneigentum mitnichten auch nur annähernd das herausbekommt was man hineingesteckt hat. Somit stehen viele Leute anschließend mit fast leeren Händen da, wo sie doch etwas aufbauen wollten und jeden Cent da hinein gesteckt hatten. Ich finde das sehr traurig, und würde es ganz bestimmt nicht "Jammern auf hohem Niveau" nennen wenn diese Leute sich beschweren.
Heutzutage muss man sich wirklich überlegen wohin mit den schwer verdienten Euros....auf der Bank sind sie nicht sicher, Aktien sind ein Verlustgeschäft geworden, ebenso Immobilien. Gold wäre gut, aber das ist ja fast nicht mehr bezahlbar, abgesehen davon dass man kaum noch was bekommt. Und was ist Gold mal noch wert, wenn keiner mehr da ist der dir das abkaufen kann? Essen kann man es auch nicht (kann man schon, aber es sind so wenig Nährstoffe drin..).
Unterm Strich werden es wieder die Bauern und andere Selbstversorger sein, die ziemlich unversehrt aus der Krise hervortreten. Leider hab ich überhaupt kein Talent und keine Erfahrung was Ackerbau und Viehzucht angeht...

LG
Makis

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Anna_kl
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New PostErstellt: 10.03.09, 08:35  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: makis
    Ich finde das sehr traurig, und würde es ganz bestimmt nicht "Jammern auf hohem Niveau" nennen wenn diese Leute sich beschweren.
O doch, das würde ich. Wenn man sich ein Haus oder eine Eigentumswohnung leisten kann, ist das kein hohes Niveau? Hier in Namibia stehen die Leute an der Straße, um einen Job als Tagelöhner zu bekommen. Jeden Tag. Haben Deine Freunde jeden Tag an der Straße gestanden und um Arbeit gebettelt, um sich ihr Haus leisten zu können?

Das ist mit "Jammern auf hohem Niveau" gemeint. Es gibt eine Menge Leute auf der Welt, und gerade hier in Afrika, die nicht einmal wissen, woher sie ihr Essen bezahlen sollen oder wie sie es bezahlen sollen, zum Arzt zu gehen, wenn ihr Kind krank ist. Haben Deine Freunde solche Sorgen? Ich glaube kaum. Und dann ist es "Jammern auf hohem Niveau".

"Hohes Niveau" bedeutet: jeden Tag zu essen zu haben und ein Dach über dem Kopf und vielleicht sogar Arbeit, die man nicht nur für einen Tag hat. Und dann trotzdem zu meinen, man hätte zu wenig, das ist "Jammern auf hohem Niveau". Es geht nicht um Millionäre oder Leute, die genug Geld haben, um es zum Fenster hinauszuschmeißen, es geht darum, daß man überhaupt etwas mehr hat, als man zum Leben braucht. Das ist "hohes Niveau". Und die Leute aus Deutschland verstehen das nicht, weil sie ihr ganzes Leben lang auf diese Art verwöhnt worden sind.

Ihr könnt nicht mehr mit Freunden essen gehen? Ach, wie traurig. Hier in Namibia konnten sich die meisten Schwarzen so etwas noch nie leisten. Nur jemand, der stets vom Leben verwöhnt worden ist und sich das eben früher immer leisten konnte, kann so jammern. Jemand, der das nie hatte, käme gar nicht darauf.

Vorhin war von "Zweckoptimismus" die Rede. Ich würde sagen, was Leute, die auf so hohem Niveau jammern, betreiben, ist "Zweckpessimismus". Um zu verschleiern, wie gut es ihnen geht, weil sie vielleicht in ihrem Inneren doch ein kleines Schuldgefühl haben, daß sie genug Essen zu Hause haben, während hier in Afrika Kinder verhungern.

Schämt Ihr Euch denn nicht, Euch darüber zu beklagen, daß Ihr nicht mehr essen gehen könnt oder die Hypothek für ein Haus nicht bezahlen könnt, das Ihr vielleicht gar nicht braucht, während hier die Menschen verhungern?

Das ist wirklich traurig.

    Zitat: makis
    Leider hab ich überhaupt kein Talent und keine Erfahrung was Ackerbau und Viehzucht angeht.
Vielleicht haben das etliche Leute hier in Namibia auch nicht, aber sie haben keine Wahl. Du hattest offensichtlich eine. Wahrscheinlich bist Du zur Schule gegangen, hast vielleicht sogar eine Universität besucht, hast immer gut Geld verdient. Und die Ausbildung in Deutschland war sogar kostenlos. Kein Schulgeld, keine Unigebühren, wie hier in Namibia und den meisten Staaten.

Das alles hast Du bekommen. Und wenn Du dann nicht in der Lage bist, Dich mit irgendeiner Idee zu ernähren, dann ist das wirklich traurig, dann war die ganze Ausbildung verschwendet.

Ja, das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau.

    Zitat: technikus
    @thoni : Die Institutionen u. deren Führungskräfte, die Du ansprichst, haben uns dahin gebracht wo wir jetzt weltweit sind, am Abgund zur Hölle.
Meine Güte, wie melodramatisch. Weil Du nicht mehr essen gehen kannst, siehst Du Dich am Abgrund? Und dann auch noch zur Hölle? Du hast wirklich merkwürdige Bewertungskriterien. Jeden Tag wird alle paar Sekunden eine Frau vergewaltigt, und das ist nicht erst seit der angeblichen Wirtschaftskrise so. Hast Du das schon mal bemängelt? Diese Frauen, Millionen Frauen, stehen jeden Tag am Abgrund zur Hölle, sie sind sogar in der Hölle für den Rest ihres Lebens, und das seit Hunderten von Jahren.

Das sind wirkliche Katastrophen, nicht so ein bißchen Geld.


[editiert: 10.03.09, 08:46 von Anna_kl]
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makis
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New PostErstellt: 10.03.09, 10:27  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

Hallo Anna,

in deinem heiligen Zorn über verwöhnte Deutsche wie mich hast du offensichtlich übersehen, auf welchen Beitrag ich mich bezogen hatte. Dracul schrieb davon dass die Mehrzahl der Deutschen doch selbst schuld an der Misere seien weil sie sich alles leisten wollen aber nicht können und dafür immer mehr Kredite aufgenommen haben, die sie nicht zurückzahlen könnten und jetzt jammern würden wie schlecht es ihnen ginge. Das sei Jammern auf hohem Niveau. So habe ich das verstanden, und das konnte ich so nicht stehen lassen weil es so nicht stimmt.
Wenn du etwas anderes darunter verstehst, dann ist das dein gutes Recht, aber tangiert meine Meinung und meinen Beitrag dazu nicht.
Dies alles:

    Zitat: Anna_kl
    O doch, das würde ich. Wenn man sich ein Haus oder eine Eigentumswohnung leisten kann, ist das kein hohes Niveau? Hier in Namibia stehen die Leute an der Straße, um einen Job als Tagelöhner zu bekommen. Jeden Tag. Haben Deine Freunde jeden Tag an der Straße gestanden und um Arbeit gebettelt, um sich ihr Haus leisten zu können?

    Das ist mit "Jammern auf hohem Niveau" gemeint. Es gibt eine Menge Leute auf der Welt, und gerade hier in Afrika, die nicht einmal wissen, woher sie ihr Essen bezahlen sollen oder wie sie es bezahlen sollen, zum Arzt zu gehen, wenn ihr Kind krank ist. Haben Deine Freunde solche Sorgen? Ich glaube kaum. Und dann ist es "Jammern auf hohem Niveau".

    "Hohes Niveau" bedeutet: jeden Tag zu essen zu haben und ein Dach über dem Kopf und vielleicht sogar Arbeit, die man nicht nur für einen Tag hat. Und dann trotzdem zu meinen, man hätte zu wenig, das ist "Jammern auf hohem Niveau". Es geht nicht um Millionäre oder Leute, die genug Geld haben, um es zum Fenster hinauszuschmeißen, es geht darum, daß man überhaupt etwas mehr hat, als man zum Leben braucht. Das ist "hohes Niveau". Und die Leute aus Deutschland verstehen das nicht, weil sie ihr ganzes Leben lang auf diese Art verwöhnt worden sind.

    Ihr könnt nicht mehr mit Freunden essen gehen? Ach, wie traurig. Hier in Namibia konnten sich die meisten Schwarzen so etwas noch nie leisten. Nur jemand, der stets vom Leben verwöhnt worden ist und sich das eben früher immer leisten konnte, kann so jammern. Jemand, der das nie hatte, käme gar nicht darauf.

    Vorhin war von "Zweckoptimismus" die Rede. Ich würde sagen, was Leute, die auf so hohem Niveau jammern, betreiben, ist "Zweckpessimismus". Um zu verschleiern, wie gut es ihnen geht, weil sie vielleicht in ihrem Inneren doch ein kleines Schuldgefühl haben, daß sie genug Essen zu Hause haben, während hier in Afrika Kinder verhungern.

    Schämt Ihr Euch denn nicht, Euch darüber zu beklagen, daß Ihr nicht mehr essen gehen könnt oder die Hypothek für ein Haus nicht bezahlen könnt, das Ihr vielleicht gar nicht braucht, während hier die Menschen verhungern?

    Das ist wirklich traurig.
sehe ich natürlich auch (wobei ich nie behauptet habe ich könnte nicht mehr mit Freunden essen gehen, da ist das "ihr" also nicht angebracht; außerdem beklage ich mich überhaupt nicht, ich sehe nur eben kaum eine Möglichkeit dass sich die Weltwirtschaft wieder erholen wird - ich würd mich freuen wenn ich mich irrte): hier in Afrika geht es um die Existenz. Nur: heißt das wirklich dass man kein Mitleid haben darf mit Leuten die vor den Trümmern ihres Lebens stehen, die versucht haben weiterzukommen, für sich und die Kinder etwas aufzubauen, die Zukunft einigermaßen zu sichern, und nun nicht nur die Hypothek nicht mehr bezahlen können, sondern nicht mal das mehr herausbekommen was sie reingesteckt haben, was sie sich einmal hart erarbeitet haben - soll man da wirklich die Achseln zucken nur weil diese Menschen in Deutschland leben? Wie hart muss man sein, dass man einem solchen Menschen sagen kann:"Hör doch auf zu jammern, in Afrika verhungern die Leute!"?
Ich glaube es geht immer um Einzelschicksale, die man im Zusammenhang sehen muss. Da kann ich auch nicht die Probleme der Ersten Welt mit denen der Dritten Welt vergleichen. Wenn man es genau nehmen will, hätte man dann eben schon in Deutschland auf jegliche Konsumartikel verzichten müssen, auch auf den Einkauf in den einschlägigen Supermärkten, denn jeder Bürger der Ersten Welt trug und trägt mit seinen Käufen dazu bei, dass die Dritte Welt ausgebeutet wurde und wird. Hast du immer in Dritte-Welt-Läden eingekauft? Wenn ja: Respekt. Das wäre nämlich der richtige Ansatz um auch diesen Ländern einen gewissen Lebensstandard zu ermöglichen.


    Zitat: Anna_kl
      Zitat: makis
      Leider hab ich überhaupt kein Talent und keine Erfahrung was Ackerbau und Viehzucht angeht.
    Vielleicht haben das etliche Leute hier in Namibia auch nicht, aber sie haben keine Wahl. Du hattest offensichtlich eine. Wahrscheinlich bist Du zur Schule gegangen, hast vielleicht sogar eine Universität besucht, hast immer gut Geld verdient. Und die Ausbildung in Deutschland war sogar kostenlos. Kein Schulgeld, keine Unigebühren, wie hier in Namibia und den meisten Staaten.

    Das alles hast Du bekommen.
Meine Familie und ich sind ja eben auch aus dem Grund hierher gekommen, um den Blick zu klären für das Wesentliche. Ich empfinde tiefe Dankbarkeit dafür, dass ich ein gutes Leben führen durfte und darf, dass ich eine gute Ausbildung machen konnte. Was wirfst du mir eigentlich vor?
Es gehört hier nicht her, und ich will den Spieß ganz gewiss nicht umdrehen, aber ich hoffe sehr dass du hier in Namibia aktiv gegen Bildungslosigkeit und Armut kämpfst.

    Zitat: Anna_kl
    Und wenn Du dann nicht in der Lage bist, Dich mit irgendeiner Idee zu ernähren, dann ist das wirklich traurig, dann war die ganze Ausbildung verschwendet.

    Ja, das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau.
Ich nehm es dir nicht übel, aber meinst du nicht dass du dich hier ein bisschen im Ton vergriffen hast? Natürlich kann ich mit meiner Ausbildung Geld verdienen (ich hätte sogar eine Idee wie ich namibischen Frauen zu einer Ausbildung verhelfen könnte), aber die Idee der Selbstversorgung ist doch dass man kein Geld mehr braucht weil man alles, was man zum Leben braucht selbst anpflanzt, züchtet und schlachtet. Darin habe ich keine Erfahrung. Punkt. Hab ich jetzt wieder gejammert?


[editiert: 10.03.09, 10:40 von makis]
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technikus
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New PostErstellt: 10.03.09, 21:21  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: makis
    Hallo Anna,

    in deinem heiligen Zorn über verwöhnte Deutsche wie mich hast du offensichtlich übersehen, auf welchen Beitrag ich mich bezogen hatte. Dracul schrieb davon dass die Mehrzahl der Deutschen doch selbst schuld an der Misere seien weil sie sich alles leisten wollen aber nicht können und dafür immer mehr Kredite aufgenommen haben, die sie nicht zurückzahlen könnten und jetzt jammern würden wie schlecht es ihnen ginge. Das sei Jammern auf hohem Niveau. So habe ich das verstanden, und das konnte ich so nicht stehen lassen weil es so nicht stimmt.
Vollkommen richtig.

    Zitat: Anna_kl
    Wenn man sich ein Haus oder eine Eigentumswohnung leisten kann, ist das kein hohes Niveau? Hier in Namibia stehen die Leute an der Straße, um einen Job als Tagelöhner zu bekommen. Jeden Tag. Haben Deine Freunde jeden Tag an der Straße gestanden und um Arbeit gebettelt, um sich ihr Haus leisten zu können?

    Das ist mit "Jammern auf hohem Niveau" gemeint. Es gibt eine Menge Leute auf der Welt, und gerade hier in Afrika, die nicht einmal wissen, woher sie ihr Essen bezahlen sollen oder wie sie es bezahlen sollen, zum Arzt zu gehen, wenn ihr Kind krank ist. Haben Deine Freunde solche Sorgen? Ich glaube kaum. Und dann ist es "Jammern auf hohem Niveau".
Falsch, derartiges gibt es auch in Deutschland. Der Unterschied ist nur der, daß es sich im Vergleich zu Afrika um grundsätzlich verschiedene soziale u. kulturelle Gesellschaftssysteme handelt.

    Zitat: Anna_kl
    "Hohes Niveau" bedeutet: jeden Tag zu essen zu haben und ein Dach über dem Kopf und vielleicht sogar Arbeit, die man nicht nur für einen Tag hat. Und dann trotzdem zu meinen, man hätte zu wenig, das ist "Jammern auf hohem Niveau". Es geht nicht um Millionäre oder Leute, die genug Geld haben, um es zum Fenster hinauszuschmeißen, es geht darum, daß man überhaupt etwas mehr hat, als man zum Leben braucht. Das ist "hohes Niveau". Und die Leute aus Deutschland verstehen das nicht, weil sie ihr ganzes Leben lang auf diese Art verwöhnt worden sind.
Jeden Tag zu essen zu haben und ein Dach über dem Kopf und vielleicht sogar Arbeit gehört zu den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen um in seinem eigenen Kulturkreis überleben zu können. Das hat mit hohem Niveau nichts zu tun.

Ein mehrfacher Millionär, der eine Million Verlust macht, dem passiert nicht viel. Ein Millionär, dem seine einzige Million verlustig geht ist pleite. Somit lebt der Mehrfachmillionär auf hohem Niveau.

    Zitat: Anna_kl

    Ihr könnt nicht mehr mit Freunden essen gehen? Ach, wie traurig. Hier in Namibia konnten sich die meisten Schwarzen so etwas noch nie leisten. Nur jemand, der stets vom Leben verwöhnt worden ist und sich das eben früher immer leisten konnte, kann so jammern. Jemand, der das nie hatte, käme gar nicht darauf.
Das ist nicht traurig, das ist ärgerlich, weil dieses dafür von uns erarbeitete Geld durch das fiskalische Raubrittertum nicht mehr zur Verfügung steht. Anders ausgedrückt, daß was man netto auf der Hand hat wird immer weniger. Wir leben hier in Westeuropa u. nicht in Afrika hinterm Busch. Unser Wertesystem ist ein anderes. Deshalb kann man erste Welt u. Dritte Welt nicht einfach so vergleichen. Das die Dritte Welt von der ersten ausgebeutet wird ist eine ganz andere Diskussion, die auf grund ihrer Komplexitität hier in diesem Thread nicht näher erörtert werden kann u. sollte.

Für einen Scheich in den Vereinigten Arabischen Emiraten leben wir Durchschnittseuropäer am Ende der Niveauskala. Leben die jetzt für mich auch auf einem hohen Niveau ? Nein, die leben in ihrem Gesellschaftssystem mit ihren eigenen Wertemaßstäben. Ob das gut ist, steht auf einem anderen Blatt.

    Zitat: Anna_kl

    Vorhin war von "Zweckoptimismus" die Rede. Ich würde sagen, was Leute, die auf so hohem Niveau jammern, betreiben, ist "Zweckpessimismus". Um zu verschleiern, wie gut es ihnen geht, weil sie vielleicht in ihrem Inneren doch ein kleines Schuldgefühl haben, daß sie genug Essen zu Hause haben, während hier in Afrika Kinder verhungern.
Der arbeitslose Harz4 Empfänger hat bestimmt kein Schuldgefühl zu haben, da er selber schauen muß, wie er in seinem viel teuren Gesellschaftssystem überlebt. Mit Harz4 Bezügen wäre er in Afrika der King unter den ärmeren.

    Zitat: Anna_kl
    Schämt Ihr Euch denn nicht, Euch darüber zu beklagen, daß Ihr nicht mehr essen gehen könnt oder die Hypothek für ein Haus nicht bezahlen könnt, das Ihr vielleicht gar nicht braucht, während hier die Menschen verhungern?
    Das ist wirklich traurig.
Nein, ich lebe in meinem, mir von Geburt an auferlegtem Wertesystem. Es tut mir aber unendlich leid, daß diese Welt für viele andere Menschen so ungerecht ist. Man kann nur versuchen diese Ungerechtigkeiten zu lindern od. gar zu beheben. Das kann aber nur durch entsprechende Organisationen erfolgen, um es auch effizient zu gestalten. Der Einzelne kann da vorwiegend nur durch Spenden helfen. Nächstes Problem, Korruption in Afrika, die Entwicklungshilfe betreffend ! Die Lebensmittel verschwinden in dunklen Kanälen, Schwarzmarkt, Mafia, etc. . Das dies so ist, kann ich auch nicht ändern.

    Zitat: Anna_kl
    Und wenn Du dann nicht in der Lage bist, Dich mit irgendeiner Idee zu ernähren, dann ist das wirklich traurig, dann war die ganze Ausbildung verschwendet.

    Ja, das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau.
Was für einen Blödsinn man schreiben kann, unglaublich.

@Anna_kl,

Du schaffst kausale Zusammenhänge, die man so nicht einfach zusammen bringen kann. Deshalb, erst denken, dann schreiben.

Gruß technikus


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New PostErstellt: 11.03.09, 09:48  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

@technikus

Genauso hätte ich es schreiben sollen - leider bin ich nicht dazu in der Lage meine Gedanken so zu ordnen und in Worte zu fassen, sehr zum Leidwesen meines Mannes übrigens der klare Aussagen bevorzugt.


Stimmt, das mit der Ausbeutung gehört nicht hierher - überhaupt hat dieser Thread jetzt nichts mehr mit Durban und wie es da aussieht zu tun sondern mehr mit der Wirtschaftskrise und ihre Auswirkungen sowie die Art und Weise wie die Leute dazu stehen. Ich halte das auch für eine interessantes Thema, aber vielleicht sollte man da lieber unter "Heimatfrust" einen neuen Thread eröffnen?

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schoolar

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New PostErstellt: 14.03.09, 23:50  Betreff: Re: Wie sieht's aus in Durban?  drucken  weiterempfehlen

Hi @ll,

ich bin vor zwei Wochen umgezogen, und bereits 'ne halbe Woche vorher hat mich mein ISP (oder Telkom, so richtig will sich keiner bekennen...) vom Internet abgeklemmt, daher komm' ich hier derzeit nicht sooo oft vorbei - leider, denn ich muß mit Erschrecken feststellen, daß die aktuelle Diskussion mit dem Ursprungs-Thread aber rein gar nichts mehr zu tun hat. Ich schließe den Thread an dieser Stelle, denn wer sich als "Neuzugang" im Forum über Durban (oder auch Südafrika) informieren will, hat sicherlich mit Weltwirtschaftskrise und anderen Untergangs-Themen nichts am Hut! Wäre schön, wenn jeder beim Thema bleiben könnte; für neue Themen können dann ja neue Threads eröffnet werden...

Gruß,

Thomas

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